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Kadeloh

Verfasst: 31.10.2005 10:51
von Mi5
Hallo,

ich melde mich schon wieder zu den Familienamen meiner Großmutter. Die Diskussion um den Namen ist in der letzten Tagen wirklich höchst interessant geworden, und obwohl Irmgard meint, alles was ich hier lesen konnte, seien nur Randbemerkungen, finde ich trozdem, dass Sie mir alle sehr geholfen haben. Man wird auf verschiedene Möglichkeiten, den Namen zu erklären aufmerksam gemacht und man beginnt sich eigene Gedanken zu machen. Also, Irmgard, Michael und Hendrik, nochmals schönsten Dank !

Die zwischen Hendrik und Irmgard diskutierte Anmerkung, einer der naumburger Bischöfe hieß Cadalohus (Kadeloh), hat mich auf eine, meiner Meinung nach, ganz plausible Idee gebracht. Als ich durchs Internet gegoogelt habe, endeckte ich im Zusammenhang mit den obengennanten Bischof ein Artikel über den Bayerischen Adelsgeschlecht der Aribonen, dass von Josef Heinzelmann verfasst wurde. Dort heißt es, mehrere aribonische Grafen haben den Namen Chadalhoh (Kathelho) getragen.

(http://www.genealogie-mittelalter.de/he ... bonen.html).

Dabei errinerte ich mich auf die Angabe , “lohe” sei ein altes Wort, das “Licht “ oder auch “hell” bedeuten kann.. Die Serben kennen noch heutzutage den Eigennamen Svetislav, der eigentlich sowas wie “Der Helle” oder “Der Lichtragende” bedeutet. Kann es sein, das es sich bei den Namen Chadalhoh um germanische Variante den “Lichttragenden (also eine helle Zukunft bringenden ?!?) handelt?

Die zweite Angabe Heinzelmanns, die mir zu denken gab, möchte ich auf dieser Stelle zitieren: »Bruder des Kölner Erzbischofs ist jedenfalls ein Chadalhoh: Archiep. Pilegrimus, comes Kathelho frater eius (1031/36). [63 Oediger, Reg. Erzbischöfe Köln 1, Nrr. 761, 765.] Dessen Todestag (Oktober 29 oder 30) wurde in Seeon, Niedermünster, Xanten (St. Viktor), Aachen (Marienstift) und Köln (Aposteln) begangen. Seine Witwe Irmingart comitissa machte in den Alpenländern und am Niederrhein nach 1050 bis 1074 so reiche Schenkungen, dass man um sie als Heilige Legenden wob.”

Es scheint mir also ohne weiteres möglich, dass der Eigenname Chadalhoh bzw. Kathelho dadurch am Niederrhein (und auch im Ruhrgebiet) so populär wurde, das es zum Namen und später zum Familiennamen (auch im der Form Kadeloh) einiger Menschen wurde. Das könnte dann auch die Bezeichnung Kattelho (Region Stockum, Düren) erklären. Und weil es den Menschen am Niederrhein die Endung “loh” und das Wort “cad” (Sumpf, Moor) laut Michael offensichtlich auch nicht unbekannt waren, finde ich es desto eher für möglich, dass der Name in der breiteren Umgebung ziemlich schnell heimisch wurde…

Das ganze ist natürlich nur eine Idee von mir, sie konnte aber meines Erachtens verschiedene Möglichkeiten, die an dieser Stelle aufgezält wurden, in gewisser Weise zusammenfügen. Auf jeden Fall werde ich aber dem guten Rat folgen, die Ahnenforschung intensiver zu betreiben. Zuerst vielleicht mit einer Anfrage an den xantener Stadtarchiv.


Vielen Dank an alle und liebe Grüße aus Slowenien, Michael