Matriken-Aufzeichnungen ab 1547

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rudi
Mitglied
Beiträge: 11
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Matriken-Aufzeichnungen ab 1547

Beitrag von rudi »

Kirchliche Matriken stellen eine sehr umfangreiche Forschungsquelle dar. Vor allem in der katholischen Kirche.
Bereits im Jahre 1547 im Konzil von Trient wurde von der Kirche angeordnet Matriken über Geburten, Heiraten und Todesfälle zu führen. Es sind jedoch wenige Matriken aus dieser Zeit erhalten. (Brände, Kriege,...)

Für die genealogische Forschung in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie war unter Kaiser Josef II eine grundlegende Änderung in der Matriken-Aufzeichnung. Unter Kaiser Josef II wurden die Matriken Staatseigentum. So musste die Kirche für den Staat die Aufzeichnungen führen.

mfg Rudi
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Rudi,

Die Kirchenbücher, auch als Matrikel bezeichnet, stellen oft die einzigen Aufzeichnungen von Personen dar, da die Eintragungen unabhängig von Stand, Geschlecht und Vermögen gemacht wurden. Kirchenbücher gibt es im deutschen Sprachraum etwa seit 1550 (in Sachsen z. B. seit 1548, in anderen Gebieten später), und die Kirchen führten diese Aufzeichnungen auch im staatlichen Auftrag. Verwirrend sind oft Aufzeichnungen in den Zeiten, in denen bestimmte Religionen illegal waren und dann z.B. Protestanten in katholischen Kirchenbüchern eingetragen wurden.
Bereits 1547 im Konzil von Trient wurden die Pfarrer angeordnet Matriken über Geburten, Heiraten und Todesfälle zu führen. Der größte Teil der Aufzeichnungen beginnt jedoch erst Anfang des 17. Jahrhunderts, wobei aus dieser Zeit durch Kriegswirren nur wenige Aufzeichnungen übrigblieben. Erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges begann die systematische Erfassung der kirchlichen Ereignisse. Viele gingen jedoch während des Türkenkrieges verloren.
In der Regentenzeit des Kaisers Josef II. wurden die Kirchen gesetzlich verpflichtet diese Aufzeichnungen für den Staat zu übernehmen.
Zu einem weiteren Verlust an Matriken kam es während der Napoleonischen Kriege 1797-1809 und nicht zuletzt im 2. Weltkrieg.

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Viel Spass beim lesen

Manni
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