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Gedankenlosigkeit oder Nonsens

Verfasst: 06.06.2008 19:25
von salsa
Weshalb wird eine Straße "Lindenweg" genannt?
Richtig - - weil entlang des Weges ursprünglich mal Linden wuchsen.

Nun sind die Linden verschwunden - aus welchen Gründen auch immer.
Vielleicht weil die Leute in schlechten Zeiten mal Feuerholz benötigten.
Oder sie mußten gefällt werden, weil sie nicht mehr standfest genug waren.

Die kleine Straße heißt aber immer noch "Lindenweg".

Nun komme ich dort neulich mit dem Fahrrad vorbei und - -
ei der Dauz - - waren doch die Gartenbauamts-Arbeiter dabei, entlang der einen Straßenseite junge Bäume zu pflanzen.

Meine Frage, was das für Bäume seien, wurde mir geantwortet : "Platanen".

Hää ?? dachte ich so bei mir - dann muß ja die kleine Straße auch umbenannt werden in "Platanenweg".

Ich den Vorarbeiter darauf angesprochen. Der schaute verduzt und wußte nicht so recht, was er dazu sagen sollte.
Dann aber : "Wir haben den Auftrag, hier die Bäume zu setzen. Das tun wir. Warum das Platanen sind und die Straße "Lindenweg" heißt - darüber haben wir nicht nachzudenken"
Sprachs und drehte sich um, um seinen Leuten weitere Anweisungen zu geben.

Ich machte mir weitere Gedanken, und zwar darüber, wie wohl diese Entscheidung so und nicht anders getroffen wurde. Und wer sie getroffen hatte. War derjenige sich eigentlich bewußt, was für ein "Nonsens" dort geschaffen wurde?

Verfasst: 07.06.2008 06:55
von Martina
Gedankenlosigkeit oder Blödheit bis zum Abwinken.

Bei uns in BaWü ist das Friedhofsamt auch für die Kinderspielplätze zuständig, und da sitzen auch so Planer, die einfach so mal ins Blaue rein Anweisungen rausgeben. So mancher Spielplatz wurde im Laufe der Jahre umgestaltet, weil er nicht mehr hip war. Jetzt sind sie hip, aber scheißgefährlich, weil überall bunter Beton anstatt Sand unter den Spielgeräten ist usw.. Tja, Friedhofsamt! Wäre vielleicht besser das Gesundheitsamt mit diesem Job zu beauftragen.

Verfasst: 07.06.2008 09:19
von salsa
Martina hat geschrieben:Jetzt sind sie hip, aber scheißgefährlich, weil überall bunter Beton anstatt Sand unter den Spielgeräten ist usw.. Tja, Friedhofsamt! Wäre vielleicht besser das Gesundheitsamt mit diesem Job zu beauftragen.
Ooh-Ooh - - da sehe ich aber ein paar gepfefferte Schadensersatzklagen auf Eure Stadt/Gemeinde zukommen, wenn sich da ein Kind beim Sturz auf den Betonsockel verletzt.
Also - ich meine - da gibt es doch Spielplatz-Sicherheitsvorschriften? (oder sowas in der Art)
Siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kletterger%C3%BCst

Also - gegen den Zustand Eurer Spielplätze ist was zu machen - mit Sicherheit !
Das erste wäre, die sperren zu lassen - bevor ein Unglück passiert.

**************
Mit der Zuständigkeitenfrage ist es so ein Kreuz.
Jeder Leiter einer Dienststelle (in Deinem Falle z.B. Gesundheitsamt) würde sagen - wenn er auf die Sicherheit des Spielplatzes angesprochen würde - "Das ist nicht unsere Aufgabe - dafür ist das Friedhofsamt zuständig".
Ich frage mich manchmal, warum das so ist. Vermutlich sind die beiden Chefs dieser beiden Ämter sich "nicht grün" - können sich nicht ab.
Es wird nichts getan - nur weil die jeweils meinen besser zu sein als der andere.

Manchmal denkt man: warum spricht der Bürgermeister der Gemeinde nicht mal ein Machtwort - in der Art : "Ihr setzt Euch jetzt an einen Tisch, rauft Euch zusammen, laßt Eure persönlichen Abneigungen außen vor und erstellt ein Konzept. Das möchte ich in einer Woche auf meinem Tisch haben - basta und - guten Tag".

Geht aber nicht. Warum nicht? Weil es in der Verwaltung "Seilschaften" gibt. Man ist in einer gemeinsamen Partei und tritt sich darum nicht gegenseitig "auf die Füße" - das tut man einfach nicht.

So - und nun muß eben der Bürger tätig werden und denen zeigen, "wo der Hammer hängt".
Ist sicher schwierig, denn die Leute an verantwortlicher Stelle wissen, wie man gegen solcherlei Solidarität vorgeht. Da gibt es Abmahnungen, Unterlassungsklagen, Strafanzeigen, Schadensersatzklagen, Beleidigungsklagen, Klagen wegen übler Nachrede usw. usw.
Wollen doch mal sehen, wer den längeren Arm hat.

Dabei vergessen sie, wer eigentlich dafür gesorgt hat, dass sie dort sitzen, wo sie nun sitzen - nämlich der Bürger, den sie nun gängeln.

Da sie aber nicht vom Bürger direkt gewählt werden, sondern von ihrer Partei, kann der Bürger eben nur bei der nächsten Wahl der ganzen Partei die Quittung erteilen.
Damit trifft er dann aber auch die anderen Spitzenkräfte, die vielleicht gute Arbeit leisten.

Zu vergessen ist aber bei all dem nicht, dass die Verwaltung eigenständig entscheidet. Zwar ist sie der Politik verantwortlich, die die grobe Linie vorgibt, doch haben sie vorrangig Verwaltungsrecht zu beachten.
Das vergessen sie zwar manchmal. Na gut. Dann muß der Bürger sie eben unmißverständlich daran erinnern.
Es gibt ja auch noch den Weg zu den Medien : Regionalzeitung, -Fernsehen und -Rundfunk.
Davor habe die Jungs so einigermaßen Furcht.
Aber auch da macht sich mittlerweile eine Verhaltensweise breit : "war zu keiner Stellungsnahme vor der Kamera bereit".

Auch an Rücktritt denkt heutzutage keiner mehr - nach dem Motto : das steh' ich durch; sitz ich aus - wird sich schon alles wieder beruhigen.

Man kann dazu noch wesentlich mehr sagen.
Aber es soll erstmal reichen :- ))

Viele Grüße und schönes Wochenende