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Kissel
Verfasst: 23.08.2006 18:00
von Kissel
Robert schrieb:<br>Weiß einer woher der Nachname Kissel kommt?
Danke für die Info
Kissel
Verfasst: 24.08.2006 10:39
von Irma
Herkunftsname zu einem der Orte mit Namenteil Kissel - wie Kisselbach oder ...hof usw.
Kissel
Verfasst: 14.11.2006 12:52
von tomkiss
kissel könnte vom mittelhochdeutschen wort "gisal" stammen ,daß soviel wie "der sproß von.."heißt.
liebe güße
tomkiss123@aol.com
Verfasst: 14.11.2006 12:57
von Gast
oder ganz einfach:
- vorwiegend westmitteldeutscher Übername zu mhd. kissel, kisel »Kieselstein«.
Manni
Kissel
Verfasst: 14.11.2006 13:02
von Irma
hallo tomkiss,
wo hast du das Wort 'gisal' mit dieser Wort oder Namen Bedeutung gefunden?
Die Ableitung eines Teils vom Ganzen findet sich im -el, wie Eichel von Eiche..
Mir ist 'gisal' in keinem solchen Zusammenhang bekannt und deshalb wäre ich dir für eine Aufklärung dankbar.
oder meinst du das Ruf-Namenteil 'gis' (wie in Gisbert) plus Abkömmling-/ Verkleinerung-/ Kose- Suffix -al entsprechend -el) ?
Da hätten wir einen Sohn von.. Allerdings wie aus ihm ein Kissel werden soll, erschließt sich mir nicht...
netten Gruß.. Irmgard
Kissel
Verfasst: 14.11.2006 13:18
von Irma
der Übername bezieht sich dann aber auf den Ortsnamen.
Bei Herkunftsnamen hat der Wortsinn für den Familiennamen keine Bedeutung. Er sagt nur, aus welchem Ort man kam.
Eine andere Deutung für Kissel findet sich in der Tätigkeit 'kisseln' für Glut / Asche zusammenkratzen.
Übernamen - also Namen- Bedeutung nach Eigenart- halte ich für sehr selten und fast nie mit Forschung belegbar.
Will man nun auf Wohnstätte weisen, dann ist der Name sehr ungewöhnlich formuliert.
Der Herkunftsname dürfte hier eindeutiger sein.
Trotzdem interessiert mich nun, wie tomkiss zu dieser Aussage kommt.
..Irmgard
Re: Kissel .... nicht ganz ernst gemeint :-)
Verfasst: 14.11.2006 18:52
von Tymberwolf
Irma hat geschrieben:
Trotzdem interessiert mich nun, wie tomkiss zu dieser Aussage kommt.
... weil er zuviel Süßspeise gegessen hat, die vergoren war?
Das Wort "kisel" leitet sich von "kisslyj" ab, was in den alten slawischen Sprachen soviel wie 'sauer' oder 'faul werden', 'gaeren' im Sinn von 'verderben' bedeutete. Man setzte sauer Gewordenes mit Verdorbenem gleich. Erst als man gelernt hatte, aus leicht gärendem Getreide und Mehl "Kiseli" herzustellen, entwickelte sich das Wort zu einem Synonym für eine Leckerei. Die russischen Woerter "kisslyj" und "kisel" kommen in der Bedeutung 'Leckerei' zunächst im slawischen Bereich vor. Daran lässt sich erkennen, dass gerade das alte Reich die Heimat dieser Speise ist. Dafuer spricht außerdem, dass die wichtigsten Getreidearten Nordwestrusslands Hafer und Roggen waren und die ältesten "Kiseli"-Sorten ebenfalls aus Hafer und Roggen bestanden.
"Kiseli" sind heute geleeartige Desserts - roter Grütze ähnlich -, die mit Kartoffelstärke angedickt werden.
Q.:
http://www.toffi.net/rezepte/moosbeer_kissel.shtm
Re: Kissel .... nicht ganz ernst gemeint :-)
Verfasst: 14.11.2006 19:10
von Irmgard
naja, wenn wir von Kiss zu Kies kommen, dann sei auch kiesen erlaubt, daß hier wunderbar zum Slaw. passt
sprachliche Erläuterung: ahd. as. kiosan, afries. kiasa, ae. ce¯osan, mhd. mnl. kiesen, mnd. kêsen; das mit lateinisch gustare 'schmecken, kosten' verwandte Verb.
war kiesen nicht auch ausspionieren (Gaunersprache)?
ansonsten : wählen, bestimmen, festsetzen...