Schin- (Namen)

Alle Fragen zur Ahnenforschung, die nicht in die anderen Rubriken gehören.
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

Weihnachten «En heitere Schyn lyt ufem Hus …» Geschenkte ...
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En heitere Schyn lyt ufem Hus. En Ängel flügt zum Pfeischter us. Dieses kurze Gedicht von Sophie Hämmerli-Marti nimmt. viele typische Merkmale unserer ...
http://www.kirchenbote-sg.ch/media/2004 ... 4-alle.pdf

Schyn = schin = schein / Glanz

und sicher wurde mit so einem (über)-lebens-wichtigen Wort, das Freude und Licht/ Glanz ausdrückt auch ein ?vergessener/ veränderter Rufname belegt worden.

Dans Schils, Schiltz ('des Gils') etc. apparaît probablement le phènomène de proclise de l'article défini au génitif-comme en néerlandais 'Slangen' (des langen, < du long>) ou ' Swaelen ' (des waelen, < du wallon>>).
En effet 'Aegilius', forme secondaire de 'Aegidius'(*1) a ègalement donnè naissance aux formes fréquentes Gilles, Gil(l)essen, Gielen, Gehlen et aux hypocoristiques immigrés rares chez nous Gillet ou Gillard. Schyns, Schin(g)s /Schings/, néerlandisé en 'Schijns', allemandisé en ' Scheins ' (Aachen), provient sûrement d'un prénom.
Un texte de Hombourg de 1548, cite en 1561, mentionne schyn otten hoff et l'èpitaphe sur une croix du cimetière de Montzen dit: IHS DEN 25 MAY 1686 STARF DIE EEHRSAEME CATHARINA AHN HVISVROVW VAN SCHYN HONS RIP. Le " h " redoublant 1a voyelle dans 'eehrsaeme' et le " a " dans 'starf' /schtorf/ sont des éléments allemands dans le texte brabançon.
Frans Debrabandere (5) (1269) pense que ce nom est formé par une apocope du nom germanique 'Schinhard'. Nous présumons que, comme pour le nom précédent, il y a en outre aphérèse, et éventuellement proclise de l'article du génitif au départ du prénom 'Eginhard'(*2).
http://trois-frontieres.be/F/nom_fam_patro.php

Im Niederländischen wird 'schijn' (FN: Schijnvoet = Schönfuss) auch mit 'schön' übersetzt und verstärkt diese Aussage.

Ic sie dees meyen schyn : een nieu liedt-boecxken van mey ende minne...
versiert door Fré Cohen met een korte inleiding van Willem Pijper; NIEDERLANDE.
www.antiqbook.nl/boox/kui/30548.shtml

*1) Ägidius - Ägid, Egidius, Gidi, Gilg, Till; 01.09.griechisch; Schildträger, Schirmherr
*2) Eginhard = Nebenform zu Eckehard!
nicht Namenteil Egid - sondern Egil , somit kann Eginhard nur im Einzelfall eine spezielle Interpretation sein.
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
Tymberwolf

Beitrag von Tymberwolf »

Schin(d)hard gibt es auch als ON; siehe: http://www.davbs.de/mtb/2002/3/Pfalz.html

„Von dort ist es nur noch ein Katzensprung ins Bärenbrunner Tal, eines der Glanzstücke des südpfälzischen Felsenlandes. Gleich hinter dem Dorf Schin(d)hard führt in östlicher Richtung der ca. 3 Kilometer lange Taleinschnitt zum Talschluss mit dem idyllisch gelegenen Bärenbrunner Hof. Abends ist die vorgelagerte Terrasse sonnenbeschienen und man kann während der Vesper die abwechslungsreiche Landschaft mit ihrem Kontrast zwischen rötlichem Grundton und dunklem Grün bewundern.“

Tymberwolf
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

http://de.wikipedia.org/wiki/Schindhard

Hier stellt sich sehr schön die Frage:
ist das -d- ein Verbindungs-d und der eigentliche Ortsname geht auf Schin wie : schein.. schin heißt auch 'hervor - zeigen' und 'sich zeigen' ; gerade wie geschient = Schienbein -> aber da kommen wir zur Ableitung Schind, schinden =sich und andere... etwas (mit Mühe) hervorbringen, glänzen

Ein interessanter Ort als Bindeglied zwischen den Begriffen.
Ein Wort, welches von Ostfriesland bis zur Schweiz unter Schyn , Schijn, Schin bekannt ist.

Irmgard
Camille Schyns

Beitrag von Camille Schyns »

Kurz vor dem Abutiur (vor 35 Jahre) meinte mein doch recht gebildetert Lehrer Niederländisch SCHYN oder SCHIN käme aus dem Nieder-Germanisch und bedeutete BRUNNEN. Ich forsche gerade ob und in wiefern das die Richtige Erklärung unseren Familiennahmens ist
Camille Schyns

Beitrag von Camille Schyns »

Im Limburgischen besteht noch immer das Wort 'sjinnen' (Aussprache SJ = SCH auf Deutsch. Der Buchstabe i ist der sehr kurze i-Klang (wie ik (Niederländisch oder Hamburgisch für ich).

Sich schinnen bedeutet 'sich viel Mühe geben'. 'Ich sjin mich' ist 'ich gib mir viel Mühe'
Irmgard
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Beitrag von Irmgard »

Hallo Camille,

der Gedankengang, die Gedankenfolge ist nachvollziehbar, wenn man für 'schin' die bekannten Ableitungen zu den Örtlichkeiten sieht, wo dieser Name 'auftaucht' und statt Brunnen = (Quell-)Wasser = Leben (Born; schönes Leben) setzt.
Gutes Quellwasser ist schön, glänzend, schein(t) im Sinne von hervorscheinen/-quellen(sich sehen lassen), es scheint(schient aus dem Stein hervor in einem Strahl / einer Linie und reflektiert das Licht.

Mir fiel auf, daß diese Schien-namen in ihrer Bedeutung eine Ähnlichkeit mit dem Wort 'glad' haben, auch was die Farbbezeichnung betrifft. 'glad' findet sich im Zusammenhang mit Bach - nicht mit Quelle. Die Quelle als 'Mutter' des Bachs hat einen 'freudigeren', wichtigen und somit auch seltenen Namen verdient.

Mein Gedanke dazu: das Wort verwischte sich durch die vielfältige Anwendung und verlor an Gewicht. Deshalb setzte sich das Wort 'quellen' für die Benennung der Örtlichkeit durch.
Ähnlich ergeht es heute dem 'Schwestern'-Wort "schön" , das alleine nicht mehr ausreicht und nur mit Zusatz 'wunder'- oder 'super' noch Gewicht bekommt.

Ich würde mich freuen, wenn du deine Forschung hier veröffentlichst. Obwohl ich glaube, daß dein Name von einem Ort oder einer Örtlichkeit abgeleitet ist, so findest du vielleicht ja neue interessante Dinge über das Wort Schyn und seine Verwandte 'schin'.

netten Gruß.. Irmgard

Urmel schrieb:
der Buchstabe W = schin:
Schatztruhe: Alef-Bet: Schin
... Schin.
Das Schin, das hat der Äste drei,
Doch Wurzeln hat es keine,
Es gleicht damit der Lügerei,
Und die hat keine Beine.
www.biu.ac.il/JS/Carlebach/alef-bet/schin.html
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wie die Quelle ;-)
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
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