Weiß jemand etwas über die Namensbedeutung Riepelsiep?
Der Name stammt offensichtlich aus Sprockhövel.
Aber was bedeutet er ?
Siepe ist offensichtlich eine vom Bach durchflossene Wiese (im Westen Deutschlands).
Wer oder was ist aber ein Riepel ???
Riepelsiep
-
Markus Mäckl
Re: Namensbedeutung Riepelsiep ?
Hallo mit deiner Erklärung für Siep liegt du ganz richtig.
Siep = sip, (mittelniederdeutsch) für kleines Flüsschen, Bächlein
sipe, feuchtes Land, Niederung, Wiese
kann aber auch auf eine Herkunft hinweisen z.B. Orstnamen Siepen in Nordrhein-Westfalen oder Siepe in Schleswig-Holstein.
Für Riepel hab ich etwas nicht ganz so nettes gefunden
Riepel soll eine Form von "Rüpel" sein.
Möglich wäre auch noch dass mit Riepel eigentlich Riebel gemeint ist, dass ist nämlich eine Koseform des deutschen Vornamens Riebold
Was der zusammenhängende Namen im Ursprung bedeutete mag ich nur zu erraten. Vielleicht der Rüpel oder Riebold der am Bächlein oder an der feuchten Wiese wohnt(e).
Mfg Markus
Siep = sip, (mittelniederdeutsch) für kleines Flüsschen, Bächlein
sipe, feuchtes Land, Niederung, Wiese
kann aber auch auf eine Herkunft hinweisen z.B. Orstnamen Siepen in Nordrhein-Westfalen oder Siepe in Schleswig-Holstein.
Für Riepel hab ich etwas nicht ganz so nettes gefunden
Riepel soll eine Form von "Rüpel" sein.
Möglich wäre auch noch dass mit Riepel eigentlich Riebel gemeint ist, dass ist nämlich eine Koseform des deutschen Vornamens Riebold
Was der zusammenhängende Namen im Ursprung bedeutete mag ich nur zu erraten. Vielleicht der Rüpel oder Riebold der am Bächlein oder an der feuchten Wiese wohnt(e).
Mfg Markus
- hikeba
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Re: Namensbedeutung Riepelsiep ?
Hallo !
Die früheste Nennung unter www.familysearch.org findet sich 1760.
ANNA CHRISTINA RIEPELSIEP - International Genealogical Index / GE
Gender: Female Christening: 05 OCT 1760 Evangelisch, Sprockhoevel, Westfalen, Preussen
Die früheste Nennung unter www.familysearch.org findet sich 1760.
ANNA CHRISTINA RIEPELSIEP - International Genealogical Index / GE
Gender: Female Christening: 05 OCT 1760 Evangelisch, Sprockhoevel, Westfalen, Preussen
- Hendrik_Kutzke
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- Registriert: 08.04.2004 11:04
Re: Riepelsiep und andere -siep(en)?
Markus Mäckl hat es so ziemlich auf den Punkt gebracht:
„...auf eine Herkunft hinweisen z.B. Ortsnamen Siepen in Nordrhein-Westfalen ...“,
wobei naheliegend nicht an einen ON sondern an einen ÖN bzw. FlN zu denken ist.
Die Erklärung „Siep = sip, (mittelniederdeutsch) für kleines Flüsschen, Bächlein
sipe, feuchtes Land, Niederung, Wiese“ muss noch um den Begriff Quell(e) erweitert werden.
Ausschließen können wir Riepel, Riebel, = Riebold als RN - für diesen Fall.
Erfahrungsgemäß sind die –siep(en) in der Erstsilbe mit einem Bezug auf die Art, Beschaffenheit, Nutzung usw. des Flüsschens, bzw. einer Stelle am Wasserlauf behaftet.
Beispiel 1: Hungersiepen = ein Flüsschen das sehr selten fließt = extrem wenig Wasser.
Beispiel 2: Weversiep = (übersetzt Webersiep) wobei hier Weber in der Bedeutung Wollenweber steht, Wollenweber = Walker = Welker.
Für Welker war örtlich früher auch Zaiser von mhd. zeisen = zupfen, reißen gebräuchlich.
So und nun lässt sich Riepen-siep aus 1. und/oder 2. erklären.
Erklärung analog 1.:
Riep ist die westfälische Variante zu Reif! und noch älter Rinne!
Eine alte Wetterregel sagte: „Op nen Riep kömmt nen Siep“.
Riepen-siep wären dann ein spärlich fließender –siep, ein Rinnen-siep.
Erklärung analog zu 2.:
Riebe aus [repe (nds.), reppe, riffe, riffel, raufe] eine alte Bezeichnung für das Ernten des Flachses,
das herunterreißen, zupfen der Flachsknoten vom Flachs.
Wir finden das Wort auch im englischen „ripple“.
Denkbar wäre auch ein „reißender Siep“, also wieder analog zu 1.,
doch ist dies nicht spezifisch für einen Siep,
er ist mehr gemächlich laufend/fließend/quellend.
Früher wurden oft für eine Sache mehrere Ausdrücke benutzt,
vor allem in zeitlicher Differenz.
D. H. ein Riepensiep kann davor Zaisersiep geheißen haben.
Somit würde ich mich auf die Suche begeben,
ob es einen Sieb(en) mit diesen oder ähnlichen Erstsilben gibt/gab.
Hendrik Kutzke
PS:
Es gibt noch weitere Möglichkeiten der Deutung,
das liegt an der Vielzahl der Siep(en) und deren Umfeld, Beschaffenheit oder Nutzung.
Nur noch zwei Beispiele:
ein Riepen-kar = „steiniges Gelände“.
ein Riepal-wurm = „Raupe“.
„...auf eine Herkunft hinweisen z.B. Ortsnamen Siepen in Nordrhein-Westfalen ...“,
wobei naheliegend nicht an einen ON sondern an einen ÖN bzw. FlN zu denken ist.
Die Erklärung „Siep = sip, (mittelniederdeutsch) für kleines Flüsschen, Bächlein
sipe, feuchtes Land, Niederung, Wiese“ muss noch um den Begriff Quell(e) erweitert werden.
Ausschließen können wir Riepel, Riebel, = Riebold als RN - für diesen Fall.
Erfahrungsgemäß sind die –siep(en) in der Erstsilbe mit einem Bezug auf die Art, Beschaffenheit, Nutzung usw. des Flüsschens, bzw. einer Stelle am Wasserlauf behaftet.
Beispiel 1: Hungersiepen = ein Flüsschen das sehr selten fließt = extrem wenig Wasser.
Beispiel 2: Weversiep = (übersetzt Webersiep) wobei hier Weber in der Bedeutung Wollenweber steht, Wollenweber = Walker = Welker.
Für Welker war örtlich früher auch Zaiser von mhd. zeisen = zupfen, reißen gebräuchlich.
So und nun lässt sich Riepen-siep aus 1. und/oder 2. erklären.
Erklärung analog 1.:
Riep ist die westfälische Variante zu Reif! und noch älter Rinne!
Eine alte Wetterregel sagte: „Op nen Riep kömmt nen Siep“.
Riepen-siep wären dann ein spärlich fließender –siep, ein Rinnen-siep.
Erklärung analog zu 2.:
Riebe aus [repe (nds.), reppe, riffe, riffel, raufe] eine alte Bezeichnung für das Ernten des Flachses,
das herunterreißen, zupfen der Flachsknoten vom Flachs.
Wir finden das Wort auch im englischen „ripple“.
Denkbar wäre auch ein „reißender Siep“, also wieder analog zu 1.,
doch ist dies nicht spezifisch für einen Siep,
er ist mehr gemächlich laufend/fließend/quellend.
Früher wurden oft für eine Sache mehrere Ausdrücke benutzt,
vor allem in zeitlicher Differenz.
D. H. ein Riepensiep kann davor Zaisersiep geheißen haben.
Somit würde ich mich auf die Suche begeben,
ob es einen Sieb(en) mit diesen oder ähnlichen Erstsilben gibt/gab.
Hendrik Kutzke
PS:
Es gibt noch weitere Möglichkeiten der Deutung,
das liegt an der Vielzahl der Siep(en) und deren Umfeld, Beschaffenheit oder Nutzung.
Nur noch zwei Beispiele:
ein Riepen-kar = „steiniges Gelände“.
ein Riepal-wurm = „Raupe“.