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Horstendahl

Verfasst: 15.10.2005 12:04
von Horstendahl
Michael Horstendahl schrieb:<br>Zwei Judenbrüder wurden 1827 evangelisch getauft und bekamen in Hemer/Westfalen den Namen Horstendahl. Keine Begründung im Taufregister warum.

Angaben, dass der Name sich eventuell zusammensetzt aus Horst - der Wald und dahl = Tal - also wohnhaft in einem bewaldeten Tal überzeugen mich nicht gerade.

Redewendungen die sich aus dem Holländischen entwickelten, treffen auch nicht zu, da mir derzeit keine Ahnen aus dieser Gegend bekannt sind.

Also gibts eine Idee?

Re: Horstendahl

Verfasst: 24.08.2008 10:29
von Mattin
Horstendahl hat geschrieben:Zwei Judenbrüder wurden 1827 evangelisch getauft und bekamen in Hemer/Westfalen den Namen Horstendahl. Keine Begründung im Taufregister warum.

Angaben, dass der Name sich eventuell zusammensetzt aus Horst - der Wald und dahl = Tal - also wohnhaft in einem bewaldeten Tal überzeugen mich nicht gerade.

Also gibts eine Idee?
Die Idee mit dem bewaldeten Tal ist gar nicht so abwegig. Ich vermute, daß es sich bei einem der beiden Judenbrüder um Friedrich Horstendahl handelt. Dieser wurde am 19. Januar 1792 in Heppingsen als Sohn des Levi Suesskind geboren und starb 1835 in Bredenbruch. Bredenbruch und Heppingsen sind beides Ortsteile der Stadt Hemer/Westfalen und liegen heute noch in bewaldeten Tälern.

Falls noch weitere Informationen über Horstendahl aus Hemer vorliegen, wäre ich für eine Kontaktaufnahme sehr dankbar!

so long...
Mattin

RE: Re: Horstendahl

Verfasst: 26.08.2008 09:17
von Irmgard
Hallo Michael und Mattin,

der Namen von konvertierten Juden wurden aus der Herkunft (Ort oder Wohnplatz) gebildet. Bei Waisen konnte auch der Wochentag der Taufe oder Namenstag des Heiligen am Tag der Taufe oder ein Pate/Vormund namengebend sein.

Im Fall Horstendahl würde ich von einem Wohnplatz ausgehen.

In Deilinghofen gibt es heute eine Straße namens "Talweg", die von der "Hönnetalstraße" abzweigt. Weitere Nachbarstraßen heißen "Büttmeckerweg"; "Auf dem Hohenstein"; "In der Erborst" usw.
Die Strae "In der Erborst" in Verbindung mit den Tal-Straßen lässt eine Umbenennung möglich werden bzw. die Bildung eines Familiennamens nach der Flurbezeichnung an dieser Stelle vermuten. (Erbort=Erbhorst? vielleicht auch nur vom Pfarrer so gedacht?)
Ob es die Adresse "Horstendahl / Horsttal / Talhorst" gab wird sich auf alten Katasterblättern / Flurkarten für diese Region recherchieren lassen. In Steuerlisten könnte der Wohnplatz genauer bezeichnet sein. Vielleicht war der Wohnplatz damals schon an der "Talstraße" und man wollte die Örtlichkeit genauer bezeichnen und ergänzte um "Horst(en)", siehe "In der Erb(?h)orst".

Die Wälder heißen in dieser Gegend Brok / Brauck= Bruch; Horst meint eine Erhöhung= Honn -> siehe Hönnetal = Horstendahl? Mit Honne wird auch "Dorf" bezeichnet, womit die Hönnetalstr. auch eine Dorf-Tal-Str. sein könnte. Aus welcher Urform der heutige Flur-/Örtlichkeits-Name aufgrund seiner Topografie entstand, kann nur vor Ort geklärt bzw. aus alten Dokumenten erlesen werden und erst dann ist die Möglichkeit einer Ableitung hiervon zur Bildung des Fam.-Namens abschätzend nachzuvollziehen. Allerdings ist der Familien-Name nur eine Adresse zum Zeitpunkt als man an eben diesem Platz wohnte, der so gefunden werden kann und der Wortsinn bezieht sich ausschließlich auf die Örtlichkeit.

netten Gruß.. Irmgard

Re: RE: Re: Horstendahl

Verfasst: 26.08.2008 18:31
von Mattin
Irmgard hat geschrieben:Ob es die Adresse "Horstendahl / Horsttal / Talhorst" gab wird sich auf alten Katasterblättern / Flurkarten für diese Region recherchieren lassen.
Hallo Irmgard,

vielen Dank für den Tip. Da ich ganz gute Beziehungen zum Katasteramt habe, werde ich da mal nachfragen. Sobald ich neues weiß, melde ich mich.

so long...
Mattin