Forschungsquellen für die Ahnenforschung

Tipps, Infos, Fachliteratur, Web-Links und Adressen aus Genealogie und Heraldik.
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Gast

Forschungsquellen für die Ahnenforschung

Beitrag von Gast »

Hallo ihr Lieben,
  • immer öfters werden wir gefragt, wie das mit der Ahnenforschung so geht:
    Wo fange ich an, wie geht's weiter, was muss ich tun usw.
    Da habe ich mir gedacht wir erstellen mal eine kleine Anleitung für unser Forum.
    Hier habe ich mal eine kleine Hilfestellung für Anfänger und Neulinge auf dem Gebiet der Genealogie erstellt.
    Sie bezieht sich auf die allgemeinen Forschungsquellen für die Ahnenforschung.
    Dies soll aber nur der Grundstock für weitere Anregungen sein.
    Darum möchte ich euch bitten mir bei dem Ausbau der Anleitung zu helfen.
    Gebt mir Anregungen und Tipps die in meiner Anleitung einfließen können.
    Diese Anleitung soll nur für dieses Forum sein.
    Ich verlass mich auf Euch.
Euer Manni
    • Hier mein Entwurf:
Forschungsquelle Standesamt

Wichtigste Grundlage aller Forschungen sind, neben den Unterlagen, die Du in der Familie schon vorfindest, die Urkunden auf den Standesämtern. Gehe zum Standesamt des Wohnortes und frage nach. Weiter entfernte Standesämter schreibe an.
Bitte in dem Brief höflich, aber in knappen Worten um Auskunft. Lege kurz und genau dar welche Informationen Du brauchst und aus welchem Grund Du die Angaben benötigst. Frage nach Möglichkeit nicht nach Einzelheiten, sondern bitte zuerst immer um eine vollständige unbeglaubigte Kopie vom Original der Vorfahren-Urkunde. Dadurch lassen sich Kosten sparen und unter Umständen noch einige weitere Informationen gewinnen.
Biete in dem Schreiben gleich an, eventuell anfallende Kosten zu ersetzen.
Standesämter verfügen über Daten, die mindestens bis 1876 zurückreichen. Für manche Gebiete in Deutschland, nämlich in den ehemals französisch besetzten Regionen, sogar noch weiter. Früher als um 1800 geht allerdings keine standesamtliche Aufzeichnung zurück.
Wichtig ! Wegen evtl. Rückfragen Telefon-Nr. angeben.

Forschungsquelle Kirchenbücher

Die Kirchenbücher sind vor allem für die Zeit vor 1875, zum Teil bis ins 16. Jahrhundert hinein unentbehrlich.
Achtung: Du musst erst einmal herausfinden, welcher Konfession der Vorfahr angehörte. Dann schreibst Du das entsprechende Pfarramt an. Manche Pfarrei ist mittlerweile aufgelöst oder gehört zu einem anderen Gebiet. Dann wendest Du dich ans zuständige bischöfliche Ordinariat oder die entsprechende Landeskirche. Für alle Anfragen bei allen möglichen Stellen gilt: Höflich aber in kurzen Worten um Informationen bitten! Schreibe immer, aus welchem Grund Du die Daten benötigst. Oft lagern die alten Kirchenbücher der Umgebung zentralisiert in Archiven, in denen man sich zu bestimmten Zeiten persönlich begeben muss (z.B. das Bistumsarchiv Münster). Dort hat man dann in speziellen Leseräumen ungestörte kostenlose Einsicht in alle vorhandenen alten Kirchenregister.

Forschungsquelle Mormonen

Unter "Mormonen" versteht man die Mitglieder von Religionsgemeinschaften, die das 1830 von Joseph Smith diktierte Buch Mormon, das eine auf Amerika bezogene Geschichtstheologie beschreibt, als eine heilige Schrift ansehen. Weltweit als Mormonenkirche bekannt ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage.
Die besondere Bedeutung der Mormonen für die Familienforschung liegt in einer Besonderheit ihres Glaubens. Nach biblischer Überlieferung muss ein Mensch, der nach dem Tod in die höchste Seeligkeit gelangen will, streng nach den Regeln der Kirche gelebt haben und in einer Mormonenkirche unter Wasser getauft worden sein.
Für bereits verstorbene Personen gibt es eine Möglichkeit die Taufe nachträglich vollziehen zu lassen.
Die Mormonen sind daher sehr daran interessiert, die Namen ihrer Vorfahren intensiv zu erforschen. Aus diesem Grund begannen sie schon frühzeitig damit, ein Archiv mit familiengeschichtlichen Unterlagen anzulegen, in dem nach und nach auch Verfilmungen aller alten Kirchenbücher aus der ganzen Welt gesammelt wurden.
Von dem umfangreichen Filmmaterial des Mormonenarchivs werden auf Bestellung Kopien in die Filialen der Mormonen weltweit verschickt, soweit diese über geeignete Filmlesegeräte verfügen. Derartige Mormonenfilialen werden als "Genealogische Forschungsstellen (der Mormonen)" bezeichnet.
Jeder Familienforscher kann, auch wenn er selbst kein Mormone ist, in diesen Forschungsstellen Filme bestellen. Pro Film ist eine geringe Leihgebühr im Voraus zu entrichten. Sobald der Film in der Forschungsstelle eingetroffen ist, wird der Besteller benachrichtigt und kann den Film drei Monate lang in der Forschungsstelle benutzen.
Bei Kontakt mit den Mormonen musst Du in keiner Weise befürchten, dass man Dich bekehren will. Du wirst sehen, dass man jeden Besucher immer freundlich und höflich informiert und soweit wie möglich bei der Beschaffung von Unterlagen hilft.

Forschungsquelle Archive

Bürgerbuch: Vom Mittelalter bis ins weit ins 19. Jahrhundert hinein gab es Bürgerbücher. Früher war nicht jeder Einwohner einer Stadt zugleich auch ihr Bürger. Man musste aber Bürgerrechte haben, um etwa Grund und Boden zu kaufen, um einen Betrieb zu führen oder um ein Handwerk auszuüben. Das Bürgerrecht konnte nur unter bestimmten Voraussetzungen und nach Ableistung des Bürgereids erlangt werden. Die Bürger einer Stadt wurden in den Bürgerbüchern aufgelistet. Frage in dem jeweiligen Stadtarchiv nach diesen alten Aufzeichnungen.

Steuerlisten: Aufschlussreich können auch alte Steuerlisten sein: In ihnen waren früher Vermögen und Steuern der Bürger verzeichnet. Dabei lassen sich manchmal auch Berufe herausfinden.
In so genannten Untertanenlisten sind komplette Familien mit allen Angehörigen der einzelnen Haushalte aufgeführt (vorhanden z.B. im Stadtarchiv Werne).

Militärlisten: Auf Militärlisten sind alle Männer im wehrfähigem Alter festgehalten (im Stadtarchiv Werne vorhanden).

Gerichtsprotokolle: Auch in Protokollen von Gerichten kann man manchmal fündig werden.

Du musst immer so vorgehen, dass Du bereits feststehende Daten als Ausgangspunkt für weitere Nachforschungen benutzt. Wenn also bekannt ist, aus welchem Ort der Vorfahr stammt, dann suche in dem dortigen Stadtarchiv. Ist kein solches Archiv vorhanden, gehe ins Landesarchiv (z.B. Münster) oder ins zuständige Kirchenarchiv.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Manni,

das ist eine sehr gute Idee von Dir.
Bestimmt kommt noch die ein oder andere Ergänzung von anderen Mitgliedern hinzu.
Deine Beiträge bei den Themen links im Hauptmenü sollten hier eventuell auch noch angegeben werden:

Familienforschung - Die ersten Schritte

Familienforschung mit Hilfe der Kirche Jesu Christi (Mormonen)

weitere Artikel...

Lieben Gruß
Thomas
Viele Grüße
Thomas
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

Hi Thomas,
kann der in polnisch verfasste Musterbrief von Friedhard Pfeiffer nicht auch irgendwo besser abgelegt werden als im Forum?
Ich weiß schon gar nicht mehr in welchem Beitrag der war..
Ist einfach zu schade. wenn er so untergeht.

Sorry, den Artikel von Manni lese ich nicht - ist ja sooo lang. So wird es wohl den meisten für die er gedacht ist auch gehen. Lieber fragen, wird schon einer antworten. Aber dann kann man natürlich auf die FAQ verweisen, wenn man keien Lust zum Erklären hat.

... Irmgard
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
Gast

Beitrag von Gast »

Sorry, den Artikel von Manni lese ich nicht - ist ja sooo lang. So wird es wohl den meisten für die er gedacht ist auch gehen. Lieber fragen, wird schon einer antworten. Aber dann kann man natürlich auf die FAQ verweisen, wenn man keien Lust zum Erklären hat.

... Irmgard
Dann lass ich es ebend,
wollte es nur für Neulinge vereinfachen und ein bisschen Hilfestellung geben. Aber wenn's noch nicht mal gelesen wird..

Schade um die Zeit

Manni
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Irmgard,

ich habe gerade eine neue Rubrik im Forum aufgemacht: "FAQ - Häufig gestellte Fragen".
Dort können nun Beiträge gesammelt werden, die im Forum nicht untergehen sollen und von allgemeinem Interesse sind.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, im Hauptmenü unter "Ahnenforschung allgemein / Beiträge" zu verschiedenen Themen "redaktionelle" Artikel zu schreiben. Diese Möglichkeit steht jedem registrierten und angemeldeten Miglied offen.


Lieben Gruß
Thomas
Viele Grüße
Thomas
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Manni,

der Einwand von Irmgard ist eventuell berechtigt.
Leider machen sich viele Besucher nicht die Mühe, erst mal nachzulesen oder zu suchen.
Auch längere Beiträge werden offensichtilich nicht so gerne gelesen.

Was spricht aber dagegen, wenn Du die Informationen in "leicht verdauliche Häppchen" zerlegst und in die neue Rubrik "FAQ" stellst.
Ich finde Deine Idee nämlich wirklich ausgezeichnet. Es wäre schade, wenn es an der Länge eines Beitrages scheitern sollte.

Ein Vorteil von vielen kleinen Beiträgen in der Rubrik "FAQ" wäre auch, dass man dann schnell mal als Antwort auf diese Rubrik verweisen kann und nicht bestimmte Antworten immer wieder formulieren muß.

Was meinst Du dazu?

Lieben Gruß
Thomas
Viele Grüße
Thomas
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Thomas,

du bringst das Thema auf den Punkt.
So wie du es hervor bringst, so habe ich es mit Hilfestellung gemeint.

Warum nicht in einzelnen Themen unterteilen?
Ist sogar gut! Sehr gut sogar!

Nur was ich meine ist, ob denn meine einzelnen Themen aussagekräftig genug sind?

Wo ich mir die Mühe gemacht habe gab es hier noch kein "FAQ - Häufig gestellte Fragen".

Hab auch u.a. bei meinen Beitrag auf Irmgard gezählt.
Weil ihre Fachkenntnisse und Ideen sind für uns unentbehrlich!
Hallo Irmgard ich zähl auf dich!


Gruß Manni
irma

Beitrag von irma »

Manni, wenn ich nix sage, dann ist etwas gut. Wenn es was zu meckern gibt, dann bin ich die Erste ;-)

<Biete in dem Schreiben gleich an, eventuell anfallende Kosten zu ersetzen. > Den Satz würde ich streichen, weil die deutschen Standsämter nach der Gebührenordnung abrechnen und mit der Kopie eine Rechnung liefern.
Andere Länder, andere Sitten.. keine Ahnung.
Die Geschichte der Mormonen ist was für einen Beitrag - muß nicht in die FAQ aber der Link!

Wenn du für Anfänger schreibst -> Familienforschung = Genealogie ; man kann im Internet nur mit dem Wort Genealogie wirklich viel finden.
Mit dem Wort Stammbaum z.B. nix was zählt.

<unft. Lege kurz und genau dar "anhand von Daten, so präzise wie möglich" welche Informationen Du brauchst und aus welchem Grund Du die Angaben benötigst.< "für die Familienforschung"..

..nun bin ich müde.. schaue morgen nochmal drüber.
Obwohl du meine Hilfe nicht wirklich brauchst!.. Irmgard
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