Stöwhas

Namen, die auf charakteristischen Merkmalen des ersten Namensträgers beruhen, sowie Neck-, Spitz- oder Scheltname, die zum Familiennamen wurden.
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Irmgard
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Stöwhas

Beitrag von Irmgard »

-has(e) Suffix in Mecklenburg-Schwerin
vergl. -has / -hes / -hos Suffix in Böhmen, Sachsen, Thüringen = (Herkunft) zum Haus gehörend ->Abkömmling: has-cherl
vergleichbar -heim(er), -haim(er), -ham(mer)
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Stoewhas(e) ; Stoevhas(e) ; Stoeffhase ; Stoefhase

Stöw-has oder
Stöph-as
Stöw-/Stöv-/Stöf- usw. -es?


Stoephasius aus Wollin, Kreis Usedom-Wollin

Ältester bekannter Vorfahr im Mannesstamm: Jochim Stöwhase, * … Wollin um 1600,
Schiffer und Fischer, Großvater des
Johannes Stoephasius, * Wollin 27. 1. 1671,
† Fiddichow 29. 9. 1726, Pfarrer in Fiddichow/Pommern
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Ich denke, daß es sich bei den Namen auf -has(e) endend und hier speziell als Beispiel der Stoewhas(e) u.Varianten um verschiedene Namen mit Ableitung auf Orte und Örtlichkeiten handelt, deren Bildung in Mecklenburg-Schwerin in dieser Art vorgenommen wurde.
-has kann hier wie folgt enstanden und zu verstehen sein:
<h> als stummer Schlußkonsonant zur Begrenzung des namengebenden Wortes (und gleichzeitig Verbindungsbuchstabe?)
<as> als dumpfes Genitiv -es
als weitere Möglichkeit käme eine Lateinisierung eines Personen-Namens auf -ias in Betracht, die zu einem -as verkürzt wurde .
Man beachte auch die Nähe des Sprachraums Pommern - Ostpreussen - Litauen und die Vermischung/ Anlehnung.

Die verschiedenen Formen der "Stöwhasen" ergibt sich aus der jeweiligen Schreibweise der Orte wie Stove / Stover / Stöfs / Stofferstorf usw..
Ich würde dem Wortteil 'Stoew' keine niederdeutsche Wortbedeutung beimessen.

Auch halte ich die Wahrscheinlichkeit eines Beinamens wie sie im 11. u. ausgehenden 12.Jahrhundert Mode waren im vorliegenden Fall mit Sinn auf "stöbern" oder "steuben", als nicht überlebensfähig. Cognomen (Beinamen) vergleichbar den Genanntnamen, verschwanden i.d. Regel mit der nachfolgenden Generation, weil sie, anders bei Genanntnamen (den Hof), ihren Bezug (die Person) verloren.

Anmerkenswert: der FN "An der Stove"
Die Namenbildung sähe je nach Region folgendermaßen aus: Stoeve-mann ; Stoev-mann -> Stoev-en ; Stoev-er ; Stoev-es -> Stoev-h/as ; Stoeph.../ Stöff../ Stöw../ Stau../ Stuf.. / Stave ...usw..

Worte mit -v- wechseln zu -f- ebenso, wie zu -w- ; je nach Landschaft.
Das -v- beinhaltet noch die Besonderheit, daß es nach dem -o- ebenso ein -u- und damit in Union ein -au- darstellen kann. Das führt zu Namen auf Stau... /

Namen, die auf -eu- weisen sollten, wurden -oi- geschrieben. Ein nachfolgendes -w- / -v- konnte dann ein -b- oder -p- sein und der Name bildet sich auf Steub../ Stoib../Staub..
Die Schwierigkeit der Erkennung des Wortes liegt in der Tatsache, daß ohne Zusammenhang und ohne Kenntnis des Hintergrundes es zu Änderungen der Schreibweise kommen konnte.

Bei Herkunftsnamen ist der Wortsinn ohnehin ohne Bedeutung und die Lage des Ortes nur durch Ahnenforschung und nicht durch Onomastik bestimmbar.
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vergl. FN Bönhas und Schellhas in Betrachtung zu Orten mit Namen Bön_ / Bon_ ; Schell_
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Ich spreche von FN und nicht von Begriffen, die Synonyme darstellen können, aber als Ursache für die Bildung eines FN zweifelhaft sind und nur im EINZELFALL recherchiert/ erklärt werden könnten.
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
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