Seite 1 von 1

Häuslinge

Verfasst: 29.12.2005 17:22
von Thorben
moin leute

viele meiner männlichen ahnen mütterlicherseits waren seit generationen häuslinge und ich hab bisher nicht einen gefunden der im selben ort geboren wurde wie sein vater.
hat man die kinder in andere orte geschickt um vielleicht nur dem ältesten seinen job zu vermachen? und es im ort nicht zu arbeitslosigkeit kommt? oder allgemein damit sie in der welt herum kommen und lehren. ne art walz also?

oder einfach um inzucht in den kleinen orten zu vermeiden? :lol:

ich war bisher der meinung die kinder blieben größtenteils in der nachbarschaft der eltern. zumindest war es so in der familie meines vaters in posen. in der provinz hannover sind sie aber mehr als die drei- oder vierfache entfernung weiter weg gezogen als im osten.

schöne grüße Thorben

Häuslinge

Verfasst: 29.12.2005 17:31
von Irmgard
Hallo Thorben,

wenn es schon zu voll im Ort war, dann gab es weder Land noch Arbeit und man mußte halt weiter entfernt einen Platz zum Leben suchen. Im Ort konnte man bleiben, wenn der Hof geteilt werden konnte oder es eine freie Stelle gab.
Es war mancherorts üblich, daß der Jüngste den Hof bekam und der Älteste als Knecht blieb. Aber Häusler hatten nichts zum Teilen und Abgeben, da reichte das Vorhandene oft nicht für die eigene Familie.

lieben Gruß.. Irmgard

Häuslinge

Verfasst: 29.12.2005 17:37
von Thorben
danke Irmgard

du kannst ja schneller schreiben als ich lesen kann! :lol:
und dann ist man enfach raus in die weite welt? mit der HOFFNUNG auf arbeit. (naja fast wie heute.) dann waren die chancen auf arbeit in einem anderen ort bestimmt auch nicht viel größer als zu hause? denn die meisten mussten ein paar höfe abklappern bis sie wieder welche fanden.

Thorben

Häuslinge

Verfasst: 29.12.2005 17:39
von Irmgard
so ist es - aber oft -und das ist bei mir so- waren dort schon angeheiratete Familien ansässig, die einen vermittelten - oder man hatte geschäftlichen Kontakt.. oder.. *g .. es gab auch schon Zeitung seit dem 30j.Krieg..

Verfasst: 29.12.2005 17:50
von Gast
Hallo Thorben,

noch mehr Gründe:

"Häuslinge" waren Bürger ohne eigenen Grund- bzw. Hausbesitz - also Mieter im heutigen Sinne.

Dorf „mit gänzlich verarmten Häuslingen überfüllt”

Eine weitere soziale Gruppe waren die Häuslinge. Wie das Gesinde wohnten sie im Haus ihres Gutsherrn und bekamen das Essen umsonst. Manchmal konnten sie auch ein kleines Stück Land des Gutsherrn pachten. Als Gegenleistung mussten sie kostenlos auf dem Hof arbeiten. Für einen Gutsherrn war ein Häusling von Vorteil, weil dieser keinen Anspruch auf ein Jahresgehalt hatte wie das Gesinde. Dafür hatte der Häusling mehr Freiheiten als das Gesinde, da er nicht vertraglich an den Gutsherren gebunden war und gehen konnte, wann es ihm beliebte.

Manni

Verfasst: 05.01.2006 13:17
von SWfranz
Hallo Manni,

die Definition ist gut, wo stammt die denn her?

Gruss Synke

Verfasst: 06.01.2006 16:34
von Gast
Hallo Synke,

genau weiß ich das auch nicht mehr, hab ich jedenfalls unter googeln unter "Häuslinge" gefunden.
Oder doch unter alte Berufsbezeichnung? :roll:

Liebe Grüße Manni

Verfasst: 06.01.2006 16:57
von Gast
Manni hat geschrieben:
"Häuslinge" waren Bürger ohne eigenen Grund- bzw. Hausbesitz - also Mieter im heutigen Sinne.
Hallo Manni, :lol:

habe ich unter: http://www.stolberger-geschichte.de/lexikon.html

gefunden. Siehe u. "Häusling".

Gruß

Alois