Das niederländische Steuergesetz von 1821 umfasste direkte und indirekte Steuern.
Zu den direkten Steuern gehörten u.a.: die "Personalsteuer" auf der Grundlage von: Mietwert, Türen, Fenstern, Kaminen, Mobiliar, Dienern und Pferden. Für Türen und Fenster bezahlte man nicht nach Größe der Öffnungen, sondern nach Größe der Gemeinde: 40 Cent in kleineren Gemeinden oder 1,10 Gulden in größeren.
Ab 1896 wurden Türen, Fenster und Kamine nicht mehr besteuert. Die Geschichte mit der "Gardinensteuer" muss wohl aufgrund der einstmals erhobenen "Fenstersteuer" entstanden sein. Eine "Gardinensteuer" hat es in den Niederlanden jedoch nie gegeben.
Bede steuerlicher Begriff
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- Hendrik_Kutzke
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für Hendrik
Liebe Irmgard,Irmgard hat geschrieben: ... warum sollte ein entsprechender FN nicht auf die Bezeichnung einer Art der Steuerabgabe zurückgehen, sei es als Schuldner oder Eintreiber oder Erlass oder aus einem sonstigen plausiblen Grund. Selbst wenn er dann die Ausnahme von der Regel wäre.
sicher ist das möglich,
aber wieso willst du das über einen ON auf einen FN übertragen, warum nicht direkt?
Mal davon abgesehen, dass ON und FN zwei ganz verschiedene Namenarten sind und somit auch ganz anderes untersucht werden müssen; sobald ein ON zu einem FN wird, ändert sich seine Bedeutung, d.h. die ursprüngliche Bedeutung des ON hat nichts [!] mit der Bedeutung des FN zu tun.
siehe vorIrmgard hat geschrieben:
sicher ist dir mindestens einer bekannt *g (im Sinne der Steuer bzw. Steuerbefreiung oder besonderen Status) weil für mein Verständnis dann auch die Personifizierung des Begriffs nicht ausgeschlossen werden könnte. Insbesondere, wenn man 'bede' mit 'bitte' gleichsetzt.
und
siehe weiter unten - Anmerkung zur Definition Link Manni.
??? - Gib mal ein Beispiel.Irmgard hat geschrieben:
Wieso das? weil es meistens bei Orten so ist.
Du hast nichts übersehen, dort steht nichts über die Bedeutung des ON.Irmgard hat geschrieben:
der Link zu Bedburg zeigt zwar die Varianten des Wortes, sagt aber nichts über die Bedeutung - oder habe ich was übersehen?
Die übrigen Bedeutungen von Bede / Bed kann man unter Manni´s Link finden. Es sei denn du setzt uns noch welche dazu.
Die Bedeutung bei Bedburg leitet sich von Beten (Bethaus, Kapelle) ab.
Ich bin immer noch schwer von Begriff, wieso ON und nicht FN?Irmgard hat geschrieben: Jedem, der dies liest sollte klar sein, daß ich nur überlege .. du aber mit deiner großen Erfahrung erklären kannst, inwiefern meine Überlegungen einen Sinn machen oder nur zur Unterhaltung beitragen.
Mannis Link ist o.k., es ist aber ein Rechtswörterbuch und dort steht alles aus dem Umfeld des Rechts.
Natürlich könnte man dort noch einiges hinzufügen .
Der Link zeigt aber eindeutig, dass Steuer nur eine mögliche Bedeutung sein kann.
Grundsätzlich bedeutet 'Bede' aber nicht Steuer, sondern siehe
I 1)
Erklärung: erbetene oder freiwillig geleistete Abgabe.
I 1 b)
Erklärung: an die ursprüngliche Bedeutung anklingend.
I 1 c)
Erklärung: Anforderung einmaliger Beihilfe.
II)
Erklärung: Gelder für kirchliche Zwecke.
III 1
Kollekte.
III 2)
Erklärung: Gerät, mit dem gesammelt wird.
II 2
Erklärung: "Opferbrett".
III 3)
Erklärung: Ort, wo die Kollektengelder aufbewahrt und Almosen verteilt werden.
II 4)
Erklärung: Verwaltungsausschuß der Kirche.
Ein Schlüssel wäre "Bitten" statt "Steuer"! Dort liegt nämlich der eigentliche Ursprung von "Bede". Und dann sind "Steuer, (Ab)gabe", "Gabe" und "Gebet" ganz nah beieinander.
"Geben" und "Bitten".
Versetze dich mal in die Situation der Handlung.
Der eine "bittet", der andere "gibt" (ein "Handlungsakt").
Diesen "Handlungsakt" finden wir bei vielen alten Wortstämmen, du erinnerst dich an 'schin'?
'Schin' hat die verschiedensten Bedeutungen: schön, weiß, glänzend, Schein, usw.,
die Wurzel ist jedoch "Schatten" und "Licht", im Prinzip also ein "Handlungsakt",
das eine (Schatten) ist ohne das andere (Licht) nicht denkbar.
Diese Doppeldeutigkeit findet man in sehr vielen Wörtern, was sich auch auf Namen übertragen kann.
Hendrik
moin Hendrik,
Ich werde alles in Ruhe nochmals lesen und wie könnte ich 'schin' vergessen *g
Danke dir!
Sollte mich noch eine Gedanke bewegen - ich werde bestimmt nicht schweigen können..
... Irmgard
(keine Zeit - muß jetzt mit Hund raus)
nein, du sicher nicht ! und deine Antwort zeigt mir, wie fast immer, daß ich noch vieles zu denken habe, bevor ich frage.Ich bin immer noch schwer von Begriff, wieso ON und nicht FN?
Ich werde alles in Ruhe nochmals lesen und wie könnte ich 'schin' vergessen *g
Danke dir!
Sollte mich noch eine Gedanke bewegen - ich werde bestimmt nicht schweigen können..
... Irmgard
(keine Zeit - muß jetzt mit Hund raus)
genau! siehe "Bremen" in deinem Beitrag über "BÄR bar"Mal davon abgesehen, dass ON und FN zwei ganz verschiedene Namenarten sind und somit auch ganz anderes untersucht werden müssen; sobald ein ON zu einem FN wird, ändert sich seine Bedeutung, d.h. die ursprüngliche Bedeutung des ON hat nichts [!] mit der Bedeutung des FN zu tun.
.....
so würde ich das auch nicht darstellen. Das wäre zu trennen. Aber für beide wäre z.B. der Grund für die Namenannahme der gleiche, wenn Steuererlass die Ursache wäre oder ein Gerichtsprozess; also der Umstand..
später mehr...
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Die arme Jenny kann noch nicht so lange laufen, somit bin ich schnell wieder zurück und las nochmal in Ruhe deine vielen schönen, weil klugen Worte!
Bis auf die vorstehend schon recht spontan gemachten Anmerkungen, dürfte es keines weiteren Kommentars meinerseits erfordern.
Deshalb fasse ich meinen Gedankengang nochmals zusammen und präzisiere. Bitte, wenn falsch, dann korrigieren:
mein ursprünglicher Gedanke, daß der Begriff 'Bede' im Sinne von Steuer auch als Ursache für einen ON oder FN sein könnte ist - präzisierend : im Einzelfall! nicht ausgeschlossen.
Wie der Begriff 'Bede' in anderer Bedeutung im Sinne von Bitten usw. ebenso infrage kommt.
Nochmals betonend, daß ein Herkunftsname als FN als Ursache natürlich nur den Ort hat und nicht die Bedeutung des Begriffs.
----------------------------------------
Weil ich ja gerne Geschichten mag:
Was mich überhaupt auf den Gedanken brachte war die Tatasache, daß WIDERSPRUCH gegen die plötzlich verdoppelte Zinsabgabe möglich war!
1281 und WIDERSPRUCH eines Abhängigen, nicht etwa nur eines Ortes!
Das fand ich bemerkenswert!
Natürlich weiß ich nicht, ob es jemals einer gewagt hat und wenn, ob ihm gar der Zins zu den alten Bedingungen festgeschrieben wurde. Aber wenn es einen gab... dann wäre es einen Familiennamen wert, schon alleine um anderen Vorbild zu sein oder Mut zu machen. (siehe RTL :XY, der Superstar)
Bei einem Ort oder Flecken, der sich kollektiv wehrt oder dessen Besitzer sich wehrt, müßte schon ein grösseres Spektakel vorausgegangen sein, damit man den Namen, wie eine Art Trophäe annahm.
Anders, wenn der Flecken 'vergeben' wurde - ihn nicht nutzte, sondern nur besaß. Dann war das halt der (z.B.) 'Bedegrund' - ohne Rücksicht auf eine Bodenbeschaffenheit oder Bewuchs oder evtl.Möglichkeit der Nutzung.
Ich kann diesen Gedanken natürlich nicht belegen - halte ihn trotzdem nicht für abwegig und finde ihn durch den von dir eingebrachten Begriff des "Geben und Nehmens" den HANDLUNGSAKT bestätigt.
Oder sehe ich das falsch, wenn ich sage, daß man den Begriff der Bedesteuer bei der Suche nach der Deutung eines Namens mit Wortteil 'Bed(e)' nicht unberücksichtigt lassen sollte?
Du weißt, ich liebe das ganz spezielle Individuelle
... Irmgard
Bis auf die vorstehend schon recht spontan gemachten Anmerkungen, dürfte es keines weiteren Kommentars meinerseits erfordern.
Deshalb fasse ich meinen Gedankengang nochmals zusammen und präzisiere. Bitte, wenn falsch, dann korrigieren:
mein ursprünglicher Gedanke, daß der Begriff 'Bede' im Sinne von Steuer auch als Ursache für einen ON oder FN sein könnte ist - präzisierend : im Einzelfall! nicht ausgeschlossen.
Wie der Begriff 'Bede' in anderer Bedeutung im Sinne von Bitten usw. ebenso infrage kommt.
Nochmals betonend, daß ein Herkunftsname als FN als Ursache natürlich nur den Ort hat und nicht die Bedeutung des Begriffs.
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Weil ich ja gerne Geschichten mag:
Was mich überhaupt auf den Gedanken brachte war die Tatasache, daß WIDERSPRUCH gegen die plötzlich verdoppelte Zinsabgabe möglich war!
1281 und WIDERSPRUCH eines Abhängigen, nicht etwa nur eines Ortes!
Das fand ich bemerkenswert!
Natürlich weiß ich nicht, ob es jemals einer gewagt hat und wenn, ob ihm gar der Zins zu den alten Bedingungen festgeschrieben wurde. Aber wenn es einen gab... dann wäre es einen Familiennamen wert, schon alleine um anderen Vorbild zu sein oder Mut zu machen. (siehe RTL :XY, der Superstar)
Bei einem Ort oder Flecken, der sich kollektiv wehrt oder dessen Besitzer sich wehrt, müßte schon ein grösseres Spektakel vorausgegangen sein, damit man den Namen, wie eine Art Trophäe annahm.
Anders, wenn der Flecken 'vergeben' wurde - ihn nicht nutzte, sondern nur besaß. Dann war das halt der (z.B.) 'Bedegrund' - ohne Rücksicht auf eine Bodenbeschaffenheit oder Bewuchs oder evtl.Möglichkeit der Nutzung.
Ich kann diesen Gedanken natürlich nicht belegen - halte ihn trotzdem nicht für abwegig und finde ihn durch den von dir eingebrachten Begriff des "Geben und Nehmens" den HANDLUNGSAKT bestätigt.
Oder sehe ich das falsch, wenn ich sage, daß man den Begriff der Bedesteuer bei der Suche nach der Deutung eines Namens mit Wortteil 'Bed(e)' nicht unberücksichtigt lassen sollte?
Du weißt, ich liebe das ganz spezielle Individuelle
... Irmgard