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Giffeler

Verfasst: 27.03.2006 20:29
von Giffeler
Korte schrieb:<br>Meine Mutter ist eine geborene "Giffeler". Sie ist 89 Jahre und sinnierte vor ein paar Tagen bei meinem Besuch, was wohl dieser Name zu bedeuten hat. Kennt sich da Jemand aus? Ich würde mich freuen die Bedeutung Ihr mitteilen zu können.<br>korte.dd@t-online.de

Griffeler

Verfasst: 28.03.2006 16:28
von Friedhard_Pfeiffer
Hallo,
Griffel ist nach Hans Bahlow, Deutsches Namenslexikon, der Moorgraben. Wenn dies richtig ist, ist also Griffeler einer, der vom Moorgraben her kommt oder stammt.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

Giffeler

Verfasst: 28.03.2006 19:29
von Tymberwolf
Hallo Friedhard,

sie sucht aber die Bedeutung von Giffeler ohne -r-.

Tymberwolf

Giffeler

Verfasst: 28.03.2006 20:11
von Irmgard
Hallo,
Giffel heißt Gabel und mit Giffeler bezeichnet man den, der hinter dem (ast)gabelförmigen Pflug hergeht, bzw. einen solchen herstellt.

Fraglich, aber ebenso möglich ist die Bedeutung Giffel = Giebel.
Mit Giebel ist sowohl 1. der Giebelbauer, als auch 2. eine Höhe gemeint.

Inwieweit es eine Berufsbezeichnung für einen "Hauszähler" (vergleichbar mit dem heutigen Katasteramt) gab, weiß ich nicht.
Nach den Giebeln wurden Häuser benannt und gezählt. Im Giebel stand dann der "Hausname"(Rufname/ Beruf/ Eigenart des Hauses) des Erbauers wie heute die Hausnummer.

Ohne jegliche Familienforschung würde ich raten, nur von der ersten Deutung Gebrauch zu machen :-)

netten Gruß.. Irmgard

Giffeler

Verfasst: 29.03.2006 05:35
von Irmgard
Nachsatz:
Giffeler als Wohnstättenname : man wohnte an der Weggabel

Giffeler

Verfasst: 29.03.2006 07:21
von Hendrik_Kutzke
Irmgard hat geschrieben: Ohne jegliche Familienforschung würde ich raten, nur von der ersten Deutung Gebrauch zu machen :-)
Ohne jegliche Familienforschung und ohne landschaftlichen Bezug würde ich raten, von k e i n e r Deutung Gebrauch zu machen :-)

Hendrik Kutzke

Giffeler

Verfasst: 29.03.2006 08:07
von Irmgard
Ohne Familienforschung und ohne landschaftlichen Bezug würde ich von der 1. und der letzten Deutung Gebrauch machen, um der 89 jährigen Mutter einen Gefallen zu tun und den Rat von Hendrik Kutzke in den Wind schlagen!

Irmgard

Giffeler

Verfasst: 29.03.2006 11:34
von Hendrik_Kutzke
Irmgard hat geschrieben:Ohne Familienforschung und ohne landschaftlichen Bezug würde ich von der 1. und der letzten Deutung Gebrauch machen, um der 89 jährigen Mutter einen Gefallen zu tun und den Rat von Hendrik Kutzke in den Wind schlagen!
:lol: sieh an, wie unterschiedlich wir doch denken!
Inszwischen dürfte die alte Dame schon 90 sein oder werden, und wenn wir von einer Herkunft aus dem Erftkreis ausgehen, möchte uns vielleicht noch was Nettes einfallen, bis dahin verweise ich auf Christian Benz der schrieb:
Christian Benz, Juni 2003, hat geschrieben:
hier noch ein paar Ergänzungen, die Dir hoffentlich weiterhelfen:

Die Endung des Namens "-lein" ist ein übliches Diminutivsuffix (z. B. zur Bildung einer Koseform). Das Gäbel/Gebel selbst kann mehrere verschiedene Ursprünge haben:

- Patronym, gebildet aus dem Rufnamen Gebhard (Kurzform "Gebke") oder anderen Rufnamen, die das althochdeutsche Rufnamenglied "geba" beinhalten. (Der Name Gebhard setzt sich zusammen aus althochdeutsch "geba" = Gabe und "harti" = hart/stark.)

- Die genannte Erklärung im Bahlow bezieht sich auf das mittelhochdeutsche "gebel". Ein Blick in ein Mittelhochdeutsches Wörterbuch zeigt, dass es den Kopf, Schädel oder Schädelknochen (aber auch den "Giebel") meinen kann. Hier haben wir es also mit einem sogenannten Übernamen zu tun, der beispielsweise bei einem Menschen mit entsprechend auffälligen/markanten (Gesichts-)Merkmalen zum Familiennamen geworden sein kann.

Sollte das Gäbelein dagegen eine Diminutivform zur Gabel sein, dann käme als Erklärung auch folgendes in Frage:

- Herkunftsname zu den Ortschaften Gabel
- Wohnstättenname der sich auf ein entsprechend geformtes Landstück oder eine (Weg-)Gabelung bezieht.
- Übername oder indirekter Berufsname zur Gabel (Forke, Heu-/Mistgabel eines Bauern).
- Übername, abgeleitet von mittelhochdeutsch "gabel", was auch einen Krückstock meinen kann.
- Übername, abgeleitet von mittelniederdeutsch "gabel" was sich auf die Steuer oder Abgaben bezieht.
Ergänzung: statt Suffix -lein hier Suffix -er,
mal vorausgesetzt Giffel = Gabel.

Hendrik Kutzke

Verfasst: 29.03.2006 11:51
von Irmgard
- Herkunftsname zu den Ortschaften Gabel
- Wohnstättenname der sich auf ein entsprechend geformtes Landstück oder eine (Weg-)Gabelung bezieht.
- Übername oder indirekter Berufsname zur Gabel (Forke, Heu-/Mistgabel eines Bauern).
- Übername, abgeleitet von mittelhochdeutsch "gabel", was auch einen Krückstock meinen kann.
- Übername, abgeleitet von mittelniederdeutsch "gabel" was sich auf die Steuer oder Abgaben bezieht.
nette Wiederholung meiner Deutung mit anderen Worten!

>, abgeleitet von mittelniederdeutsch "gabel" was sich auf die Steuer oder Abgaben bezieht<

hier steht "Gabel" für Giebel = Giffel !
Häuser wurden nach dem Giebel besteuert. Es gibt einen Verweis von ca 1520 in dem beklagt wird, daß beim Kauf des Nachbarhauses der neue Besitzer aus 2 Giebeln (Giffel) einen baut.

Irmgard

Verfasst: 29.03.2006 12:08
von Hendrik_Kutzke
Irmgard hat geschrieben:
- Herkunftsname zu den Ortschaften Gabel
- Wohnstättenname der sich auf ein entsprechend geformtes Landstück oder eine (Weg-)Gabelung bezieht.
- Übername oder indirekter Berufsname zur Gabel (Forke, Heu-/Mistgabel eines Bauern).
- Übername, abgeleitet von mittelhochdeutsch "gabel", was auch einen Krückstock meinen kann.
- Übername, abgeleitet von mittelniederdeutsch "gabel" was sich auf die Steuer oder Abgaben bezieht.
nette Wiederholung meiner Deutung mit anderen Worten!
du meinst Zitatauszug!

und, wie sicher ist denn für den genannten Bereich die These Giffel = Gabel?

Hendrik - der nichts gegen die These einzuwenden hat :)