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Verfasst: 21.11.2006 11:03
von Tymberwolf
Hallo Manni,

ich bin anderer Meinung als Irmgard! (Soll vorkommen :-))

Sehr schön - das Zoderzitat.
Und das schätze ich an Zoder auch, dass er, wenn es ihm nicht sicher erscheint. es auch so stehen lassen kann. (siehe ?)
Ich bin nicht der Meinung, dass er mit dem Duden konform geht. Er läßt es als Satzname zu und überträgt es auf einen BN = Schwertfeger.
Ansonsten ist es für ihn "das Grundwort ist noch weitgehend ungeklärt und wohl durchaus verschiedenen Ursprungs; in Ostfalen ...".
Für Dingeldey vermutet er ein ÖN. Was nicht von der Hand zu weisen ist. S.a. Volkerdey oder noch besser Grun(d)dey.
http://christoph.stoepel.net/geogen/v3/ ... name=Grund

Tymberwolf

Verfasst: 21.11.2006 11:26
von Irmgard
..am Rande bemerkt:
Tymberwolf hat geschrieben: ich bin anderer Meinung als Irmgard! (Soll vorkommen :-))
...
Tymberwolf
das hoffe ich, daß das vorkommt - wird ja sonst langweilig! (ist man zu oft einer Meinung, sollte man seinen Standpunkt überprüfen)

Nur in diesem Fall sehe ich unseren Unterschied nicht wirklich.

;-)

Verfasst: 21.11.2006 11:40
von Irma
Grundey ist mit Grundig gleichzusetzen, würde ich sagen

DUDEN:
Grund:
1) Wohnstättenname zu mhd., mnd. grunt >Niederung, Talgrund< für jemanden, der im ...
2) Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Grund (Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein- usw..

aber WO heißet es Grundey statt Grundig / Grundmann usw..?

Volker, (selten:) Volkher: alter deutscher männl. Vorn. (ahd. folc »Haufe, Kriegsschar, Volk« + ahd. heri »Kriegsschar, Heer«)

einer aus dem 'folc' (Gefolge/ Haufen / Zugehörig zu diesem) ist (ein) Volkerdey genannt, denke ich.

Ich sehe in diesem Suffix -dey kein eigenständiges Wort.

Verfasst: 21.11.2006 15:51
von Irmgard
noch was zum Lesen:

Das Rittergut Volkardey liegt anmuthig in frucht-. barer Gegend, eine Stunde von der ... sitzer des Rittergutes Volkardey im fünfzehnten Jahrhun- ...
http://www.zlb.de/digitalesammlungen/Sa ... kardey.pdf -

die Volkardey vergleiche :
die Lombardey
so heißt noch jetzt ein großer Theil von Italien, den die Longobarden im 6ten Jahrhunderte erobert, und bis in das 8te behauptet haben.

Longobarden, Longobardi, ein bekanntes deutsches Volk vom Stamme der Hermionen oder Sueven, das aber mitten unter den Istävonen seine Sitze hatte. Die ältesten bekannten Sitze der Longobarden waren auf der Westseite der Elbe in den östlichen Theilen des Fürstenthums Lüneburg und in der Alt=Mark, oder dem sogenannten Bardengau, der höchstwahrscheinlich von ihnen den Nahmen führt

Verfasst: 23.11.2006 11:30
von Tymberwolf
Irma hat geschrieben:Grundey ist mit Grundig gleichzusetzen, würde ich sagen

aber WO heißet es Grundey statt Grundig / Grundmann usw..?

Ich sehe in diesem Suffix -dey kein eigenständiges Wort.
Moment,
wenn <Grundey> = wie <Grundig>, dann haben wir es mit <Volkerd-ey> zu tun.
Das Suffix ist dann <-ey>!

Auch bei deinen Langobarden »Langbärte(n)« = <Lombardey> ist <Lombard-ey>, wie <Rodadey> <Rodad-ey>.
Bei <Windey> hingegen, handelt es sich nicht um ein "Wind-ei", sondern es ist einfach nur "kurvenreich" :lol:, ähnlich wie beim <Doon-ey Rock>, wo es kurvenreich und rockig (rockdey?) zugeht. :arrow: http://www.sligozone.net/Dooney_Rock/sl ... oney1.html

Ich denke, wir sollten gedanklich erstmal in Norddeutschland bleiben.

Die Frage nach dem "WO" ist wohl die wichtigste.

Tymberwolf

ey jodeldey..

Verfasst: 23.11.2006 12:03
von Irma
Die Frage nach dem "WO" ist wohl die wichtigste.
und dann sortieren nach dey / d-ey / d-e-i / ei .. und fangen nochmal von vorne an :
Dengel = Daniel = dengeln = schar(sch)wenzeln

der Deng-e(l)mann ist aber - nicht Namenteil 'Dank' + el -

.........................sondern der denkende Mann

wo und wann und warum...

ich denke...

Verfasst: 24.11.2006 09:31
von Irmgard
...
das Wort ist dingel

hiervon abgeleitet <dengeln> usw.. sind Abweichungen (kurvenreich*g).

DINGEL = Thing: Versammlungsort / Gerichtsplatz

Die Bedeutung des Wortes >dingel< liegt im Geräusch.
dingeling .. macht die Gerichtsklingel .. klingel .. klinge
dingeling .. dingel.. macht das (schwebende) Schwert und macht der Degen..
dingeling.. dengeling.. das schleifen ..links rechte.. links..rechts..

woher nun das -dey? (nicht gleichsetzen mit Dey(e))
ich würde dey trennen in wort + d+ ey/ei
ohne -d- hieße es Ding-el-ei.
mit -d- heißt es Dingel-d-ei ; das -d- verbindet und trennt und hätte auch ein -t- sein können.
Es ist aber kein Ding-el, sondern ein Dingel und hat nichts mit einem Ding, sondern mit Thing zu tun. think .. denke.. überlege.. wäge ab.. hin und her..

wann findet man -ei ?
Stengelei .. viele , in Unordnung
Rangelei.. viele , in Unordnung umeinander
dengelei .. (Tätigkeit) viel Gedengel

warum das Suffix - (d)ey?

wann Suffix -dey?
dey, wenn ein Tun örtlich bestimmt werden muß (Feld= Stätte) und eine Zugehörigkeit bestimmt wird.

So weit meine Gedanken dazu.
Es ist also vorab zu klären:
wo findet sich das Wort?
ist es ein Ortsname/ eine Örtlichkeit/ ein Familienname?
und wen oder was bezeichnet das Grundwort?

was soll benannt werden?

die wichtigste Frage bleibt also : WARUM d-ey und nicht -es/ er/ ort?

Verfasst: 21.02.2007 11:22
von Irmgard
auf der Suche nach verschüttetem Wissen über Venne begegnete mir Vennedey:

von dem alten Rufnamen Winand (wig + nand) durch Anfügung der ursprünglich niederländischen Koseendung -ey (<franz. -ooi) gebildeter Familienname.

Eine Koseendung bezieht sich auf die Abkunft/ Herkunft, die liebevolle Zugehörigkeit andernfalls wäre es ein Verkleinerungssuffix ;-) "ist noch nicht so groß/ gut wie ..."
..........................

auf der Suche nach dem -ey hänge ich das mal hier bei Dingeldey an, wo ja auch zu klären bliebe ob Dingel-d-ey oder Dingel-dey ;-)

und verweise u.a. auf die Suchfunktion Greve : Begriff : dey

Verfasst: 22.02.2007 08:29
von Hendrik_Kutzke
Das bei Vennedey auch ein RN mitspielen kann ist offensichtlich, das gilt ja auch für z.B Volkertdey.
Deine These, Vennedey aus dem alten Rufnamen Winand (wig + nand) durch Anfügung der ursprünglich niederländischen Koseendung –ey, kann ich nicht ganz folgen.
Warum nimmst du nicht gleich den RN Venne(!?) es lässt –dey so wie von Tymberwolf angedacht. Bubend-ey ist schwer vorstellbar.

Im Übrigen, ich denke so wie Tymberwolf :-), dass der Schlüssel wohl dort liegt, WO genau diese Namenform entstanden ist.
Tymberwolf hat geschrieben: Ich denke, wir sollten gedanklich erstmal in Norddeutschland bleiben.
Die Frage nach dem "WO" ist wohl die wichtigste.
Tymberwolf ist z.Zt. im nordischen "Exil" und statt in den Mittsommernächten Glühwürmchen http://www.gluehwuermchen.ch/index.htm zu schauen, sollte er doch mal darüber nachdenken.:wink:

Hendrik Kutzke
__________________________
Jeder Name hat seine eigene Geschichte!

Verfasst: 22.02.2007 11:12
von Irmgard
Im Übrigen, ich denke so wie Tymberwolf Smile, dass der Schlüssel wohl dort liegt, WO genau diese Namenform entstanden ist.
das ist doch unser A und O Spruch ;-)

und wenn du einen guten Draht zum TW hast, dann hätte ich noch etwas zur Vertiefung der Gedanken :

-ey heißt also -lein/ -chen/ usw..

warum also bei Volkert - dey?

Ich denke, damit man weiß, wo das Wort zu Ende ist, wird dem -ey das d- vorgesetzt und gehört somit als Schlußpunkt zum Hauptwort. Eine Schreibregel..

Wäre das -d- nicht als Trennung oder Verbindung genannt, gäbe es einen anderen Wortsinn und aus Volker(t) würde Volkerey / Volkerei und das Wort Volker auf Volk-e verkürzt. -> siehe Molkerei, -- und nun siehe "Venn(e)ey" das liest sich nicht gut , man müsste nicht nur das -e- von Venn fallenlassen, sondern auch das 2. n, das als End-Verdoppelung angesehen werden könnte .. gesprochen dann Ven=verwechselt mit Vehn= Fehn.. ;-)

... Irmgard

Ja, ich weiß, nur mit Worten bin ich nicht gut im Erklären meiner Gedankengänge.. da wäre hin und wieder ein Glühwürmchen hilfreich :-)

Aber ich glaube, TW überlegt eher, woher er Schuppenschampoo bekommt (siehe Meermaid) :lol: