Der Lenz
Verfasst: 30.11.2006 20:40
Hallo liebe Freunde des Forums
Bevor uns der Winter endgültig in seinen Klauen hält, möchte ich Euch mit einem Gedicht von Nikolaus Lenau (1802 - 1850), eine kleine Vorfreude auf den kommenden Frühling schenken.
Der Lenz
Da kommt der Lenz, der schöne Junge,
den alles lieben muß,
herein mit einem Freudensprunge
und lächelt seinen Gruß;
und schickt sich gleich mit frohem Necken
zu all den Steichen an,
die er auch sonst dem alten Recken
dem Winter, angetan.
Er gibt sie frei, die Bächlein all,
wie auch der Alte schilt,
die der in seiner Eisesfalle
so streng gefangen hielt.
Schon ziehen die Wolken flink von dannen
mit Tänzen und Geschwäz
und spötteln über des Tyrannen
zerronnenes Gesetz.
Den Jüngling freut es, wie die raschen
hinlärmen durchs Gefild,
und wie sie scherzend sich enthaschen
sein aufgeblühtes Bild.
Froh lächelt seine Mutter Erde
nach ihrem langen Harm;
sie schlingt mit jubelnder Gebärde
das Söhnlein in den Arm.
Gruß
Alois
Bevor uns der Winter endgültig in seinen Klauen hält, möchte ich Euch mit einem Gedicht von Nikolaus Lenau (1802 - 1850), eine kleine Vorfreude auf den kommenden Frühling schenken.
Der Lenz
Da kommt der Lenz, der schöne Junge,
den alles lieben muß,
herein mit einem Freudensprunge
und lächelt seinen Gruß;
und schickt sich gleich mit frohem Necken
zu all den Steichen an,
die er auch sonst dem alten Recken
dem Winter, angetan.
Er gibt sie frei, die Bächlein all,
wie auch der Alte schilt,
die der in seiner Eisesfalle
so streng gefangen hielt.
Schon ziehen die Wolken flink von dannen
mit Tänzen und Geschwäz
und spötteln über des Tyrannen
zerronnenes Gesetz.
Den Jüngling freut es, wie die raschen
hinlärmen durchs Gefild,
und wie sie scherzend sich enthaschen
sein aufgeblühtes Bild.
Froh lächelt seine Mutter Erde
nach ihrem langen Harm;
sie schlingt mit jubelnder Gebärde
das Söhnlein in den Arm.
Gruß
Alois