WEITHAS - Mannis Fernkurs Teil 1

Namen, die auf charakteristischen Merkmalen des ersten Namensträgers beruhen, sowie Neck-, Spitz- oder Scheltname, die zum Familiennamen wurden.
Beantwortete Beiträge werden auch im Namenlexikon verlinkt.
Antworten
Gast

Beitrag von Gast »

:oops: Hallo, :oops:

hier hab ich noch was zu Weida:
  • Weida,
    Stadt südlich von Gera,
    an der Weida (links zur Weißen Elster), Thüringen,
    entstand bei einer sorbischen Siedlung und einer deutschen Burg des 11. Jahrhunderts,
    kam Mitte des 12. Jahrhunderts an die sächsische Ministerialenfamilie von Weida (später: Vögte von Weida; siehe Gera) und im 16. Jh. an die Wettiner; Stadtrecht vor 1209.
    Der Name Weida, 1342 Wyda, 1253 Widert, 1209 Wida ist zuerst um 1150 für das Jahr 1080 bezeugt: territorium urbis Wida (=das Gebiet der Burg Weida).
    Er entspricht dem Flussnamen Weida, 1351 Wyda, 1320 Wida, der mit der Bedeutung >Weidenbach< zu der Baumbezeichnung ahd. wida, mhd. wide >Weide (salix)< gehört.
Damit dürfte ich mit meiner These zu Weidhas daneben liegen... :roll:

Vielleicht bedeutet es ganz einfach "weite Hosen, oder einer der weite Hosen trug"?

Liebe Grüße Manni
Benutzeravatar
Hendrik_Kutzke
Stütze des Forums
Beiträge: 1124
Registriert: 08.04.2004 11:04

Beitrag von Hendrik_Kutzke »

Manni hat geschrieben::
Damit dürfte ich mit meiner These zu Weidhas daneben liegen... :roll:

Vielleicht bedeutet es ganz einfach "weite Hosen, oder einer der weite Hosen trug"?
Ja Manni,
die Stadt Weida scheint als slawische Quelle auszufallen, damit wäre auch unsere These 1 argumentativ verstärkt.
Gefühlsmäßig scheinst Du Dich nun der These 2 zuzuwenden, "der weiten Hose", wie diese auch immer zu verstehen ist, als ÜN, als BÜN oder ... .
Damit wäre allerdings auch ein Berührungspunkt mit dem FN WEITLING gegeben, der auch diese Bedeutung haben kann (s. dort).
Daraus könnte man z.B. eine weitere These aufstellen, die davon ausgeht, dass WEITHAS eine vogtländische Variante zum WEITLING darstellt.
Wenn dem so ist, dann erhalten wir die Information, dass die Erstsilbe die eigentliche Bedeutung des FN in sich birgt, das <-ling> wirkt als Ableitungssuffix.
Dazu solltest Du Dir mal die Rotwelschsprache ansehen (Rotwelsch - Die deutsche Gaunersprache - Eine künstliche Sprachbarriere).
Und dort vor allem die Begriffe Grifling (Finger), Steifling (Hose) [nnd. Stripling]!, Floßling (Fisch) Schreiling (Kind), Krachling (Nuß), ...;
aber auch das Ableitungssuffix <-hart>, wie z.B. Breithart (Witwen, Weide, Feld), Floßhart ( Wasser), ... .
Danach wäre analog zu Floßhart (Wasser) und Floßling (Fisch), Weithart (Weide) und Weitling (jemand der sich auf der Weide befindet). Ein Weishas(e) eben. :) (siehe These 1)

Viele Grüße
Hendrik Kutzke
Benutzeravatar
jacope
Mitglied
Beiträge: 23
Registriert: 17.04.2006 15:57
Wohnort: Niederrhein

Beitrag von jacope »

falls noch was gesucht wird? nach so langer Zeit vielleicht dieser Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiethase

Gruß jacope
Benutzeravatar
Thomas
Site Admin
Beiträge: 1846
Registriert: 06.05.2002 11:22
Wohnort: Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: WEITHAS - Mannis Fernkurs Teil 1

Beitrag von Thomas »

Per Email bekam ich heute das Folgendes zugesendet:

n Blaschke: Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990, S. 70 steht sinngemäß Folgendes: Withasen (Pl.) waren im 10. Jhdt. sorbische Dienstleute der deutschen Eroberer. Also so eine Art Unterritter. Das passt sehr gut zu den Belegen am Limes sorabicum.
Viele Grüße
Thomas
Antworten