Familie Greve

Hallo und guten Abend,
habe folgende Frage:
Wer kennt das ehemalige Waisenhaus auf Schloß Ripkeim bei Wehlau (an der langen Brücke) und hat dort selbst nach Kriegsende leben müssen ? Dorthin brachte man die Kinder, deren Mütter unter den schweren Flucht- und Nachkriegsbedingungen umgekommen sind. In dem Heim, in dem auch ich nach dem Tod unserer Mutter mit meinen Geschwistern verbracht wurde, sind 1945 / 1946 fast täglich mehrere ostpreußische Kinder verstorben. Wer kann sich an den Platz der Grabstellen für die Kinder erinnern ? Die Kinderleichen lud man gewöhnlich auf einen Pferdewagen und brachte sie zum Begräbnisplatz ganz in der Nähe des Schloßes. Mein älterer Bruder war Zeuge eines Begräbnisses, bei dem auch unser Jüngster zusammen mit anderen verstorbenen Kindern in ein Gemeinschaftsgrab gelegt wurde, kann aber den Begräbnisplatz nicht genau beschreiben. Es soll ein parkähnliches Gelände mit einem offenen Platz gewesen sein. Ich möchte den Begräbnisplatz meines Bruders und der vielen anderen verstorbenen Kinder einmal aufsuchen. Gerne würde ich auch mit Leidensgenossen aus dem Waisenhaus zur Aufarbeitung der damaligen Zeit reden. Helmut Fellbrich Bästleinstraße 10 / 126, 04347 Leipzig, Telefon 0341 25 11 008.

Wenn einer was weiß dann bitte melden.
Vilen Dank im voraus,
Helmut Fellbrich

@ Herr Helmut Fellbrich,

mit Erschütterung habe ich Ihre Schilderung der in den letzten Kriegswirren gehandhabten Begräbnissen gelesen. Mir selber ist ähnliches mit den Leichen von Soldaten und zivielen Bombenopfern bekannt. Allerdings glaube ich nicht, daß Sie hier im Forum über die damaligen Geschehnisse Auskunft erhalten können. Der überwiegende Teil der hier verkehrenden User kennt dererlei schreckliches nur noch aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.
Evtl. erhalten sie Auskunft aus dem Archiv der dortigen Gemeinde Wehlau.
Mit freundlichen Grüßen
Claus J.Billet

Hallo Helmut,


unter der Adresse

www.kreis-wehlau.de/wehlau00.htm

gibt es ein Forum, indem du deine Suchanfrage reinstellen kannst.

Viel Glück

Martina

Hallo Helmut,

zu Deiner konkreten Frage kann ich Dir leider nichts sagen. Sicher hast Du schon über Google nach ähnlichen Erlebnisberichten und Fragen gesucht und entsprechende Artikel gefunden.

Mich hat Deine Anfrage sehr berührt und ich kann gut verstehen, daß selbst ein ganzes Leben nicht ausreicht um solch Unfassbares zu begreifen.

"Verarbeiten" kann man sicher nie.

Du schreibst in einem lebendigen Stil. Hast Du schon einmal daran gedacht, Euren damaligen Alltag in einer Kurzgeschichte zu formulieren?

Es findet sich bestimmt ein Platz, wo Du sie veröffentlichen kannst. Vielleicht sogar hier unter Artikel?

Dein Erlebtes, Erlittenes ist Teil unserer Ahnengeschichte und niedergeschrieben wird die Zeit lebendig für Menschen wie mich und somit nachvollziehbar.

Ich wünsche Dir, daß Du den Platz findest und Abschied nehmen kannst von der Vergangenheit.

liebe Grüße,
Irmgard