Martini

Bedeutung und Herkunft von Familiennamen können hier besprochen werden.
Bitte als Titel immer nur den Familiennamen angeben.
Martini

Martini

Beitrag von Martini »

von Bercken schrieb:<br>Der Name wurde im Bistum Trier beim Abschluß von Dienstverträgen, die traditionell an St.Martin ( Martinitag/Martinimarkt), nach der Ernte, für ein Jahr, Martini zu Martini, abgeschloßen wurden, für Knechte oder Mägde, die der Schrift unkundig waren, verwandt.<br>Asta.von-Bercken(at)gmx.de
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Thorben
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RE: Martini

Beitrag von Thorben »

allgemein ist Martini der genitiv zu Martinus (lateinisch für Martin), damit ist Martini ein patronym:
  • Henricus Martini = Heinrich (Sohn) des Martin
ic gefremman sceal eorlíc ellen oþðe endedæg on þisse meoduhealle mínne gebídan.
Irmgard
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RE: Martini

Beitrag von Irmgard »

oder man stammte aus einem der mindestens 49 Orte, deren Name mit <Martin< beginnt, oder man wohnte in einem Hof/ Haus, das nach dem Schutzpatron oder der zugehörigen Kirche benannt war.

Die Benennung nach dem Dienstverhältnis (auch Datum von Schuld- und Zinsverpflichtung) kann eine weitere Möglichkeit für die regionale Forschung sein, obwohl es zur Unterscheidung der Personen wenig sinnvoll wäre, sie alle Martin(i) zu rufen, man wüßte nie welcher Johann Martini gemeint ist. Eher dürfte <Martini> gleichbedeutend mit dem sozialen Stand <Tagelöhner> als <Jahreslöhner> und somit ein Zusatz / Beiname sein: Johann (der) Martini ; Johann (der) Tagelöhner ; Johann (der) Häusler.

netten Gruß.. Irmgard
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
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Hendrik_Kutzke
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Re: RE: Martini

Beitrag von Hendrik_Kutzke »

Thorben hat geschrieben:allgemein ist Martini der genitiv zu Martinus (lateinisch für Martin), damit ist Martini ein patronym:
  • Henricus Martini = Heinrich (Sohn) des Martin
so ist es Thorben :!:
Es ist eine patronymische Bildung zu Martinus = Martin.
Bestenfalls noch eine Beziehung zum St. Martin, als Verehrung oder Schutzpatron.

Hendrik Kutzke

http://www.martini-brauerei.de/

Bild
Q: http://www.ellkawe.de/
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

was alles als "Martini" bezeichnet wird steht bei wikipedia und nun die eine Möglichkeit mehr bei Greve,
Dank des freundlichen Beitrags von Asta von Bercken!

Für die Bildung des Familien-Namens wird weder der Mars noch der Marsgott noch das Bier aber vielleicht der Wermut http://de.wikipedia.org/wiki/Wermut_(Getr%C3%A4nk) - der Grund gewesen sein und die üblichen Ableitungen, die auch den Herkunftsnamen nicht ausschließen - warum auch?
Ob eine regional begrenzte Ableitung von der Bezeichnung des Dienstverhätnisses zum ebenso regionalen Fam.-Namen wurde, ist im Einzelfall abzuklären.

Martini-i
geschüttelt, nicht gerührt!

gestatten, James .. ?
James Blunt ! "1973"
http://www.youtube.com/watch?v=uWeqeQkjLto
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

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Hendrik_Kutzke
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Beitrag von Hendrik_Kutzke »

Irmgard hat geschrieben:Für die Bildung des Familien-Namens wird weder der Mars noch der Marsgott noch das Bier aber vielleicht der Wermut http://de.wikipedia.org/wiki/Wermut_(Getr%C3%A4nk) - der Grund gewesen sein ...
Das hat auch niemand geschrieben. Es ist einfach nur ein Patronym.
Irmgard hat geschrieben:Ob eine regional begrenzte Ableitung von der Bezeichnung des Dienstverhätnisses zum ebenso regionalen Fam.-Namen wurde, ist im Einzelfall abzuklären.
So regional ist das gar nicht, sondern war (Deutschland)weit verbreitet.
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Martinimarkt
Das daraus der FN für Knechte und Mägde entstanden sein soll, diesen Nachweis müsst ihr noch führen. :wink:

Hendrik Kutzke
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

von Bercken schrieb:
Der Name wurde im Bistum Trier für Knechte oder Mägde, die der Schrift unkundig waren, verwandt.
wir sprachen über diese Region und nicht ob in ganz Deutschland oder überall wo Martinimärkte abgehalten wurden ..
Für die Bildung des Familien-Namens wird weder der Mars noch der Marsgott noch das Bier aber vielleicht der Wermut http://de.wikipedia.org/wiki/Wermut_(Getr%C3%A4nk) - der Grund gewesen sein ...

Das hat auch niemand geschrieben. Es ist einfach nur ein Patronym.
eben nicht! Der FN kann genauso gut aus allen anderen Gründen gebildet worden sein und nicht nur weil er "Vaters"-Name war.

Mag ja sein, daß ich mich unklar ausdrücke oder einfach das, was du sagen willst nicht verstehe.
Ich hoffe aber, nun ist es klar.
Wenn du aus irgendeinem trifftigen Grund die Möglichkeit eines Herkunftsnamens "Martini", gebildet aus einem Ortsnamen auf "Martin" ausschließt, dann nenne ihn bitte. Würde mich interessieren.

netten Gruß.. Irmgard
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
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Hendrik_Kutzke
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Beitrag von Hendrik_Kutzke »

Irmgard hat geschrieben:wir sprachen über diese Region und nicht ob in ganz Deutschland oder überall wo Martinimärkte abgehalten wurden ..
Irmgard, man/frau muss den Beitrag schon lesen, wenn man/sie den Grund für die Angabe des Links verstehen will.
"Der Festtag des heiligen Martin von Tours markiert den Beginn des bäuerlichen Jahreslaufs, an diesem Tag wurden Zinsen und Zehnten fällig, außerdem wurden Verträge gekündigt und neugeschlossen. An diesem Tag hat man sich häufig von „unnützen Essern“ getrennt, Schweine und Gänse wurden geschlachtet und Knechte und Mägde gekündigt und ausgezahlt, aber auch neu eingestellt und bekamen dann ein Handgeld. Für viele stellungslose Bedienstete begann nun eine harte Zeit. Nicht von ungefähr betont die Kirche, dass der heilige Martin ein mildtätig gebender war. Vielerorts war es Brauch, dass Kinder von Haus zu Haus ziehen und um Gaben bitten."
Hendrik hat geschrieben:Es ist einfach nur ein Patronym.
Irmgard hat geschrieben:eben nicht! Der FN kann genauso gut aus allen anderen Gründen gebildet worden sein und nicht nur weil er "Vaters"-Name war.
In diesem Fall ist es in der Regel so. Die Ausnahme werdet ihr uns noch nachweisen müssen.:wink:

Hendrik Kutzke
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

Hendrik, die Sitte ist klar, dazu bedarf es des Links nicht. Die Frage war: ob in Trier das Dienstverhältnis zum Familiennamen wurde. Das ist im Einzelfall nachzuweisen.
Ebenso wie bei allen anderen FN Martini. Denn eine Verallgemeinerung auf den Namen des Vaters ist sicher nicht die Regel.
Übrigens heißen im Rheinland die Martins Merten(s) oder Märtens oder Martens, nur selten und dazu in Bernkastel-Wittlich konzentriert Martini.
Es wäre also eine interessante Angelegenheit, der Ursache dafür mal auf den Grund zu gehen. Trier ist nebenan und Asta.von Bercken hat den Beitrag sicher nicht nur einfach so geschrieben, vermute ich mal.

Ich würde gerne mehr über die Aussage erfahren.

Vielleicht meldet sich unser Themenstarter ja nochmal?
netten Gruß.. Irmgard
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Hendrik_Kutzke
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Beitrag von Hendrik_Kutzke »

Irmgard hat geschrieben:Hendrik, die Sitte ist klar, dazu bedarf es des Links nicht. Die Frage war: ob in Trier das Dienstverhältnis zum Familiennamen wurde. Das ist im Einzelfall nachzuweisen.
Na, dann man los! :wink:

Hendrik
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