Die armen Worte
Die armen Worte, die im Alltag darben,
die unscheinbaren Worte, lieb ich so.
Aus meinen Festen schenk ich ihnen Farben,
da lächeln sie und werden langsam froh.
Ihr Wesen, das sie bang in sich bezwangen,
erneut sich deutlich, dass es jeder sieht;
sie sind noch niemals im Gesang gegangen
und schauernd schreiten sie in meinem Lied.
Rainer Maria Rilke, 6.11.1897, Berlin-Wilmersdorf
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Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Rainer Maria Rilke, 21.11.1898, Berlin-Wilmersdorf
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2000 registrierte Beiträge und einige ungezählte.. und noch immer nicht die richtigen Worte gefunden.. nicht alles benannt.. obwohl schon alles gesagt..
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Du musst das Leben nicht verstehen
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
Rainer Maria Rilke, 8.1.1898, Berlin-Wilmersdorf
2000
Hallo liebe Irmgard,
Dein Manni
- Heute ist ein Jubeltag, ganz besond'rer Weise,
weg mit Sorgen, Müh und Plag, froh klingt unsre Weise.
Sie gilt unsrem Jubelkind, das in Glück und Freude,
2000 Beiträge lang im Jahr, treu geschrieben bis heute,
2000 Beiträge lang im Jahr, treu schreibt sie noch heute.
Unser "Irmgard" seht' ihr an, wie sie strahlt im Glücke,
Das "Forum Greve" frisch als Jubelseite, unsere Liebesblicke.
Ja das Leben ist für dich, nur ein Vorwärtsstreben,
ach wie muss es herrlich sein, an deiner Seit zu leben .
Morgens früh bis abends spät, ist sie auf dem Posten
und die Lieb zu Ihrem Forum, die tut niemals rosten.
Auch wenn das Forumglück, immer kehre wieder,
blickt mit Ihrem Name sie, auf dieses Forum nieder,
blickt mit ihrem Name sie, auf dieses Forum nieder.
Irmgard und Forum führwahr, sie sind unzertrennlich,
stets ein glücklich liebend Paar, jung und unvergänglich.
Darum nehmt das Glas zur Hand, stoßet an mit Freuden,
hoch auf das liebe Forum, heut und alle Zeiten,
hoch die liebe Irmgard, heut und alle Zeiten,
Dein Manni
-
- Stütze des Forums
- Beiträge: 7018
- Registriert: 25.12.2002 15:29
Danke, Manni..
aber du weißt, es sind die Menschen und nicht das Schreiben, das mich hält!
Ich nehme diese Nullen nicht zum Anlass für Glückwünsche, sondern einfach als eine Art Merksteine für Gedanken, die vielleicht dem einen oder anderen in diesem Augenblick gefallen, die zu schreiben ich mir sonst nicht erlaube.
..gemeinsam auf zu den nächsten..
... Irmgard
aber du weißt, es sind die Menschen und nicht das Schreiben, das mich hält!
Ich nehme diese Nullen nicht zum Anlass für Glückwünsche, sondern einfach als eine Art Merksteine für Gedanken, die vielleicht dem einen oder anderen in diesem Augenblick gefallen, die zu schreiben ich mir sonst nicht erlaube.
..gemeinsam auf zu den nächsten..
... Irmgard
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.
Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
Die Liebelei
Die Liebelei
eingereicht von Manfred
Euer Manni
eingereicht von Manfred
- Ein Huhn verspürte große Lust,
unter den Federn in der Brust,
aus Liebe dem Freund, einem Hahn, zu schreiben,
er solle nicht länger in Düsseldorf bleiben,
er solle doch lieber nach Tuttlingen eilen
und dort mir ihr die Stange teilen.
Das stand in dem Brief,
wir müssen noch sagen, es fehlte ihr
gar nichts, außer an Briefpapier.
Da schrieb sie ganz deutlich mit Blei
den Liebesbrief auf ein Hühnerei.
Jetzt noch mit Marke bekleben
und auf dem Postamt abgeben.
Da knallte der Postmann den Stempel auf's Ei,
da war sie vorbei - die Liebelei.
Euer Manni
Deine Seele sing ich
Deine Seele sing ich
Deine Seele sing ich, die an mir erstandene.
Da ich vorüberging stand sie im Zwischenraum
rufend nicht, winkend nicht, nur wie abhandene
Dinge, erblinkend kaum.
Bin ich ein Engel denn, dass ich sie gleich ergriff?
Brenn ich so hell in dem Seitenschiff
meiner Einsamkeit?
Sieh, ich erkannte sie
nahte mich, wandte sie
meinem Gesichte zu.
Seele, unscheinbare
oh, wie du staunend warst,
die du mir offenbarst
das Unausweinbare.
Sprich in der Nacht zu mir -
nicht mit der Rede sprich
(Worte die wissen wir),
aber wir wollen dich
geben an Seiendes
und durch Entzweiendes
mit dir hinübergehn
in ein befreiendes
weilendes Weltgeschehn.
Seele, oh dass ich dich
sänge, du steigende.
Dass ich ein Schweigen um deine schweigende
Mitte erhübe,
dass meine Trübe
zerrisse und Fänge von Licht
dich griffen: oh wisse
das Gleichgewicht, rührende Seele.
Rainer Maria Rilke, Anfang Juli 1911, Paris
Deine Seele sing ich, die an mir erstandene.
Da ich vorüberging stand sie im Zwischenraum
rufend nicht, winkend nicht, nur wie abhandene
Dinge, erblinkend kaum.
Bin ich ein Engel denn, dass ich sie gleich ergriff?
Brenn ich so hell in dem Seitenschiff
meiner Einsamkeit?
Sieh, ich erkannte sie
nahte mich, wandte sie
meinem Gesichte zu.
Seele, unscheinbare
oh, wie du staunend warst,
die du mir offenbarst
das Unausweinbare.
Sprich in der Nacht zu mir -
nicht mit der Rede sprich
(Worte die wissen wir),
aber wir wollen dich
geben an Seiendes
und durch Entzweiendes
mit dir hinübergehn
in ein befreiendes
weilendes Weltgeschehn.
Seele, oh dass ich dich
sänge, du steigende.
Dass ich ein Schweigen um deine schweigende
Mitte erhübe,
dass meine Trübe
zerrisse und Fänge von Licht
dich griffen: oh wisse
das Gleichgewicht, rührende Seele.
Rainer Maria Rilke, Anfang Juli 1911, Paris