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Schelthoff - Röttges - Vorname Thewis

Verfasst: 20.04.2006 13:41
von jacope
Hallo,

suchen nach der Bedeutung vom Namen meiner Vorfahren Schelthoff und Röttges. In Geogen konnte ich schon sehen, dass sie relativ selten sind und am Niederrhein vorkommen.
Weiss jemand mehr?

Gruß jacope

Schelthoff - Röttges

Verfasst: 20.04.2006 16:13
von Irmgard
hallo jacope,

ich bedaure, dir keine eindeutige Antwort geben zun können.
Du müsstest Familienforschung betreiben, um dann festzustellen, ob deine Ahnen wirklich vom Rhein stammen und dort auch der "Schelthoff" zu finden ist. Denn der Name sagt es schon selber : er ist ein Hofname.

Für "Schelt" (Scheelt oder Schellt gesprochen?) kann ich nicht wirklich sagen ob hier das Niederländische Scheld= Schild ursächlich war oder "schelt" im Sinne von straf/ mahn/ abseits (siehe : schelten) oder doch Schelt= schallen?

Röttges dürfte eine verkürzte / regionale Koseform von Rotgerus sein. Möglich wäre aber auch eine Wohnstätte "am/ im Rott"...

Wie gesagt, ich bedaure..

netten Gruß.. Irmgard

Schelthoff

Verfasst: 20.04.2006 22:56
von jacope
Vielen herzlichen Dank an Irmgard,

die Antworten bringen mich super weiter. Ich habe mit der Morm.search Seite einen ganzen Clan (in Tönisvorst bei Kreis Viersen) ausgemacht.
Mit dem Hofnamen könnte stimmen den in Tönisvorst gibt es sogar eine Schelthofer Strasse. Dort werde ich mal beim Heimatverein nachfragen.

Gruß von jacope :D :D :D

Schelthoff

Verfasst: 21.04.2006 06:12
von Irmgard
Du erzählst uns dann bitte, welche Bedeutung der Hof-Name hat.

Aber der richtige Weg für Ahnenforschung ist der von Urkunde zu Urkunde. Sonst weißt du nie wurklich, wo du deine Familie "anbinden" kannst.

netten Gruß.. Irmgard

Schelthoff

Verfasst: 01.05.2006 22:24
von jacope
Hallo,

ich habe bei meinen Nachforschungen zum Namen Schelthoff auch andere Schreibweisen gefunden: neben der Endung ff auch f oder fs. Um 1638 ist eine Hochzeit des o. g. aufgeführt. Meine Frage:

bei eurer Seite unter Th steht -Theys- für Matthias. Könnte Thewis auch eine Matthias-Form sein? weiss jemand darüber?

Viele Grüße
jacope :?:

Schelthoff

Verfasst: 02.05.2006 09:41
von Irmgard
Endung ff auch f oder fs - ist keine andere Schreibweise, sondern nur eine unbedeutende Abwandlung.

Beim Doppel-f- wird der Endbuchstabe des Wortes betont, beim -fs- ist es ein Genitiv : Sohn des ..Hofs (Hofes)

Thewis = Matthias

netten gruß.. Irmgard

Schelthoff

Verfasst: 03.05.2006 15:59
von René
Einzelhöfe am Niederrhein wurden üblicherweise nach deren Besitzern/Erbauern benannt. Folglich wird der Schelt-Hof der Hof der Familie Schelt (gewesen) sein. Wenn du Gelegenheit dazu hast, frag mal rings um den Schelthof oder sogar bei den heutigen Bewohnern, ob die Näheres wissen. Was nun wiederum der Name "Schelt" bedeutet... schwierig... eventuell steht der Name im Zusammenhang mit Schultheiss, was so etwas wie ein Landvogt war.

Röttges könnte ganz aus der Nähe kommen - in Viersen-Dülken gibt es noch heute eine kleine Straße "Im Röttgen" (sprich Röttsch'n). Die Straße liegt nahe der "Dülkener Nette", einem Bachlauf und ich meine dass "Rött" etwas mit Röhricht zu tun hat.

Letztlich Thewis: Da findest du im Viersener Telefonbuch ganze Schwärme von Thewissen u.ä. - deine Familiengeschichte scheint sich räumlich arg begrenzt abzuspielen :wink: Ähm ja, der Name kommt von Matthias oder wie der Niederrheiner sagt "Thiss".

Verfasst: 03.05.2006 16:32
von Irmgard
Was nun wiederum der Name "Schelt" bedeutet... schwierig... eventuell steht der Name im Zusammenhang mit Schultheiss, was so etwas wie ein Landvogt war.
woher hast du die Vermutung?

Röttges könnte ganz aus der Nähe kommen - in Viersen-Dülken gibt es noch heute eine kleine Straße "Im Röttgen" (sprich Röttsch'n). Die Straße liegt nahe der "Dülkener Nette", einem Bachlauf und ich meine dass "Rött" etwas mit Röhricht zu tun hat.
überall findest du Orte mit "Rött / Rott"...

kannst du dir unter 'verrottet' was vorstellen?

Irmgard

Verfasst: 04.05.2006 09:24
von René
Irmgard hat geschrieben:
..mit Schultheiss, was so etwas wie ein Landvogt war.
woher hast du die Vermutung?

Ich bin gebürtiger Viersener und spreche "Vierscher Platt" - ob man nun Schultes oder Scheltes zum Schultheiss sagte, da bin ich mir nicht ganz sicher - zumal Tönisvorst etwas weiter im Osten liegt und solcherlei Lautverschiebungen häufig vorkommen. Schultheiss-Höfe gabs unsernorts jede Menge - insofern trägt zumindest die Statistik.

und ich meine dass "Rött" etwas mit Röhricht zu tun hat.
überall findest du Orte mit "Rött / Rott"...
kannst du dir unter 'verrottet' was vorstellen?
Irmgard
Jawoll, kann ich - nur stammt jacopes Familie ja ganz offensichtlich vom Niederrhein. Alle drei erwähnten Namen finden sich verstärkt im Kreis Viersen. Also ist nicht zu fragen, ob Rött/Rott auch im oberen Unterschlesien vorkommt, sondern, ob es eine Erklärung im geografischen Umfeld gibt. Und die gibt es.

Re: Schelthoff

Verfasst: 10.01.2007 11:36
von kingtuur
Hallo Jacope,

Schelt wird auch gesehen als Scheld, Scheit oder Scheidt.
Bei Dillenburg gab es ein Wald das das Schelder Wald heisste.

Ins Bickenschen buch gibt es ein Eintrag euber von Schelt der ein teil des zehntes hat von Heltorf.:
"Ebenso die von Schelt sind Männer derer von Bicken und den Zehnten zu Kirchtorf, dem Zehnten zu Naydengißdorff, dem Zehnten zu Nidern Dreyspach, dem Zehnten zu Kysterberge, dem Zehnten zu dem Hane sind in der Hoeff und um ihr Teil des Zehnten zu Herdorf." [Mit die von Schelt wird warscheinlich die von Scheidt genannt Weschpfennig gemeind]

http://64.233.183.104/search?q=cache:Hw ... =clnk&cd=1

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Capllanen in Ceppel:
...
Johan Schelt oder Scheit anno 1491 bis 1498, zu diesem Johann Schelt der bereits
in dieser schrift auf seite 13 erwähnt wird, sei vermerkt, er hieß mit bürgerlichen Namen
Johann Gilbrecht und war entweder aus Oberscheld bzw. ehemals Scheidt Ww., er
bediente anno 1488 als Capellan im heutigen Tringenstein ehemals DieRingenstein

http://web02.city-map.de/homepage/08/08 ... upbach.pdf
[suche: von Schelt]
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Es gab mal ein von Scheidt [Schelt] genannt Weschpfennig
der Herr von Rott war. Mann nennte das auch wohl Scheidthof.
Rott
Rorich (Roderich) von Scheidt gen. Weschpfennig kaufte 1554 den Rittersitz Rott. 1586 wird noch ein Goddard von Scheidt Herr zu Rott genannt. Im 13. Jahrhundert besaß das Rittergeschlecht Rott noch einen Hof in Junkersaurenbach. Der Urenkel von Ludwig von Rott wurde ein Anhänger von Dr. Martin Luther. Im Jahre 1521 übernachtete Martin Luther 2 Tage auf der Ritterburg von Rott. Ludwig begleitete Luther von Worms zur Wartburg. Das Geschlecht von Rott starb Kinderlos.


Um eniges mehr daruber zu lesen:
www.von-scheidt.de [deutsch]
Auch interessant:
www.von-scheyde.com [Englisch]

Gruessen,
Arthur]