Irmgard

Wer möchte, kann sich hier gerne kurz vorstellen und z.B. etwas zu seinem Forschungsgebiet schreiben.
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Irmgard
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Irmgard

Beitrag von Irmgard »

Thomas Greve schrieb
Zitat :
Allein diese Freundschaften lohnen den täglichen Besuch auf der Seite


und sind natürlich eine schöne Ausrede für unsere gemeinsame Sucht ;-)

Jeder sucht wohl etwas anderes.
Ich suche Menschen, die meine (Lebens-)Zeit bereichern und nicht stehlen.
Bereichern durch ihr Wissen, ihre Gedanken, ihre Erfahrung und meinem Hirn neue Windungen aufzeigen - mich immer auf´s Neue überraschen.
Meine Zeit stiehlt, wer ausschließlich Unterhaltung sucht.

Ahnenforschung ist für mich nicht nur das Sammeln von Daten. Das wäre unserer Vorväter unwürdig und hieße zudem, sie und somit ihr Leben in ihrer Zeit zu verkennen.
Ein weiteres Gebiet meiner vielseitigen Neigungen ist die Namenkunde.
Sie begann ich aus Neugier und war wie alle fasziniert von Worten und Wortbedeutung.
Langsam und spielerisch lehrten mich liebe Freunde, was der Sinn der Namen ist und wie man sie tatsächlich zu lesen vermag.
Das ist spannend! ..und ich lerne nie aus!
Dem Großmut des Thomas Greve verdanke ich, dass er mir hierfür die Plattform bereithält. Sie zu pflegen und zu füttern ist meine Art zu sagen:
Ich bin Mitglied der www.familie-greve.de

... Irmgard

anlässlich meines 4750ten Beitrags als reg. Mitglied editiert:

Familiennamen zeigen immer die Zugehörigkeit
Familiennamen sind Adressen!
Adress-Namen sind gebildet aus Ort, Örtlichkeit, Hof oder Haus.
Zu Hof- und Hausnamen gehören zur individuellen Unterscheidung neben den Flurbezeichnungen und Orts-/Örtlichkeitsangaben die Berufs- u. Amtsbezeichnungen, sonstige Nutzung und Patronyme
Zu den Patronymen gehören die Personenbezogenen Namen der Erbauer/ Besitzer, Schutzpatrone, Kirche und Herrschaft des Hauses/ Hofes.
Wahre Patronymika (Vatersnamen) sind eine Besonderheit wie echte Cognomen (Übernamen/ Synonyme).

Der Reiz der Entschlüsselung von FN sollte nicht darin bestehen personenbezogene Eigenschaften herauszulesen oder zu konstruieren.
Wort-Bedeutungen, die unserer Zeit entnommen sind und nicht den Regeln der Namenbildung in ihrer Zeit und an ihrem jeweiligen Ort entsprechen - eben dort, wo das Wort seinen Sinn in der Alltagssprache und dem zeitlichen Umfeld hat - führen zwangsläufig zu falschen und vieldeutigen Ergebnissen.
Denn auch die Worte entwickelten sich, spalten sich auf und wurden anders gewertet.
Familiennamen wurden stets im Dativ und Adjektiv gebildet, manchmal unter Weglassen der Bezeichnung -dorf, heim, tal, bach usw. und genau diese Regel, gepaart mit der damaligen Schreibweise, führt in Verbindung mit dem Zwang zur individuellen Unterscheidung oder dem landschaftlichem Dialekt zu den heutigen "Übernamen", die zum Fabulieren verführen.
Zudem wird diese verfälschende Leseweise durch geschäftstüchtige Medien gefördert, die an Platz Eins stets die Wortbedeutung nennen und nur zuletzt die Möglichkeit der Herkunft erwähnen.
Mit der Erklärung der vergessenen Sprechweise wird eine nostalgische Sehnsucht befriedigt und die Geschichte, das Leben der Alten wird für uns vordergründig begreifbar und wir gehören dazu und sind doch etwas Besonderes durch unseren Zu-Namen, der, wie ich es sehe, hoffentlich ein Orts-Herkunft-Name ist und zeigt, an welchem Punkt auf dem Weg durch die Geschichte wir angekommen sind.
Irmgard
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RE: Irmgard

Beitrag von Irmgard »

meine Signatur:

lerne, was jedes träumende Kind wissen muß - daß kein Horizont so fern ist, daß man ihn nicht erreichen oder über ihn hinaus gelangen könnte..
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