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Engist

Verfasst: 20.01.2008 10:56
von Engist
Thomas Engist schrieb:<br>letzter bek.Vorfahre Georg Engist gest. 1855 in Achkarren .

Hat der Name Engist vielleicht auch einen schwedischen Ursprung ?

schreibweise : Enquist oder ähnlich. Im Jahre 1633 während des 30jährigen Krieges wurde Achkarren unter dem schwedischen Marschall Horn angegriffen. Vielleicht rührt von dort der Ursprung des Namens Engist ?<br>Th.Engist(at)t-online.de

Verfasst: 20.01.2008 11:16
von Irmgard
Hallo Thomas,
nette Geschichte - aber der Name ist bereits 1544 in Bern registriert.

Da dort auch die Variante Enggist zur gleichen Person vorkommt, kann ich nicht mir Bestimmtheit sagen, ob der Name sich von der Kerkunftsregion "Engadin" ableitet oder einem Namen auf dialektisch "Eng.." = Bezug zu Ang.
"Ang" kann sich auf den "Anger" / die Wohnstätte beziehen oder einen Rufnamen 'Ang..', sogar Äg.. wie Ägidius.

Du wirst dich von deiner Geschichte lösen müssen, wenn du ordentlich Ahnenforschung betreibst.

netten Gruß.. Irmgard

auch Engist

Verfasst: 21.01.2008 01:46
von GeorgEngist
Hallo Thomas, hallo Irmgard!

Warum sollen denn nicht Schweden mit Namen Enquist in der Schweiz angesiedelt sein? Ich sehe keinen klaren Widerspruch in Irmgards Aussage zur Theorie von Thomas.

Eine endgültige Antwort auf die Frage von Thomas habe ich auch nicht. Ich kenne ein Ehepaar aus Häg-Ehrsfeld (D) an der Grenze zur Schweiz, welche einen Gasthof "Halbmond" betrieben. Die Mutter des Wirts war eine geborene Engist. Sie erzählten mir, daß ihre Gaststätte von einem Matthäus Engist um 1590 wahrscheinlich aus Ronneby (Schweden) gegründet wurde. Das Wappen von Ronneby enthält auch einen Halbmond.

Mich fragte auch ein entfernter Verwandter dieses Gastwirt-Ehepaars aus Cleveland, Ohio, USA. Im 19. Jahrhundert wanderten einige Engists von Häg dorthin aus.

Meines Wissens sind in Achkarren die Taufbücher verbrannt, als Franzosen Anfang des 19. Jahrhundert das Dorf überfielen. Das weiß ich aber nicht exakt.

Ich fragte auch in diesem Genealogie-Forum, leider ohne Antwort: genforum.genealogy.com

Etwa 1920 wanderte ein Onkel meines Vaters (auch "Engist") wie einige andere Kaiserstühler nach Asunción, Paraguay, aus. Das klärt nichts auf.

Tschüß! - Georg

RE: auch Engist

Verfasst: 21.01.2008 07:15
von Irmgard
Hallo Georg,

im Widerspruch zu Thomas Verdacht steht:
der Name Engist in Variation : Enggist / Engest / Engimann / Engiman / Engemann / Engi / Engeloch ist bereits lange vor den Schweden um Bern herum derart oft vertreten, daß sein Vorkommen nur eine regionale Ursache haben kann. Bei genauerer Recherche sehe ich die Ursache im Berner Engerloch. Wer von dort kam war ein Eng-ist/ Engi-mann usw.

Die Ableitung von einem einzelnen Schweden vor 1500 (!) namens Enquist dürfte mehr als nur unwahrscheinlich. Aber wenn ihr es belegen wollt, dann forscht ordentlich : http://www.eye.ch/swissgen/kant/beallg-d.htm und fragt hier mal an, ob man euch die Aussage vom "schwedischen Zehntschaffner als Vorreiter des Weinanbaus" auch belegen kann : http://www.engist-achkarren.de/index.htm

zum Begriff 'Zehntschaffner / Zehntscheuer : http://de.wikipedia.org/wiki/Zehntscheune

netten Gruß.. Irmgard

@Irmgard: Danke für schnelle Antwort

Verfasst: 22.01.2008 12:30
von GeorgEngist
Hallo Irmgard!

Danke für Deine schnelle und kompetente Antwort.

Es ist schwierig, die Behauptung zu überprüfen, ob Schweden z.B. wegen einer Hungersnot ausgewandert sind und sich z.B. am Kaiserstuhl niederließen. Ich habe keine Ansprechpartner in Ronneby (Schweden), um Auswandererlisten zu erforschen. "Enquist" ist in Schweden ein gebräuchlicher Name.

Das Gastwirt-Ehepaar aus Häg-Ehrsfeld (D) gab mir das nicht schriftlich, daß ihre Gaststätte von einem Matthäus Engist um 1590 wahrscheinlich aus Schweden gegründet wurde. Das ungewöhnliche Motiv "Halbmond" ihrer Gaststätte ist wie gesagt auch im Wappen von Ronneby zu sehen.

Ich schaute im Generallandesarchiv Karlsruhe, ob es Dokumente über ausgeteilte Schank-Rechte bzgl. dieser Gaststätte Häg gibt. Ich fand nichts.

Laut Wikipedia wurde Achkarren 1703 fast vollständig zerstört. Meines Wissens gingen die Taufbücher dabei verloren. So endet die Recherche mit diesem Zeitpunkt.

Du nennst die Seite eines Weinguts in Achkarren. Es gehört meinem Onkel. (Die Welt ist klein.) Ich frage ihn mal, ob er die Sache mit dem "Zehntschaffner schwedischer Abstammung" belegen kann.

Keine Ahnung, ob die Engists in Häg und in Achkarren am Kaiserstuhl aus Bern kamen, wie Du nahelegst.

Mach's gut! - Georg

Verfasst: 22.01.2008 12:49
von Irmgard
Hallo Georg,

es ist sehr nett von dir, daß du dich noch einmal meldest und es zeigt mir, daß du ernsthaft interessiert bist und du dich nicht mit "Geschichten" abfinden willst. Zugegeben - eine schöne Geschichte.

Aber sie wird durch nichts belegt - alles nur Vermutungen und Zusammengereimtes und dagegen spricht leider sehr viel. Einen Halbmond kann man sich selber malen, weil man die Geschichte darstellen möchte.
Es wäre jedenfalls eine ungeheure Seltenheit, wenn deine Engist Enquist gewesen sein sollten : wohlgemerkt vor 1590! Wir reden nicht von späteren Schweden, die dort waren. (waren - wer blieb? blieb wirklich einer?) Kirchenbücher helfen dir ohnehin nicht. Du kannst nur in Archiven, wie du es schon kennst, nach Steuer- und Besitzurkunden suchen. Wie sieht es mit Bürgerrechten aus? mit Gerichtsurkunden? mit Eheverträgen? usw.. Suche nicht in Schweden - suche am Ort und in den Archiven der Herrschaft.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Suchen und hoffentlich am Ende auch einen Fund - so oder so - und dann freue ich mich, wenn du uns über deine Ergebnisse informierst.

bis dahin - freundliche Grüße,
Irmgard

Verfasst: 25.01.2008 21:42
von Engist
Thomas Engist schrieb:
Hallo Irmgard !!
auch ich bin noch ,wenn es meine Zeit erlaubt, mit Interesse dabei....Wenn man so eine komplexe Sache angeht streckt man halt überall hin seine Fühler aus.Schöne "Geschichten" hin oder her !!!Ob sich ordentliche Ergebnisse einstellen wird sich zeigen.Deinen Beiträgen zur Folge bist du ja schon ein kleiner Profi , aber auch du hast einmal klein angefangen....
mfG Thomas

Verfasst: 26.01.2008 09:57
von Irmgard
Hallo Thomas,

find ich klasse, daß du noch hier bist. Oft ist es so, daß die Fragesteller nach der Antwort wortlos weiterziehen.
Ja, du hast recht, auch ich fing mal so an und verplemperte viel Zeit mit unnützem herumirren. Wir verglichen hier vor ein paar TAgen die Ahnenforschung mit einer Reise.
Du bist noch beim Aussuchen in bunten Prospekten. Deine Fahrkarte für die Reise ist die Geburtsurkunde/ Heiratsurkunde deines letzten/ältesten Ahnen in direkter Linie.
Mit ihr startest du deine Reise entweder beim Standesamt oder schon in der Kirche.
Du hast das Glück, gleich zu Beginn einen Reisebegleiter zu kennen - den Georg. Ihr beide solltet euch zusammentun und ergänzen. Erst jeder für sich - bis zu dem Punkt, wo eure Familien sich treffen. Denn ich denke, ihr seid "Verwandte".

Du schreibst: "wenn man so eine komplexe.. streckt man halt überall hin seine Fühler aus"..
Genau - das ist die Neugier und Ungeduld - vor jeder Reise schauen wir uns Prospekte an.. ;-) aber nun geht´s los!
..und ich werde mich freuen, wenn ich behilflich sein kann oder eure "Reiseberichte" lesen darf.
Thomas, weil ich "klein" anfing, weiß ich um die Geschichten zu Beginn und wie wichtig sie für die Motivation sind - aber dann muß man sich trennen davon und die Wahrheit finden... oder wird zum Märchenerzähler.
Privat ist mir das egal. Aber im Internet steht schon soviel Unsinn, den andere nur zu gern glauben und so wird es immer schwieriger Geschichten von Wahrheit zu unterscheiden. Deshalb: bleibe einfach bei deinen Fakten: den Daten der Familie und die Familiengeschichten behalte im Hinterkopf bis du sie bestätigt findest oder vergessen darfst.

Viel Glück und Spaß!
Irmgard