Taufpaten im 18. und 19. Jahrhundert

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monika

Taufpaten im 18. und 19. Jahrhundert

Beitrag von monika »

Hallo zusammen!

Ich hätte mal eine Frage bezüglich der Taufpaten. Mir ist nicht ganz klar, wen man üblicherweise als Paten im 18. und 19. Jahrhundert einsetzte.

Waren es (wie heute) eher Onkel und Tanten? Oder gab es damals andere "Bräuche"?

Wäre sehr nett, wenn mir darüber vielleicht jemand Auskunft geben könnte.

Gruß
Monika
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Monika,

War in der Alten Kirche der Pate als Bürge und Zeuge der Taufe wichtig, so wurde im Mittelalter zunehmend die Bereitschaft der Paten betont, ihr Patenkind im Falle des Verlustes seiner Eltern und anderer Verwandter aufzuziehen und für eine christliche Erziehung mitzusorgen.

Ursprünglich wählte man Paten wohl nicht aus der Verwandtschaft, sondern aus dem Klerus; dann später wählte man auch Verwandte, vielleicht vorzugsweise solche, die auch mit dem selben Namen nachbenannt waren, den man dem Kind geben wollte, daraus vielleicht entstand (wahrscheinlich erst in der Neuzeit) die keineswegs überall in Europa verbreitete Sitte, Kinder nach den Paten zu nennen.

Anektoden am Rande:
  • -- Im Jahre 530 wurde von Kaiser Justinian die Ehe zwischen dem Paten und dem Täufling wegen der geistlichen Verwandtschaft untersagt.

    -- 692 und 721 erweiterte die Kirche diese Anordnung, indem sie Eheschließungen zwischen den Paten und den Eltern der Täuflinge verbot.

    -- 867 durften laut Papst Nikolaus I. auch keine Ehen mehr zwischen den Kindern der Paten und den Täuflingen geschlossen werden.
Dieses Ehehindernis wegen der geistlichen Verwandtschaft wurde erst im Jahre 1983 aufgehoben!

Freundliche Grüße aus Werne a.d. Lippe ....Manni
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