Irmgard hat geschrieben:Der Name Grabandt ist schon vor 1600 in Brandenburg und zwar ziemlich nahe an Ortsnamen wie Grabow und Grabau.
Vielleicht liegt hier auch eine Ableitung als Herkunftsname vor ? oder eine Wohnstätte? eine Eindeutschung eines slaw. Begriffs?
Vielleicht Irmgard, vielleicht auch nicht.
Der FN
Grabowski ist sicher von einem der vielen Grabow Ortsnamen, das Suffix <-ski> zeigt dies auch an.
Was für ein Suffix würdest Du denn für den FN
Grabandt ansetzen?
[<-andt>, <-endt> oder ein <–and>, <-end>, mit einem sekundären <-t>]
Das der FN
Grabandt schon vor 1600 in Brandenburg vorkommt ist eine brauchbare Information, aber ein Bezug zum ON Grabow kann ich nicht zwingend erkennen.
Da bieten sich andere ON an. (Z.B. ein ON in Thüringen der dem FN Grabandt sehr nahe kommt.)
Der FN
Graber und
Grabert mit einem sekundären <-t>.wirst du auch früh in Brandenburg finden. Was nun?
Und wer sagt Dir, dass der FN Grabandt aus Brandenburg oder aus dem Grenzbereich Mecklenburg-Vorpommern stammt?
Es ist die Frage wie man sich einem FN nähert, wenn man eine namenkundliche Untersuchung durchführen will.
Wenn ich ein Slawist bin, dann werde ich gerne nach slawischen Komponenten im FN schauen,
wenn ich Germanist bin, dann natürlich nach germanischen Komponenten.
Wenn ich nur Wörterbücher benutze, (sagen wir mal z.B. Preußische

), dann werde ich entsprechende Ergebnisse bekommen,
die den FN jedoch nicht gerecht werden müssen.
Du hast den slawisch motivierten Ansatz gewählt und willst von vorn herein einen Herkunftsnamen oder ON/ÖN "entdecken".
Das ist eine sehr einseitige Methode.
Wenn Du es slawisch und als ON willst, dann kannst Du es auch einfacher haben.
Setze
Grabandt analog zu
Laband(t) [Leziensky (Lesczcynsky des Stammes Labandt)]
Łabędy [wabɛ̃dy] (deutsch Laband)
http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81ab%C4%99dy
Ich denke allerdings, der FN
Grabandt ist
mehrdeutig und müsste nur eingehend untersucht werden.
Hendrik Kutzke
PS: Irmgard, sende mir doch bitte die Quelle für das Vorkommen in Brandenburg vor 1600.