Tekker hat geschrieben:btw: Kennt jemand die Bücher von James Michener? Sehr empfehlenswerte hist. Romane, besonders "Verheißene Erde", ein Buch über Südafrika.
Und ob
1993 habe ich mein erstes Buch von ihm gelesen,
Dresden, Pennsylvania (sehr gut).
Danach genehmige ich mir 1 weiteres pro Jahr
Am Besten fand ich bisher
Karibik (ausgezeichnet).
Ganz anderer Art ist das Buch,
Endstation Florida (sehr gut, vor allem die Details)
Hier eine Leserkritik:
Hat Michener in vielen anderen Werken vor allem Chroniken und Geschichten von ganzen Völkern oder Landstrichen dargestellt, so geht es in diesem Roman um Menschen und ein ganz besonderes Anliegen: das würdevolle Altern und Sterben. Michener vereint hier seine einmaligen Fähigkeiten des Geschichtenerzählens mit seiner tiefen Kenntnis der amerikanischen Gesellschaft sowie eigenen Erfahrungen. Als dieses Buch veröffentlicht wurde, war er bereits 87 (!) Jahre alt.
Der junge Arzt Andy Zorn, dem eine unfaire und skandalöse Rechtspraxis seinen Beruf raubte und der hier eine letzte Bewährungsmöglichkeit findet, übernimmt die Leitung einer großen Seniorenwohnanlage und lernt dort die Bewohner mit all ihren großen und kleinen Problemen kennen. Unterstützt wird er von engagierten Mitarbeitern, besonders von einem erstklassigen "zweiten Mann" sowie den "Älteren", eine Gruppe aus fünf passionierten Bewohnern des Heims, die die ihnen von der Gesellschaft und Familie zugedachte passive Rolle am Ende ihres Lebens nicht akzeptieren und sich ihre Aktivität nicht rauben lassen. Als Zorn aber merkt, dass es seine Aufgabe sein soll ohne Rücksicht auf Verluste Profite einzufahren, beginnt er zu kämpfen um zu erreichen, dass die älteren Mitbewohner nicht nur ein Recht auf ein Leben in Würde haben, sondern auch auf ein Sterben in Würde und selbst bestimmen können, wie sie sterben.
Gepaart mit einer Liebesgeschichte ist das Resultat ein empfehlenswertes Buch in dem Michener meisterhaft tiefernste Themen wie Alzheimer mit Banalitäten wie eine defekte Eiskremmaschine vereinigt. Es ist aber auch ein Werk, das zum Nachdenken anregt und Themen wie Euthanasie nicht verharmlost.
Ein wenig störend ist, das die Handlung manchmal hölzern wirkt. Es scheint, als hätte Michener in seinem hohen Alter mehr zum handwerklichen gegriffen und nicht mehr die Begeisterung früherer Werke verspürt..
Zum weiteren Verständnis sollte hier noch erwähnt werden, da ss Michener, der zum Ende seines Lebens auch an Maschinen angeschlossen werden mußte, selbst bestimmt hat, wann er sterben wollte und die Abschaltung der lebenserhaltenden Geräte anordnete. Michener starb 1998 im Alter von 91 Jahren an Nierenversagen.
Hendrik Kutzke