Hallo Herr Tomec,
da Sie mich namentlich nennen, will ich auch antworten.
Ich gehe mit Ihnen konform, „Die Deutung von Familiennamen ist oft nicht einfach, besonders bei fehlenden Anhaltspunkten“ und auch Ihr letzter Satz, „Hier helfen aber nur genaue Kenntnisse zur frühen Ortgeschichte weiter“ bringt es auf den Punkt.
Skeptisch bin ich schon, dass der Name von Hilchenbach 1292= heylichinbach, also in der Endung –bach geschrieben worden sein soll. Das wäre zunächst zu prüfen.
Ich will aber nicht in die Erforschung der ON Hilchenbach einsteigen, denn eins steht fest, diese Forschung hat noch eine andere Qualität als die Erforschung von FN. Allein um nur die wichtigsten Randbedingungen zu nennen müsste man schon eine umfassende Recherche erstellen, die mir einfach zu aufwendig ist.
Ich will mich auch nicht an die ohnehin reichhaltig vorhandenen kritischen Anmerkungen zu Bahlow beteiligen.
Und ich will mich auch nicht streiten, aber gerne diskutieren in wie weit auch Ihre Ausführungen zutreffen können.
Ausgehend von den im Internet vorliegenden (ungeprüften) Daten, also in der Annahme,
heylichinbach (1292) stellen Sie die These auf:
Die Anfangssilbe basiert auf hel, hil = ein altes "Wasserwort" und steht in Verbindung mit Bach.
Oder nach Bahlow: hel = hil ist eine höchstaltertümliche Bezeichnung für "Sumpf, Moder und Moor".
Ich folge Ihrem Ansatz,
dazu müssen wir wohl vereinfachen und zwar,
heyl-ich-in- auf hel-.
damit habe ich zwar etwas Bauchschmerzen wegen der Kürzung der Silbe –in,
aber sei es drum,
das Produkt wäre von mir aus hel-.
Doch wie ist hel, hil (und Bahlow setzt es auch gleich hol, hal,) zu übersetzen?
Nach Bahlow hel, hil, hol, hal = Wasser, Sumpf, Moder, Moor,
also im Ergebnis „Wasserbach“, „Sumpfbach“, „Moderbach“, „Moorbach“!?
Sagen Sie ehrlich, sind diese Erklärungen zufriedenstellend?
Ich würde Ihnen lieber eine andere These anbieten.
Ahd. hiltia = hal (Einzahl), hil (Mehrzahl) hatte nicht nur die Bedeutung „Kampf“,
sondern auch „Schall“, wohl von „schlagen“ als Grundbedeutung.
Ein Schallbach = “Schall(e)-in-Bach“ gefällt mir schon viel besser

.
Dazu passt ahd. hel = „laut, tönend“ und mhd. hal „Hall, Schall“.
Ich kann ihnen ohne Mühe noch mehrere andere fundierte Deutungen anbieten,
die nicht so weit ausholen müssen, wie es bei Bahlows vor-idg. Wasserworten notwendig ist.
Doch das wäre nicht sinnvoll, so dass ich mit Ihren Worten schließen möchte,
„hier helfen .... nur genaue Kenntnisse zur frühen Ortgeschichte weiter“.
Hendrik Kutzke
PS:
Wenn Sie Bahlows Deutungen von ON zur Hand haben, würde mich mal seine Deutung zum ON HILDESHEIM interessieren.