Rudel
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Gast
Hallo,
1. Aus einer mit -l-Suffix gebildeten Koseform von Rufnamen, die das Namenwort hruod enthalten (z.B. Rudolf, Rudiger), entstandener Familienname.
1. Aus einer mit -l-Suffix gebildeten Koseform von Rufnamen, die das Namenwort hruod enthalten (z.B. Rudolf, Rudiger), entstandener Familienname.
- Rudolf = auf den gleich lautenden Rufnamen zurückgehende Familiennamen. Aus der Vollform (hruod/hroth + wolf) sind u.a. die Familiennamen Rudloff, Rohloff, Roloff, Ruloff
Rudiger,
Rüdiger = auf den gleich lautenden Rufnamen zurückgehende Familiennamen. Aus der Vollform (hruod/hroth + ger)* sind Familiennamen wie Riediger, Rüdger, Rüttger, Rödiger, Röttger hervorgegangen. Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Rüttgers und Röttgers. Bei den Familiennamen Rüger, Rieger, Rucker, Rücker handelt es sich meist um zusammengezogene Formen von Rudiger.
Kurzformen von Rüger sind z.B. die Familiennamen Rüegg und Riegg, z.T. auch Ruck und Rück. Familiennamen wie Rude, Rüde, Rudel, Rüdel, Riedel u.a. können aus Rudiger oder aus einem anderen mit dem Namenwort hruod gebildeten Rufnamen entstanden sein.
* ahd. hruod »Ruhm«
* ahd. ger »Speer«
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Yak
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"rydyger"
Hallo zusammen,
bin zufällig auf obigen Beitrag gestossen:
wer kann mir sagen, was es mit der Schreibweise "Rydyger" auf sich hat ?
Diese Schreibweise ist selten, aber anzutreffen. Der Name ist so auch auf alten Dokumenten aus dem 17. Jahrundert anzutreffen.
Wie entstand dieser Nachname ?
Freue mich über Hinweise/Meinungen..
Yak
bin zufällig auf obigen Beitrag gestossen:
wer kann mir sagen, was es mit der Schreibweise "Rydyger" auf sich hat ?
Diese Schreibweise ist selten, aber anzutreffen. Der Name ist so auch auf alten Dokumenten aus dem 17. Jahrundert anzutreffen.
Wie entstand dieser Nachname ?
Freue mich über Hinweise/Meinungen..
Yak
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Irmgard
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- Registriert: 25.12.2002 15:29
RE: "rydyger"
Hallo Yak,
erzähle uns mal bitte, auf welchen Dokumenten? aus welcher Region? zu welcher Person?
Es gibt mehrere Erklärungen für diese Schreibweise und es muß nicht "Rüdiger" heißen.
Man schrieb polnisch, aber auch hierzulande und im Niederländischen ein -y- für ein -i-
.. aber man schrieb auch ein manchmal spiegelverkehrtes -y- für ein -ü-
Es kann also ein -i- ebenso wie ein -ü- gemeint sein und Ridiger als z.B.schlesische Variante von Rüdiger gelten.
Ferner kann es heißen : Rie / Rei - dygk = deich und das hat wieder mehrere Auslegungsmöglichkeiten: von einem Beruf bis zur Wohnstätte und einem Herkunftsort Rydyk.
Ich würde also Rydyger ohne weitere Angaben nicht unbedingt als Rüdiger übersetzen.
netten Gruß.. Irmgard
erzähle uns mal bitte, auf welchen Dokumenten? aus welcher Region? zu welcher Person?
Es gibt mehrere Erklärungen für diese Schreibweise und es muß nicht "Rüdiger" heißen.
Man schrieb polnisch, aber auch hierzulande und im Niederländischen ein -y- für ein -i-
.. aber man schrieb auch ein manchmal spiegelverkehrtes -y- für ein -ü-
Es kann also ein -i- ebenso wie ein -ü- gemeint sein und Ridiger als z.B.schlesische Variante von Rüdiger gelten.
Ferner kann es heißen : Rie / Rei - dygk = deich und das hat wieder mehrere Auslegungsmöglichkeiten: von einem Beruf bis zur Wohnstätte und einem Herkunftsort Rydyk.
Ich würde also Rydyger ohne weitere Angaben nicht unbedingt als Rüdiger übersetzen.
netten Gruß.. Irmgard
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Yak
- Mitglied
- Beiträge: 3
- Registriert: 07.08.2007 21:06
Hallo Irmgard,
es gibt mindestens Erwaehnungen:
http://tyfoza.no-ip.com/ceskylid/html/k ... 3-0185.htm und
http://images.katalogas.lt/maleidykla/men42/M-07.pdf auf Seite 11.
Den Zusammenhang kann ich aufgrund mangelnder guter Sprachkenntnisse nur unvollstaendig erschliessen.
Der Familienname wurde aus der Gegend suedoestlich von Poznan/Polen herueber getragen.
Gibt es denn Belege dafuer, dass ein 'i' oder 'ue' im Namen als 'y' "eingepolnischt" wurden ?
Beziehst du dich auf altes Niederlaendisch ? - weil heutzutage gebraucht man im hollaendischen ja kein 'y' mehr, dort wird der Name mit 'ij' geschrieben.
Anscheinend ist diese Schreibweise ja alt; ich wuerde deshalb eine absichtliche Aenderung ausgehend von ruediger eher ausschliessen. Auch eine hollaendische Herkunft oder eine Herkunft basierend auf einem Ortsnamen wuerde ich ausschliessen.
Was waren aber die Urspruenge des Namens dann ?
gruesse, Yak
es gibt mindestens Erwaehnungen:
http://tyfoza.no-ip.com/ceskylid/html/k ... 3-0185.htm und
http://images.katalogas.lt/maleidykla/men42/M-07.pdf auf Seite 11.
Den Zusammenhang kann ich aufgrund mangelnder guter Sprachkenntnisse nur unvollstaendig erschliessen.
Der Familienname wurde aus der Gegend suedoestlich von Poznan/Polen herueber getragen.
Gibt es denn Belege dafuer, dass ein 'i' oder 'ue' im Namen als 'y' "eingepolnischt" wurden ?
Beziehst du dich auf altes Niederlaendisch ? - weil heutzutage gebraucht man im hollaendischen ja kein 'y' mehr, dort wird der Name mit 'ij' geschrieben.
Anscheinend ist diese Schreibweise ja alt; ich wuerde deshalb eine absichtliche Aenderung ausgehend von ruediger eher ausschliessen. Auch eine hollaendische Herkunft oder eine Herkunft basierend auf einem Ortsnamen wuerde ich ausschliessen.
Was waren aber die Urspruenge des Namens dann ?
gruesse, Yak
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Irmgard
- Stütze des Forums
- Beiträge: 7019
- Registriert: 25.12.2002 15:29
Hallo Yak,
danke für die Links. Ich kann sie dir nicht übersetzen, aber der Gebrauch der Buchstaben wie -z- für -s- und -y- für -i- ist bekannt.
Gehen wir also von einer sauberen Übersetzung des Handschriftlichen aus, dann haben wir Rydyg-er = Ridig-er.
Ist diese Person aus Schlesien, dann stimmt die Phonetik nach der man schrieb, für Rüdiger.
Warum hat sie sich so lange erhalten? mögliche Erklärung: weil man lange am Ort blieb und sich so die Schreibweise festigte.
Aber das sind alles nur Vermutungen, wenn auch ziemlich wahrscheinliche.
Man müsste entweder den Text übersetzen können um seine Qualität beurteilen zu können.
Besser, man hätte den Kirchenbucheintrag im Original und könnte sich ein Bild zum Menschen machen.
.....
Niederländische Namen wurden wie dänische Namen (auch das könnte eine mögliche Quelle sein) in neuhochdeutscher Schrift nicht nur in Polen mit -y- für -i- geschrieben.
Das hilft dir alles nicht wirklich.. leider..
Ich will gerne morgen noch mal drüber nachdenken..
gute Nacht für heute und netten Gruß..
Irmgard
danke für die Links. Ich kann sie dir nicht übersetzen, aber der Gebrauch der Buchstaben wie -z- für -s- und -y- für -i- ist bekannt.
Gehen wir also von einer sauberen Übersetzung des Handschriftlichen aus, dann haben wir Rydyg-er = Ridig-er.
Ist diese Person aus Schlesien, dann stimmt die Phonetik nach der man schrieb, für Rüdiger.
Warum hat sie sich so lange erhalten? mögliche Erklärung: weil man lange am Ort blieb und sich so die Schreibweise festigte.
Aber das sind alles nur Vermutungen, wenn auch ziemlich wahrscheinliche.
Man müsste entweder den Text übersetzen können um seine Qualität beurteilen zu können.
Besser, man hätte den Kirchenbucheintrag im Original und könnte sich ein Bild zum Menschen machen.
.....
Niederländische Namen wurden wie dänische Namen (auch das könnte eine mögliche Quelle sein) in neuhochdeutscher Schrift nicht nur in Polen mit -y- für -i- geschrieben.
Das hilft dir alles nicht wirklich.. leider..
Ich will gerne morgen noch mal drüber nachdenken..
gute Nacht für heute und netten Gruß..
Irmgard
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Yak
- Mitglied
- Beiträge: 3
- Registriert: 07.08.2007 21:06
hi,
> danke für die Links. Ich kann sie dir nicht übersetzen, aber der Gebrauch der Buchstaben > wie -z- für -s- und -y- für -i- ist bekannt.
Ich kann selbst etwas tschechisch; im ubrigen habe ich bestimmt nicht erwartet, dass hier jemand in diesem Forum eine "fremde Sprache" uebersetzen kann ..
der Gebrauch der Buchstaben ist bekannt ? wem denn bitte ? man kann ja wohl davon ausgehen, dass nicht alle Leser hier Namensforschung etc betreiben. Demzufolge sind solche statements wie "der Gebrauch der Buchstaben ist bekannt" unbrauchbar, um nicht zu sagen zweifelhaft.
> Ist diese Person aus Schlesien, dann stimmt die Phonetik nach der man schrieb, für
> Rüdiger. Warum hat sie sich so lange erhalten? mögliche Erklärung: weil man lange am Ort > blieb und sich so die Schreibweise festigte.
Ob die Schreibweise fuer ruediger steht, ist ja gerade die Frage ! Erst dann kann man die Frage nach dem Grund der langen Beibehaltung stellen, d.h. ob sie sich denn lange erhalten hat, haengt von ihrem Ursprung ab. Genauso irrelevant ist die Begruendung, dass sich die Schreibweise festigte, weil man lange am Ort blieb. In der Tat zeigen ja schon die zitierten Links, dass die Schreibweise gelaeufig war, auch ohne dass die Leute sich an einem Ort und besonders lange aufgehalten haben. D.h. die Frage nach der Herkunft ist damit nicht geklaert.
> Niederländische Namen wurden wie dänische Namen (auch das könnte eine mögliche
> Quelle sein) in neuhochdeutscher Schrift nicht nur in Polen mit -y- für -i- geschrieben.
Wie denn, was denn, wann denn ? du meinst, wenn niederlaendische Namen ins Deutsche uebertragen wurden ? Wann ? In Holland, wie gesagt, wird kein 'y' in Namen gebraucht. KPN traegt keine 'y' ein.
> sieht das für dich nicht auch nach tschechisch aus?
wieso denn tschechisch ? ruediger, wie man das auch immer schreiben mag, ist deutscher Herkunft. Tschechische Namen habe nur selten, insbesondere in der Mitte, ein 'y'.
yak
> danke für die Links. Ich kann sie dir nicht übersetzen, aber der Gebrauch der Buchstaben > wie -z- für -s- und -y- für -i- ist bekannt.
Ich kann selbst etwas tschechisch; im ubrigen habe ich bestimmt nicht erwartet, dass hier jemand in diesem Forum eine "fremde Sprache" uebersetzen kann ..
der Gebrauch der Buchstaben ist bekannt ? wem denn bitte ? man kann ja wohl davon ausgehen, dass nicht alle Leser hier Namensforschung etc betreiben. Demzufolge sind solche statements wie "der Gebrauch der Buchstaben ist bekannt" unbrauchbar, um nicht zu sagen zweifelhaft.
> Ist diese Person aus Schlesien, dann stimmt die Phonetik nach der man schrieb, für
> Rüdiger. Warum hat sie sich so lange erhalten? mögliche Erklärung: weil man lange am Ort > blieb und sich so die Schreibweise festigte.
Ob die Schreibweise fuer ruediger steht, ist ja gerade die Frage ! Erst dann kann man die Frage nach dem Grund der langen Beibehaltung stellen, d.h. ob sie sich denn lange erhalten hat, haengt von ihrem Ursprung ab. Genauso irrelevant ist die Begruendung, dass sich die Schreibweise festigte, weil man lange am Ort blieb. In der Tat zeigen ja schon die zitierten Links, dass die Schreibweise gelaeufig war, auch ohne dass die Leute sich an einem Ort und besonders lange aufgehalten haben. D.h. die Frage nach der Herkunft ist damit nicht geklaert.
> Niederländische Namen wurden wie dänische Namen (auch das könnte eine mögliche
> Quelle sein) in neuhochdeutscher Schrift nicht nur in Polen mit -y- für -i- geschrieben.
Wie denn, was denn, wann denn ? du meinst, wenn niederlaendische Namen ins Deutsche uebertragen wurden ? Wann ? In Holland, wie gesagt, wird kein 'y' in Namen gebraucht. KPN traegt keine 'y' ein.
> sieht das für dich nicht auch nach tschechisch aus?
wieso denn tschechisch ? ruediger, wie man das auch immer schreiben mag, ist deutscher Herkunft. Tschechische Namen habe nur selten, insbesondere in der Mitte, ein 'y'.
yak
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Irmgard
- Stütze des Forums
- Beiträge: 7019
- Registriert: 25.12.2002 15:29
>Münchner Amtsblatt 13.Februar 1887
Im Namen seiner Majestät des Königs. Seine königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, haben allerhöchst zu gestatten geruht, daß der praktische Arzt Dr. Ludwig Riediger dahier mit seiner Ehefrau Maria geb. Borkowska und den Kindern Anton geb. 18.Oktober 1878 und Joseph geb. 19. Februar 1882 , der Rechte Dritter unbeschadet, den Familiennamen Rydygier annehme und unbeschadet führe <
gehen wir von deutschstämmigen Wurzeln aus, beachte: Riediger!
Riediger muß nicht zwangsläufig 'Rüdiger' übersetzt werden.
Ried-ig-er bezeichnet ebenso als Herkunftsname die Herkunft aus einem Ort/ von einem Wohnplatz, in dessen Namen die Erstsilbe 'Ried' ist.
Über die (seltene) Schreibweise an einem Ort, sei es in Polen oder Tschechien oder Österreich, Bayern oder sonstwo, ist die Ursache eines Namens weder zu erklären, noch die Herkunft der Person zu benennen und erst recht keinen Bezug zur eigenen Linie herzustellen!
Will man Klarheit, ob ein Name von <Rüdiger> oder <Ried> hergeleitet wurde, dann ist Ahnenforschung die einzige Möglichkeit dazu. Durch das Wissen um das Umfeld der Person/en und dem Werdegang des Namenträgers und des Namens, kann man dann versuchen Rückschlüsse zu ziehen.
Nicht mehr und nicht weniger ist von mir zum Namen Rydyger / Rydygier zu sagen.
netten Gruß.. Irmgard
Im Namen seiner Majestät des Königs. Seine königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, haben allerhöchst zu gestatten geruht, daß der praktische Arzt Dr. Ludwig Riediger dahier mit seiner Ehefrau Maria geb. Borkowska und den Kindern Anton geb. 18.Oktober 1878 und Joseph geb. 19. Februar 1882 , der Rechte Dritter unbeschadet, den Familiennamen Rydygier annehme und unbeschadet führe <
gehen wir von deutschstämmigen Wurzeln aus, beachte: Riediger!
Riediger muß nicht zwangsläufig 'Rüdiger' übersetzt werden.
Ried-ig-er bezeichnet ebenso als Herkunftsname die Herkunft aus einem Ort/ von einem Wohnplatz, in dessen Namen die Erstsilbe 'Ried' ist.
Über die (seltene) Schreibweise an einem Ort, sei es in Polen oder Tschechien oder Österreich, Bayern oder sonstwo, ist die Ursache eines Namens weder zu erklären, noch die Herkunft der Person zu benennen und erst recht keinen Bezug zur eigenen Linie herzustellen!
Will man Klarheit, ob ein Name von <Rüdiger> oder <Ried> hergeleitet wurde, dann ist Ahnenforschung die einzige Möglichkeit dazu. Durch das Wissen um das Umfeld der Person/en und dem Werdegang des Namenträgers und des Namens, kann man dann versuchen Rückschlüsse zu ziehen.
Nicht mehr und nicht weniger ist von mir zum Namen Rydyger / Rydygier zu sagen.
netten Gruß.. Irmgard