Bürgerliste der Altenstadt Marsberg von

Informationen zu Eintragungen in Kirchenbüchern und Archiven oder anderen Quellen, die für andere Forscher hilfreich sein könnten.
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hikeba
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Bürgerliste der Altenstadt Marsberg von

Beitrag von hikeba »

Volker Hilkenbach schrieb:
Eine Bürgerliste der Altenstadt Marsberg aus dem Jahre 1653

Von Johann Zimmermann

Die Kirchenbücher der Unter- oder Altenstadt Marsberg, des heutigen Niedermarsberg, wurden 1715 durch Brand, zuletzt 1796 durch Hochwasser der Glinde vernichtet. Der damalige Pfarrer Keuper rekonstruierte die verloren gegangenen Kirchenbücher. Diese Aufzeichnungen beruhen weitgehend auf Aussagen der Einwohner, die Zeitangaben sind unsicher, die Umschreibung „im siebenjährigen Krieg" kehrt häufig wieder. Weiter reichte das
Erinnerungsvermögen der 1796 befragten Einwohner nicht. Die Kirchenbuchquellen in Niedermarsberg sind daher leider nicht so ergiebig wie in Obermarsberg. In Obermarsberg beginnt das Taufregister im Jahre 1662.
(Vgl. Wasmansdorff, „Das älteste Marsberger Annalenbuch", Archiv f. Sippenforschung,
14. Jahrg., Heft 4, April 1937)

Der Forscher ist in Niedermarsberg, um weiter zurückreichende Zeiträume überbrücken zu können, zunächst auf das Städt. Archiv Niedermarsberg angewiesen.
Kürzlich neugeordnet durch Landesoberarchivrat Dr. Herberhold.
Niedermarsberg, das seine Selbständigkeit und damit seine Unabhängigkeit von
Obermarsberg erst 1808 erlangte, bewahrt in seinem Städt. Archiv auf:
Hofregister 1782 Einbürgerungslisten ab 1730 Außerdem bietet das Städt. Archiv Arnsberg Schatzungsregister etc. für Ober- und Niedermarsberg von 1783 in Abständen zurückreichend bis 1685.
In besonders günstig gelagerten Fällen wird es möglich sein, bestimmte Namensvorkommen in Niedermarsberg bis 1685 einigermaßen lückenlos nachzuweisen.
Nun ist es zwar richtig, daß es sich bei den älteren Niedermarsberger Familien z. T. um heute typische Niedermarsberger Namensvorkommen handelt; es ist jedoch ein Irrtum anzunehmen, alle Familien, auch die zugewanderten, seien immer in Niedermarsberg ansässig gewesen.
1632 (im Dreißigjährigen Krieg) zogen die Unterstädter Bürger auf Geheiß des Rates der Oberstadt auf den Berg, 1646 zogen viele frühere Unterstädter wieder vom Berg in die Unterstadt.
Nach so starken Bevölkerungsbewegungen ist es zweckmäßig und richtig, Niedermarsberger Vorfahren auch in Obermarsberg zu suchen, dessen Städt. Archiv eine Reihe von Schatzungsregistern ab 1628 enthält. Diese Register reichen also bis in die Zeit der starken Fluktuation der Marsberger Einwohner zurück.
Eine vollkommene Feststellung, welche Bürger unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Kriege in der Unterstadt wieder ansässig waren, ermöglicht ein Zufallsfund im Städt. Archiv Obermarsberg. P. Rupert Stadelmaier, der das Archiv der Stadt neu sichtete, gewährte Einblick in eine Abrechnung von 1653, die anläßlich eines Orgelkaufs für die Kirche der Unterstadt von den Unterstädter Dekanen angefertigt wurde. Diese Unterlage enthält eine;
„Specification, waß ein jeder Börger zu der Orgell gegeben" mit etwa 125 Namen.

Die Bevölkerung der Unterstadt war 1628 und 1647 konstant (195 Bürger), sie sank erst nach dem Dreißigjährigen Kriege auf ca. 120 Bürger. Der Einsender ist zu Auskünften, insbesondere; aus dem lückenlos ausgewerteten Material der Marsberger Zünfte, bereit. In Vorbereitung: Gesamtdarstellung über die „Lehrburschen und Zeitsteher der Marsberger Zünfte".
Da die für den Orgelbau sammelnden Dekane die Namen ihrer Mitbürger nicht einheitlich wiedergaben, die Schreibweise ist phonetisch beeinflußt sowie durch Dialekt verfärbt, werden nachstehend die klar leserlichen Familiennamen alphabetisch und in heutiger Schreibweise gebracht, und zwar zuerst der Familienname, dann der Rufname. Jeder einzelne Rufname gehört zu einer Person.
Die Anmerkungen zu den Familiennamen beruhen auf Vergleich mit älteren Registern, die sich im Städt. Archiv Obermarsberg befinden und geben eine annähernde Vorstellung, inwieweit Niedermarsberger Namen in älterer Zeit bereits in Obermarsberg vertreten waren.

Es bedeuten:
# = Namensvorkommen auch vor 1653 in Niedermarsberg nachweisbar.
* = Namensvorkommen vor 1653 in Obermarsberg nachweisbar.
Die Namen ohne Zusatz wurden in Obermarsberg für frühere Zeiten noch nicht ermittelt, bei einem Teil dieser Namen kann es sich - mit Vorbehalten - um Zuwanderung handeln.

* Wwe. Acker, Grete
* Wwe. Aldehundische (Hundt?)
Arndt, Andreas
* Baltzer, Jost
Wwe. Bannenbergische
* Bartscherer, Merten
* Blancken, Bernt
Bleger, Grete
* Breker, Daniel, Franz
# Bunsen, Daniel, Johann
Busch, Johann sen.,
Johann, Jost, Stoffel
Mume Cordt
* Döker, Gerlach
Ernst, Jacob
* Engelbracht, Hermann
Camerarius Enerke
* Effting, Jorgen
#*Fingerhuth, Henrich, Johann
* Wwe. Förmer
Gemeker, Berndt
* Gerlach, Cordt,
Gobert, Johann, Thönies
* Grönen, Henrich, Johann
* Guden, Reinhart
Hammerschmidt, Henrich
Hermann, Johann
# Hansmann, Uwe
* Hilkenbach, Thönies
* Hollenstein, Johann
* Hoppen, Adam, Thönies
* Hundt, Johann (Dekan), Jost
Humpert, Michael
* Hundertmarck, Johann
Hauss,Johann
Igel, Lips, Werner
Jungmann, Dr.
* Jesper, Thomas
* Koch, Henrich (Dekan), Johann
* Kloke, Heinrich, Meineke
#*Kiess, Fritz
* Wwe. Kostersche (Köster)
* Kuhlmann, Meineke
Kleine, Hermann
#*die Konsische (Kontzen)
# Lachnicht, Meineke, Otto
# Liesen, Jacob, Reinhardt
Reinhardt jr.
# Linnenkugel, Henrich
Lothringer, Adam, Jacob, Tewes
Maß, Berndt
* Meyer, Zacharias
* Moller, Hermann, Michael
* Mollenbeck, Jost
#*Nolten, Thille, Caspar
Niebel, Hans
Osemunt, Georg
Prange, Berendt, Cordt
Pohlschröder, Johann, Tönies
Wwe. Rabensche
Ramspott, Lips
Ruhr, Elsa
#*Runte, Jacob, Hildebrand
Relinger, Gerdt
Surkes, Elsa
Siegel, Jost, Trina
* Simon, HermannSommers, Cordt
#*Sanders, Johann
Schnieder, Jörgen
Wwe. Schwibische
Schewe, Schwicker
Scholer, Jost, Otto
Schubhart, Balthasar (Dekan)
#*Stendike, Georg
# Stilken, Johann
Strammen, Conrad
#*Tonemann, Clare, Johann
#*Tuschen, Jacob, Tönies
* Trotter, Noel
* Voß, Johann
* Wegener, Rötger, Engelbracht, Jost
Meister Wenssel
# Wessel, Henrich
Wissen, Henrich
Wiggen, Cordt
* Wilken, Henrich, Johann
* Wolf
Withof, Peter

Ferner sind einige Personen ohne Familiennamen angegeben.
Die Kennzeichnung geschah nach der von ihnen ausgeübten Tätigkeit, z. B. Der
Balgmacher (Familienname vermutlich Kleffler) Georgen der Korbmacher
der Schwenker (?) Jacob der Becker.
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