Hallo Nigglin,
Lamm:
1. Berufsübername zu mhd. lam(p), mnd. lam »Lamm« für einen Schäfer oder Fleischer.
2. Übername nach einem bildlichen Vergleich für einen gutmütigen Menschen.
3. Aus einem Hausnamen hervorgegangener Familienname.
Allgemeines zu den angeblichen Tiernamen:
In den Familiennamen fehlt kaum ein Tier.
Solche Namen müssen zunächst gar nicht immer mit Tieren zu tun haben.
- Huhn wird z.B. oft auf Rufnamen wie Hun[precht] zurückgehen,
Hund(t) auf das Wort und den Rufnamen Hunto 'Hauptmann, Ortsvorsteher'
Lämmle, Lamp(e), Lemb(c)ke auf den Rufnamen Lambert, nicht auf das Lamm.
Auch bei Orts- und Örtlichkeitsnamen
wie Hahn, Haan, Krebs, Sperling, Lüning und entsprechenden Herkunftsnamen ist jeweils genau zu prüfen,
ob sie letztlich Tier- oder andere Wörter enthalten.
Wenn der Name tatsächlich eine Tierbezeichnung enthält, wird es sich sehr oft um einen Übernamen handeln;
Sie beziehen sich teils auf körperliche Merkmale, so
- K(a)ulbars(ch) 'Kugelbarsch'; für den Runden,
Storch, Stor(c)k für den Langbeinigen,
teils auf charakterliche:
- Quadflieg 'böse Fliege'Hummel, Hommel für den Brummigen,
Fink(e) für den Fröhlichen,
Hahn für den Stolzen oder Rauflustigen,
Bock, Böcklin für den Störrischen.
Teils ist beides möglich:
Mück(e) für den Kleinen oder Lästigen,
Stier, Steer für den Massigen oder Hartnäckigen,
Kreft 'Krebs'; für den Rothäutigen oder Krebsartigen (Langsamen u. ä.),
Krähe, Krah, Krei, Krey für den Schwarzhaarigen oder Lauten,
Würmelin(g) für den Kleinen oder Langsamen.
Gruß Manni