Uwe Paschedag schrieb:<br>Gemäß dem "Wörterbuch der älteren westgermanischen Rechtssprachen" über die rechtlichen Bezüge des allgemeinen Wortschatzes bedeutet Paschedag als zeitlicher Bezugspunkt in verschiedenen Schreibweisen und erster urkundlicher Verwendung um das Jahr 1260 "Ostertag", "Pasche"="Ostern", "Dag"="Tag".
Rechtsverbindliche Termine wurden früher an christlichen Feiertagen festgesetzt, weil die allgemein bekannt waren und auch nachgehalten wurden. "Bis zum Paschedag" (Ostertag) mußte dies oder das erledigt sein.
Im Plattdeutschen wurde der Name auch "Poschedach" gesprochen, "Dach" entsprach zu der Zeit auch noch Tag: "Gueden Dach" - "Guten Tag"
Pasche wird auch in anderen Wortkombinationen verwendet.
Es gab 4 Päpste namens Paschalis= hebr.-lat. "der an Ostern geborene" ~ "Pascal".
Paschedag
-
Gast
Hallo Uwe, hier noch ein Beitrag von Hans Marcus Thomsen:
- Wer in Deutschland den Namen Pascha trägt, stammt nicht aus der
Türkei, ist meist auch kein Würdenträger, kann sich aber darauf berufen,
daß die Geburt seines namengebenden Vorfahren ein Freudenfest war.
Denn er wurde Ostern geboren, am Tag der Auferstehung Jesu. Dieses
Fest hat einen jüdischen und einen heidnischen Namen. Da es sich aus
dem jüdischen Pessach-Fest (Auszug aus Ägypten) entwickelt hat, das
christlich umgedeutet wurde, hieß es im Kirchenlatein Pascha. Der
heidnische Name Ostern kommt vom germanischen Wort für Osten:
austro. Eine germanische Frühlingsgöttin Eostre oder Ostara gilt heute als
von dem angelsächsischen Mönch Beda (gest. 735) erfunden. Beide
Namen, Pascha und Ostern, wurden lange nebeneinander benutzt und
sind so auch beide zu Familiennamen geworden. Denn es war üblich,
Kinder nach dem Tag ihrer Geburt zu benennen, wenn er ein besonderer
war: Etwa 15 000 heißen Sonntag. So gibt es auch etwa 3000
Familiennamen Ostertag, und doppelt so viele verkürzt: Oster. Eine viel
größere Vielfalt brachte die jüdisch-lateinische Variante hervor: Da gibt
es Paschendag und Pasedag, Pa(a)schen, Paasche, Paasch, Paschke und
Pascha. Die meisten Namen die mit Oster- beginnen, sind aber
Wohnstättennamen, wie Ostermann (der am Ostende des Dorfes wohnt)
und Ostermeier.
Quelle:
WELT.de 1995 - 2006 Vollständige Url des Artikels: http://www.welt.de/data/2005/03/24/615466.html