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Verfasst: 15.09.2005 17:29
von eiche
Hallo,
"meine" Kämmererabrechnung mit Klaus Störtebeker und 72 Köpfen liegt mir vor.

Da Godeke später mit 80 Mann geköpft wurde, gab es mit Sicherheit auch eine andere Abrechung mit einem unterschiedlichem Wert. Da ich die Abrechnung leider nicht kenne, würde ich die gerne von Ihnen einmal haben wollen. Auch interessiert mich was der Abdecker erhalten hat.

Im Übrigen ist zu sagen, dass ich meine Informationen aus dem Staatsarchiv und in diesem Falle zum Teil auch aus dem Verg-Verlag beziehe (deren Quellen hier aufzuzählen zu langatmig ist : Museum für Hamburgische Geschichte, Staatsarchiv HH uvm), keinesfalls beim googeln.
Ich sehe gerne "Ihrer" Godeke Abrechnung per eMail entgegen, mich würde schon interessieren welchen Umfang die hat.

Gruß, Eiche

Verfasst: 16.09.2005 13:27
von Irmgard
wieso per e-mail?

wenn überhaupt, dann hier!

da wurschtelt man sich durch ellenlange Ausführungen und dann per e-mail die Fortsetzung, wenns denn überhaupt eine gibt?
nö nö

Verfasst: 17.09.2005 13:47
von eiche
Hallo,
der Themenstarter kann und sollte die Kämmererabrechnung gerne hier einstellen, nur ich hätte diese auch gerne als eMailanhang, damit ich den Beleg vergrößern und übersetzen kann (ins heutige Hochdeutsch).
Ich habe keinerlei Ambitionen selber in dieser Sache tätig zu werden und mir den Beleg beim Staatsarchiv herauskopieren zu lassen, darum wäre es schön, wenn Hendrik den Beleg nun endlich einstellen könnte.
Gruß, Eiche

Verfasst: 17.09.2005 15:42
von Irmgard
<...nun endlich...>

nun ja - es soll Menschen geben, die verbringen ihr Wochenende nicht am PC und haben auch sonst noch andere Interessen..

Verfasst: 17.09.2005 16:05
von eiche
Herzlichen Dank für die Belehrung.
Eiche

Verfasst: 26.09.2005 10:01
von Hendrik_Kutzke
Hendrik Kutzke hat geschrieben:
... hat geschrieben: Die hier gemachte Erklärung zum Wort 'Vitalienbrüder' ist eine Variante.
Eine andere ist:
„Es kann durchaus ebenso angenommen werden, daß sich der Name von den "Vitaillers" herleitet, jenen plündernden französischen Soldaten, die während des hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England einen sehr zweifelhaften Ruf erlangten, indem diese ganze Landstriche plünderten.“
(Zitat aus: http://www.uebersteiger.de/16/ks1.htm)
Zur Theorie der Bedeutung der Begriffe Vitalienbrüder und Likedeler

Ich las eine interessante Arbeit von Hans Chr. Cordsen:
Beiträge zur Geschichte der Vitalienbrüder
In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 73 (1908), S. 1-30

Die Bezeichnung Vitalienbrüder und Likedeler und die Beziehungen dieser Kaper zu den Piraten des Kanals und den Goldkompagnien des hundertjährigen Krieges.

Auszug:
Aufschluß über die Entstehung der Bezeichnung "Vitalienbrüder" erhalten wir durch einen Überblick über die Geschichte des aus dem Romanischen ins Niederdeutsche eingedrungenen Wortes vitalie. 63)
1. Im klassischen Latein kommt victualia noch nicht vor; belegt sind nur vitalis (adj.) und vitalia = die edlen Teile
oder um ein Versehen des Herausgebers handelt, davon habe ich mich durch einen Einblick in das auf der Hamburger Stadtbibliothek unter Man. II. 108 vorhandene Manuskript Laurents überzeugt.

63) In der Dissertation von Klaas Later: De Latijnsche Woorden in het Oud- en Middelnederduitsch, Utrecht 1903, wird das Wort vilalie nicht erwähnt.
des Körpers, auf denen das Leben beruht, 64) das letztere findet sich in übertragener Bedeutung bei Ambrosius und Prudentius. 65) victualis kommt zuerst vor bei Apuleius 66) und victualia = Lebensmittel, Proviant für das Heer, bei Cassiodor, 67) im späteren Latein beide Formen für Lebensmittel nebeneinander. 6Cool
2. Im Französischen 69) sind die aus vitalia abgeleiteten Formen die frühesten und die am häufigsten vorkommenden, 70) während die Form mit c erst für spätere Zeit und auch nur spärlich belegt ist. 71) Wie später im Englischen und Niederdeutschen, so ist auch im Französischen das Verbum sehr selten. 72) Für unsere Theorie nun ist wichtig, daß sich schon im Französischen ein Nomen vitailleur resp. victuailleur findet. 73) In den ältesten Belegen bedeutet das Wort Marketender, Fouragierer und ist besonders in den Quellen aus der Zeit des 100 jährigen Krieges häufig. Bei Froissart tritt es uns ein Mal auch als Bezeichnung für den ganzen dem Heere folgenden Troß entgegen. 74)
Größeres Gewicht aber noch lege ich darauf, daß schon im Jahre 1347 in einem gleichzeitigen Briefe vom Kapitän von Calais an den König von Frankreich die zur Verproviantierung von Calais verwendeten Seeräuberschiffe vitaillers genannt werden. 75)
3. Um 1300 ist das Wort ins Englische eingedrungen. 76) Die Belege bei Stratmann=Bradley für das Nomen vitaille

64) Georges II. S. 361.
65) Forcellini VI. S.367. Citat aus Ambrosius bei Forcellini ungenau. Vgl. Migne Patrol.
66) Forcellini VI. 328.
67) Forcellini a. a. O.
6Cool Du Cange VI.
69) Vgl. die Belege bei Godefroy u. La Curne de St. Palaye.
70) Die frühesten Belege bei Godefroy stammen aus den Jahren 1341 u. 1384.
71) Die Belege bei Godefroy erst aus d. Jahren 1511, 1574, 1576.
72) Es ist - in der Form vitailler - bei Godefroy nur einmal belegt.
73) Vgl. Godefroy.
74) Godefroy. Vgl. A. Scheler, Glossaire des chron. de Froissart.
75) de gestis Edw. III. S. 385 u. 387.
76) Morris, Historical Outlines of Engl. Accidence. London 1880. S. 345: vitailes (in Kyng Alixander vor 1300).
Vgl. zum folgenden außer den Wörterbüchern besonders D. Behrens, Beitrag zur Geschichte der französischen Sprache in England, Französ. Studien Bd. 5. (1886) S. 104, 137 u. 167. Nach den auf S. 104 u. 137 gegebenen Belegen ist Stratmann=Bradley zu ergänzen.

pl. vitailes stammen aus den Jahren 1330 bezw. 1350, für das Partizip vittalit von 1375 und vetelid von 1435. Die folgenden Formen sind für das weiter unten Gesagte wegen der Zeit, aus der ihre Belege stammen, besonders wichtig. Es sind vittelleris sb. pl. (= foragers) aus Barbours Bruce (um 1375), 77) vittelouris und vitaillers 7Cool aus Piers the Plowman 79) (A=Text um 1362, B=Text um 1377).
4. Um dieselbe Zeit, 1330, kommt das Nomen auch im Niederländischen vor, 80) und in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. wird es auch ins Niederdeutsche eingedrungen sein. - Die Belege bei Schiller u. Lübben stammen alle aus viel späterer Zeit, erst aus dem 15. Jahrhundert. 81) Die latinisierte Form vitalienses in den HKR. z. J. 1390 dürfte mit zu den frühesten gehören; 82) in den Hanserecessen kommt es im 14. Jahrhundert mehrfach vor. 83)
5. Für das Dänische stammt der früheste Beleg in der Form fitalgaebrøthernae aus d. J. 1396 84)
In der Zeit der Lehnsaufgebote war es wie in den früheren Zeiten noch allgemein Regel, daß der einzelne selbst für seinen Unterhalt durch Mitführung von Lebensmitteln sorgen mußte. Nur Futter durfte vom Felde genommen werden. Reichte der mitgeführte Proviant nicht aus, so war der Ankauf auf aus=

77) Barbours Bruce ed. by W. W. Skeat. XIV. 407.
7Cool ib. XIV. 429.
79) The vision of William (Langland or Longley) concerning Piers the Plowman ed. by Skeat. II. 60. Wichtig ist hier der Zusammenhang, in dem das Wort vorkommt, sowie die ganze Tendenz des Gedichts.
80) Vgl. Oudemans, Bijdrage tot een Middel- en Oudnederlandsch Woordenboek. Arnhem 1869 - 1880. S. 644: Vitaelge, Vitailgie. Beleg aus "der Leken Spiegel" von 1330, uitg. door Dr. de Vries. 1844. B. IV. S. 2. V. 61.
Hiernach sowie nach dem folgenden ist Klaas Later a. a. O., wo das Wort vitalie nicht aufgeführt ist, zu ergänzen.
Vgl. auch Franz Burckhardt, Eine Studie zu den and. Lehnwörtern. Archiv f. Kulturgesch. III. 257. (1905).
81) Münst. Chron. 1, 259. (1450) - Lüb. Chron. 2, 553. (1427) - Denscke Kron. (bald nach 1481) - Leibn. 3, 237 (1454) - Leibn. 3, 421. (1485) - ZdHarzv. 1869. (nicht Heft 4, wie bei Schiller=Lübben angegeben, sondern Heft 3) S. 188. (1486).
82) HKR I. z. J. 1390. vitalienbroder zuerst HR VIII. 960, MUB. 12584 (1393).
83) vytalie: HR IV. 275, MUB. 12795 (z. J. 1395.) vitalyen: IV. 290, 9 (z. J. 1395). vitalie: IV. 334 (1395); 335, 5 (1396); 344, 4 (1396). vitalige: IV. 349 (1396); 353 (1396). vytalgen: IV. 438, 9 (1401).
84) Kalkar a. a. O. Vgl. o. S. 7.

geschriebenen Märkten oder von Kaufleuten im Lager selbst und die Requisition gegen Entschädigung gestattet. 85) Die beiden zuletzt genannten Formen für die Beschaffung des Unterhalts traten während der Kreuzzüge in den Vordergrund, und mit dem Aufkommen des Söldnerwesens artete das Requisitionssystem bei der Kargheit der Geldmittel der Fürsten in ein Raubsystem aus. 86) In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts lebten die Söldnerscharen ausschließlich vom Raube, 87) und es ist daher leicht erklärlich, daß die Bewohner der geplünderten Gegenden zwischen den Fouragierern oder auch dem ganzen Teil des Heeres, dem die Beschaffung des Proviants oblag, und gewöhnlichen Räubern in der Bezeichnung keinen Unterschied machte, die Namen für diese auf jene ausdehnte und umgekehrt. Auch die provisores regis machten hiervon keine Ausnahme. Klagen über Klagen ertönten beim Volk über die vitaillers, purveours oder wie es jene Verhaßten sonst nannte. 8Cool
Daß der Name vitaillers dann auch auf die Räuber zur See, die die Söldnerscharen an Grausamkeit und schonungslosem Vorgehen wohl noch übertrafen, ausgedehnt worden ist, kann nicht wundernehmen, wenn man bedenkt, daß die zahlreichen Piraten des Kanals 89) den Franzosen sowohl wie den Engländern während des hundertjährigen Krieges bei der Beschaffung von Proviant die besten Dienste leisteten. Calais war Depotplatz, 90) und bei den späteren jahrelangen Kämpfen um diese Stadt haben gerade verwegene Seeräuber im Dienste der kriegführenden Mächte die kühnsten Entsatzversuche gemacht. 91)

85) Köhler, Entwicklung des Kriegswesens III. 514.
86) Köhler a. a. O. III. 520.
87) gl. Oman, A history of the art of war. London 1898. S. 596 ff., 605 Anm. 2. - Adae Murimuth continuatio chron. S. 115; 270 - de gestis Edw. III. S. 362, 455.
8Cool o heißt es in den gestis Edw. III. z. J. 1346. S. 244: (Vgl. auch das Eulogium historiarum z. J. 1362) rex a populo suo communi auditis clamoribus gravibus et querelis eo quod provisores victualium se male habuerunt inter populum bona sua sc. blada, fenum, literam, oves, boves, aucas et gallinas, carnes et pisces et quidquid mandi potuit, capientes immo potius rapientes, nichilque solventes.
89) gl. Cunningham, The growth of English industry. London. S. 278. Rot. Parl. III. 162; IV. 350. Paston Letters I Nr. 80, S. 114. Tytler, History of Scotland. Edinburg 1829. III. 17. Rymer II. 40. Longman, The history of Edw. III. Bd. I. 81. Hutchins, The history of Dorset. Westminster 1861. S. 5.
90) Köhler a. a. O. III. 524.
91) de gestis Edw. III. S. 362 ff.

So ist es zu verstehen, daß einige Jahrzehnte später auch die Piraten der Nordsee von den Hamburgern als vitalienses bezeichnet werden; 92) es war eben der Name, in dem treffend das ganze Trachten jener Scharen zum Ausdruck kam. Mochten sie die Fouragierer vorüberziehender Heere sein oder mit Kaperbriefen versehen im Dienste kriegführender Mächte stehen oder auf eigene Faust rauben: die geplünderten Küstenbewohner und seefahrenden Kaufleute kannten und fürchteten sie alle nur als diejenigen, denen ihre vitalien und ihr ganzes Hab und Gut schonungslos preisgegeben war. 93)
Für die mecklenburgischen Kaper kommt der Name Vitalienbrüder während der ersten vier Jahre ihrer Tätigkeit in den Urkunden nur zwei Mal vor; sie heißen sonst entweder die "Leute der Meklenburger", "ihre Nachfolger", "ihre Helfer" oder ähnlich, 94) und erst vom Jahre 1394 an, 95) als sie nach und nach immer mehr den Charakter gewöhnlicher Seeräuber annahmen und vor allem nach dem Friedensschluß von 1395, durch den ihnen der rechtliche Grund ihrer Existenz entzogen wurde, sind sie in allen Küstenländern der Nord= und Ostsee, von Calais 96) bis Reval, 97) von Stralsund 9Cool bis Bergen 99) unter dem Namen Vitalienbrüder bekannt. Auch aus dem letzten Teil des Wortes dürfen wir vielleicht noch eine Beziehung zu den Söldnerscharen des 100 jährigen Krieges herauslesen, denn auch diese hatten sich zu Beutegesellschaften (société de l,aqueste), 100) Rotten (italienisch: brigata), 101) Kompagnien zusammengeschlossen und sich die verschiedensten Namen beigelegt. 102) 103)

92) HKR. z. J. 1390.
93) Vgl. Longman a. a. O. S. 344.
94) Vgl. o. S. 8.
95) Vgl. o. S. 8, Anm. 62.
96) Eelco Verwijs. a. a. O. S. XVII. Anm. 1.
97) HR VIII. 960, MUB. 12584.
9Cool Detmar II. 41.
99) Vgl. unten S. 16.
100) So nannte sich die von dem "Archiprêtre" geführte Schar.
101) Vgl. frz. brigade, brigue u. brigand.
102) Wie die "Gesellschaft des Gutes, des Sterns", die "Weiße Gesellschaft" od. dergl. Vgl. Jähns, Heeresverfassung und Völkerleben. Berlin 1885. S. 199 ff.
103) Auch die sie bekämpfenden Scharen führten häufig besondere Namen; so bildete Philipp II. gegen sie den Verein der Chaperons - nach ihrem Abzeichen, einer weißen Kappe, so genannt - und unter Ludwig IX. bestanden die confréries de la paix.


2. Die Bezeichnung Likedeler.
Diese Bezeichnung kommt im Verhältnis zu der vorigen in den Quellen äußerst selten vor. Zum ersten Male tritt sie uns in einem Briefe Albrechts von Holland vom 16. Februar 1399 entgegen 104) und scheint überhaupt niederländischen Ursprungs zu sein. 105)
Wenn auch vielleicht von jeher unter Raubscharen die Sitte bestanden haben mag, die Beute "gleich zu teilen", 106) so wird man doch unwillkürlich auch durch diese Bezeichnung an die Söldnerscharen Italiens und Frankreichs erinnert, von denen die Quellen stets mit Ausführlichkeit und nicht ohne Bewunderung für die strenge Ordnung, die beim Verteilen des erbeuteten Raubes beobachtet worden sei, berichten, und es ist fraglich, ob nicht auch der Name Likedeler ebenso wie die Bezeichnung Vitalier schon auf frühere Scharen von Seeräubern oder Söldnern angewendet worden ist.
Im Niederdeutschen scheint sich dieser Name nie recht eingebürgert zu haben. Nur der Verfasser der dritten Fortsetzung von Detmar (1401 - 1438) braucht ihn in der Erzählung von der Plünderung Bergens im Jahre 1428 einige Male, nennt die Piraten aber gleich darauf wieder vittalgenbrodere. 107) Vielleicht ist die Bezeichnung "Likedeler" weniger leicht verständlich gewesen, verdrehen doch spätere Chronisten sie in "liedekeclers" 108) oder gar in "Linkenmänner".109) 110)

104) HR IV. 529. in den Formen likendeelres und likedeelres, nicht aber wie Daenell a. a. O. 127. Anm. 1 angibt, schon IV. 341, 2.
105) Wenigstens findet sie sich in den HR. außer in dem oben erwähnten Brief Albrechts nur noch in einem Brief der süderseeischen Städte an Lübeck [HR VIII. 991 = Lüb. U. B. 5 Nr. 6. (24. April 1400.)] in der Form likedeler und konsequent in den Kämmereirechnungen der Stadt Deventer: HR IV. 547. (1399 - 1400) und IV. 638. (1400 - 1401): likendeelres und lykendeelres.
106) Vgl. Jacob von Maerlants Spiegel Historial uitg. door de Vries en E. Verwijs I. 68, 52. Zitat bei Verwijs en Verdam, Woordenboek: Likedelre. - Auch die späteren Buccaneer und Flibustier in Westindien beobachteten diese Sitte streng. Vgl. A. O. Exquemelin, De Americaensche Zeerovers. Amsterdam 1678. S. 35. und v. Archenholtz, Geschichte der Flibustier. Tübingen 1803. S. 104.
107) Chron. d. dtsch. Städte. 28. (Lübeck III.) S. 394: lykendeler,likendeler und S. 395. lykendelre. Über den Verfasser und die Zeit dieser Fortsetzung vgl. die Einl. v. Koppmann. Bei Rymer, H. IV. T. I. 3 steht einmal . . . piratas, alio Vocabulo Likedelers nominatos.
108) Leutekeiler ? Vgl. das Wortregister in "De merkwaerdige Cronijcke van den lande ende graefscepe van Vlaenderen, door Dr. J. de Jonghe. te Brugge en Rotterdam 1839

3. Noch eine Beziehung zwischen den Soldkompagnien und den Vitalienbrüdern läßt sich feststellen. Nach HR. IV, 453 (z. J. 1398) sagen sie von sich, "se weren Godes vrende unde al der werlt vyande". 111) Ebenso hatte sich 30 Jahre früher (ca. 1362) der berüchtigte Söldnerführer Jean de Gouges genannt: l,ami de Dieu et l,ennemi de tout le monde. 112) Der verwegene Condottiere Werner v. Urslingen soll ein Brustschild getragen haben mit der Inschrift: Herr der großen Kompagnie, Feind Gottes, Feind der Traurigkeit und des Erbarmens. 113)

109) Joh. Gottfr. Arndt, Andrer Teil von Livland (Livld. Chronik) unter seinen Herren Meistern usw. Halle 1753. S. 117. - Vgl. auch Micraelius, Antiquitates Pomeraniae. Stettin und Leipzig 1723. III. Cap. 72.
110)Zu diesem ganzen Abschnitt vgl. Verwijs en Verdam, Middelnederlandsch Woordenboek Bd. 4. 1899: Likedeelre und K. Stallaert, Glossarium van verouderde rechtstermen, kunstwoorden en andere uitdrukningen. door de Maatschappij der Nederl. Letterkunde te Leiden. II., 108. - Vgl. auch De Navorscher. Bd. II. 1852. S. 576 und Bd. III. 1853. S. 364 ff. Bd. XXIII. S. 201 und 460.
111) Die Fortsetzung "sunder der van Hamborch unde der van Bremen" übersetzt Hoffmann, Geschichte der Stadt Lübeck II. S. 476 fälschlich: besonders der Hamburger und Bremer. Richtig ist: "ausgenommen derer von Hamburg und Bremen."
112) Kervyn de Lettenhove, Froissart 1857. S. 75. Vgl. auch Jähns a. a. O. S. 220. und Schmidt, Gesch. Frankreichs II. 84 ff.
113) Muratori Script. rer. Ital. XI. p. 489. Vgl. Ercole Ricotti, Compagnia di ventura. Torino 1844. Bd. II. S. 53 und J. X. Bronner, Werner von Urslingen. Aarau 1828.
--- Ende des Zitats ----

Der Text kann auch im Internet eingesehen werden.

Ein Tipp meinerseits.
Wer sich näher mit der Thematik beschäftigen will, dem sei folgendes Buch empfohlen:
Wiechmann/Bräuer/Püschel
Klaus Störtebeker – ein Mythos wird entschlüsselt.

Hendrik Kutzke

Verfasst: 26.09.2005 11:01
von GBF
Hallo Ihr Piraten!

Ich habe den ganzen Thread mit Interesse verfolgt und mich würde interessieren wie so eine "Kämmererabrechnung" aussieht. Ich hatte bisher mit so etwas noch nie zu tun, deshalb
bin ich neugierig. Hendrik kannst Du nicht diese Abrechnung hier einstellen?

Liebe Grüße

Johannes

Verfasst: 27.09.2005 10:13
von Hendrik_Kutzke
Johannes hat geschrieben:Hallo Ihr Piraten!
Ich habe den ganzen Thread mit Interesse verfolgt und mich würde interessieren wie so eine "Kämmererabrechnung" aussieht.
Hallo Johannes,

ich weiß nicht, ob du Schach spielst, ...
aber wie auch immer, wenn du diesen Thread mit Interesse verfolgt hast, so dürftest du auch den Thread SCHOEPKE verfolgt haben :-).

Beim Schachspiel kommt es darauf an verschiedene Möglichkeiten im Voraus zu durchdenken und viele Varianten zu betrachten um sich dann für eine zu entscheiden von der man meint es sei die erfolgversprechende Möglichkeit.

Parallel zu meinen Überlegungen läuft ein Thread der zur Deeskalation in diesem Forum angelegt ist und diesem Versuch will ich gerne eine Chance geben und deshalb werde ich dir wie folgt antworten:

Du möchtest wissen WIE so eine "Kämmererabrechnung" aussieht, kann ich annehmen, dass du dabei also keine besondere Kämmerrechnung im Sinn hast, sondern es geht dir um so eine Rechnung an sich.

Da du aus München bist solltet du dich dort mal umsehen. Die Münchner Kämmerei und wenn nicht die, dann zumindest die Münchner Universität hat sicher einiges zur Historie anzubieten.

Als Oberbegriff für dich wäre nach Hilfswissenschaften zu schauen,
(vielleicht besorgst du dir ein Buch dazu:
Ahasver v. BRANDT: Werkzeug des Historikers, 15. erw. Aufl. 1998 (Urban-Taschenbücher 3)):

Hilfswissenschaften
http://www.geschichte.uni-muenchen.de/g ... 2003.shtml

http://www.kbl.badw.de/publ/qe.htm
http://www.kbl.badw.de/research.htm

Ich kenne mich in München nicht so aus,
in Nds. Z.B. gibt es nette Archive, z.B.:

http://www.archive.geschichte.mpg.de/duderstadt/dud.htm
http://www.archive.geschichte.mpg.de/du ... /rep10.htm

und allgemein:
http://www.archivbuch.de/Abuch/buch12.htm


Hendrik Kutzke

Verfasst: 27.09.2005 11:29
von GBF
Hallo Hendrik,

nein ich spiele kein Schach - ist eines der wenigen Dinge, die ich noch nicht gemacht habe. :lol:
Ja - den Thread Schoepke habe ich gelesen, ich habe auch gelesen was zwischen Eiche und Dir vorgefallen ist.

Ich habe den Thread hier gelesen und verfolgt und dann hat Irmgard folgendes gesagt:
-------
Zitat:
wenn überhaupt, dann hier!

da wurschtelt man sich durch ellenlange Ausführungen und dann per e-mail die Fortsetzung, wenns denn überhaupt eine gibt?
nö nö

Zitat Ende
----

Damit hat Irmgard schon alles gesagt, was ich dachte. Seither warte ich gespannt und neugierig auf eine "Kämmererabrechnung".

Nachdem aber keine hier eingestellt wurde, habe ich noch einmal höflich nachgefragt.
UND Nein - es geht mir um keine bestimmte Kämmererabrechnung, aber es sollte logischerweise eine sein, die mit Gödeke und Störtebecker zu tun hat, oder?. Auch wenn Irmgard jetzt nicht mehr hier im Forum schreibt, denke ich, das sie doch hier im Forum liest (Hallo, Irmgard :wink: ) und auch immer noch daran interessiert ist - genauso wie ich.

Johannes :roll:

Verfasst: 27.09.2005 12:37
von Hendrik_Kutzke
Johannes hat geschrieben: Ich habe den Thread hier gelesen und verfolgt und dann hat Irmgard folgendes gesagt:
-------
Zitat:
wenn überhaupt, dann hier!

da wurschtelt man sich durch ellenlange Ausführungen und dann per e-mail die Fortsetzung, wenns denn überhaupt eine gibt?
nö nö

Zitat Ende
----

Damit hat Irmgard schon alles gesagt, was ich dachte. Seither warte ich gespannt und neugierig auf eine "Kämmererabrechnung".

UND Nein - es geht mir um keine bestimmte Kämmererabrechnung, aber es sollte logischerweise eine sein, die mit Gödeke und Störtebecker zu tun hat, ...?.

Auch wenn Irmgard jetzt nicht mehr hier im Forum schreibt, denke ich, das sie doch hier im Forum liest (Hallo, Irmgard :wink: ) und auch immer noch daran interessiert ist - genauso wie ich.
Hallo Johannes,

du hast Irmgard falsch interpretiert, sie hat geschrieben:
Zitat: wenn überhaupt, dann hier!
Dahinter steht ein Ausrufezeichen und das gilt auch für das
- wenn überhaupt - ! :-)


Kannst du mir mal die Logik deines Satzes erklären?

Es geht dir um keine bestimmte Kämmereiabrechnung und du schreibst:
UND Nein - es geht mir um keine bestimmte Kämmererabrechnung, aber es sollte logischerweise eine sein, die mit Gödeke und Störtebecker zu tun hat, ...?.
und
wie so eine "Kämmererabrechnung" aussieht,
Damit sagst du:
Ich will es allgemein wissen, aber speziell haben.
Das ist ein Widerspruch!

Sag mir doch - worum - geht es dir genau?

Hendrik Kutzke