Familie Greve

Hallo,

ich bin auch auf der Suche nach der Herkunft meines Nachnamens.
Anfragern an andere "Schraners" aus der BRD stiessen oftmals auf Unverständniss oder es wusste niemand etwas.

Mein Großvater sagte mir mal, so ich mich recht erinnere, dass der Ursprung im Württembergischen liegen soll. Ein Bestätigung fehlt mir aber noch.

Übrigens ist der Name Schraner in der Schweiz häufiger anzutreffen als in Deutschland, Kontakte hatte ich noch keine in diese Richtung.

Wie sollte man weiter vorgehen, wenn der Ursprung bekannt ist, um einen Stammbaum zu erforschen ?

Danke im voraus

J.Schraner

Hallo Jörn,

um einen Stammbaum zu erforschen benötigst Du nur die Daten Deiner Eltern / Großeltern / Urgroßeltern usw. von Urkunde zu Urkunde und keinesfalls die Bedeutung Eures Familiennamens.

Schraner = Schreiner; süddeutsch / norddeutsch = Tischler
Schrein = Schrank oder hölzener Kasten.
Also ein Berufsname und folglich sind nicht alle Schraner miteinander verwandt.

Aber erforsche erstmal den Stammbaum, dann wirst Du sehen, ob Euer Name schon immer so geschrieben wurde oder eine Änderung erfuhr, was nicht unüblich wäre. Zumindst ist Dir dann die Region bekannt.

schönen Gruß.. Irmgard

Moin Jörn,

wie Irmgard so richtig schrieb:
"... erforsche erstmal den Stammbaum, dann wirst Du sehen, ob Euer Name schon immer so geschrieben wurde oder eine Änderung erfuhr, was nicht unüblich wäre. Zumindest ist Dir dann die Region bekannt. "

Zunächst die Familienforschung, dann die Namenforschung!

Natürlich kann man Aussagen hinsichtlich der Namensbedeutung zu den schweizerischen, österreichischen, bayrischen oder den württembergischen SCHRANER machen, aber die Sicherheit das der FN stabil SCHRANER geschrieben wurde (bedeutete) ist dies ohne Wert.

Anzumerken ist aber noch, dass SCHRANER nicht zwingend SCHREINER bedeutet, sondern viele andere Bedeutungen haben kann.
Im schweizerisch-österreichischen-bairischen Raum ist SCHRAN ein GW für <Bank> und kommt sowohl in der Berufswelt der Schlachter, Bäcker, Richter (Stadtrichter, Ortsrichter, Dorfrichter) Schöffen (Schöffenbank), aber auch in ON oder ÖN vor.
Z. B. ein Berg in der Form einer "Bank, (gerade, ebene Flanke)" = SCHRAN(ER)KOGL (http://www.min.uni-bonn.de/german/exkur ... ankogl.htm),
SCHRAN FERNER, SCHAN SPITZE
oder ein ON SCHRAN und dann dazu SCHRANER = "der aus SCHRAN" usw..

Der FN muss auch nicht zwingend aus dem Oberdeutschen Raum stammen. Er kommt ebenso in Schlesien vor wie auch in Westfalen, wo die Rechts-Schran, das Stadtgericht (die Soester schraa, lat. Jus susatense) schon zwischen 1144 und 1165 eingeführt wurde.

Wie schnell aus SCHRAN z. B. SCHRAU werden kann siehe
Hirsch, Siegfried *11.12.1885 Norenberg
EF: Gertrud geb. Katschinsky *14.09.1890 SCHRAN oder Schrau
Kind: Joachim *06.07.1924 Berlin
Schuhwarenhändler
Wohnanschrift: Berlin-Dahlem, Breitenbachplatz 16
Emigration 1937 nach Brasilien, Sao Paulo
Anmerkung: wahrscheinlich SCHRAN, da in diesen Bereich SCHRAN schon 1787 vorkommt.

In Bayern SCHRANN statt SCHRAN, siehe hierzu die Seite der Familie EMMER in der man gute Tipps und gleich die SCHRAMMENORDNUNG von 1751 einsehen kann.

Hendrik Kutzke