Siebenhühner

Bedeutung und Herkunft von Familiennamen können hier besprochen werden.
Bitte als Titel immer nur den Familiennamen angeben.
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Siebenhühner

Siebenhühner

Beitrag von Siebenhühner »

Heike Siebenhühner schrieb:<br>Fritz Siebenhühner<br>heikesiebenhuehner@msn.com
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Heike,
Hans Marcus Thomsen schrieb in 'Welt':

Sieben: Germanischer Name und christliche Gotteszahl als Wurzel
Warum heißen Leute Siebenlist oder Siebenschuh, Siebenwurst oder
Siebenhaar? In jeder Kultur gibt es Zahlen, denen eine magische
Bedeutung zugeschrieben wird. Unseren germanischen Vorfahren galt die
Neun (drei mal drei) als heilige, vollkommene Zahl. Die aber wurde mit
dem Siegeszug des Christentums fast völlig verdrängt.

In der Bibel, vor allem im Alten Testament, ist die Sieben die Zahl
Gottes: In sieben Tagen erschuf er die Welt, sieben Arme hat der
Leuchter in seinem Tempel, sieben Plagen schickt er über die Menschen,
sieben Jahre sind eine viele Male gesetzte Frist, und sieben Todsünden
soll man nicht begehen. So begegnen wir der Zahl Sieben auch in
unserem Volksglauben und in unserer Volkskultur. Da gibt es die sieben
Zwerge hinter den sieben Bergen, die sieben Schwaben, die sieben
Raben, die Siebenmeilenstiefel, die sieben Geißlein und die sieben auf
einen Streich. Im altdeutschen Recht müssen sieben Zeugen benannt
werden, der Kaiser wird von sieben Kurfürsten gewählt. Es wäre eher
sonderbar, wenn diese geheimnisumwitterte Zahl nicht auch in die
Namenwelt eingedrungen wäre.

Fast 60 Familiennamen gibt es, die die Zahl Sieben enthalten. Am
häufigsten sind Namen, die von Örtlichkeiten ausgehen: Siebeneichen
(Siebeneich, -eichner, -eichler, -eick, -eiker) bezieht sich wohl auf
alte Kultplätze, Siebenbach, Siebenborn auf Quellentäler.
Abgabeverpflichtungen gegenüber dem Grundherren benennen:
Siebenhühner, Siebenwurst, Siebenkäs(kees) und Siebenbrodt. Dazu
gehören auch Siebenschock, Siebenmark, Siebenthaler und Siebenheller.

Besonders bunt ist die Schar der Neck- und Spottnamen.

Hier wird deutlich, daß die Sieben besonders viel, aber auch besonders
wenig bezeichnen kann. So muß man die sehr häufigen Siebenhaar analog
zu den "Siebensachen" verstehen. Dagegen verfügen Siebenkittel,
Siebenrock (oft verkürzt zu Simrock) und Siebenschuh wohl über einen
besonders reichhaltigen Kleiderschrank. Dem Siebenäuger entgeht
nichts, und Siebenlist gehört zu den besonders pfiffigen, die wie der
Fuchs über sieben Listen verfügen. Und Siebenweiber (40 Namensträger)
hat einem Siebenmäderlhaus vorgestanden - oder?

Nur alle, die Sieben oder Siebens heißen (etwa 3000 Namensträger),
haben mit dieser wundersamen Namenfamilie nichts zu tun. Ihr Name ist
eine verschliffene Form der germanischen Rufnamen Sigbert, Sigbald
oder Sigbold.
Liebe Grüße Manni
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Hendrik_Kutzke
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Re: Siebenhühner und Siebenhahn

Beitrag von Hendrik_Kutzke »

René hat geschrieben: zunächst ist die Bedeutung Siebenhühner = sieben Hühner nahe liegend. So wird der Name auch hier gedeutet:
http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570 ... 22,00.html
Doch diese Deutung endet mit einer Frage: Warum nennt man wohl jemanden nach sieben Hühnern?
War es etwas besonderes, sieben Hühner zu besitzen? Das erscheint fragwürdig.
Was sich dazu Herr Prof. Jürgen Udolph zusammengedeutet hat, erscheint nicht nur fragwürdig, sondern es ist: Bull...!
Ich frage mich nur, was macht er aus dem FN Siebenhahn?
Mit seiner Begründung: ".... auffällig war lediglich, dass ein Vorfahre sieben (Hühner) (jetzt) Hähne gehabt haben muß", hatte der Vorfahre 7 Hähne! :-). Rene, das wäre (wenn er nicht auch Hühner hatte) tatsächlich was Besonderes. :)

Dank dir Manni für das Zitat. Damit dürfte der FN geklärt sein.

Ergänzend kann man noch sagen, dass das BW "Sieben" nicht unbedingt die Zahl "7" ausdrückt, sondern "eine unbestimmte größere oder kleinere Anzahl" bezeichnet(e).

Ob der ON <Siebenlehn> auch einer Abgabeverpflichtung zugrunde liegt, sei dahingestellt.
Interessant ist aber, dass es auch einen BÜN Siebenstriezel (Sibenstrüczel (1350) für einen Bäcker gab [Q.: Bahlow].
Dazu passt folgende Geschichte:
Hanni Köhler hat geschrieben: Strietzel

Mit dem Namen der Stadt Dresden verbinden sich viele Vorstellungen und Begriffe. Der eine denkt an den Zwinger und August den Starken, der andere an die Sixtinische Madonna und ihre Rettung durch die Sowjetunion. Ein Dritter schwärmt von der herrlichen Umgebung, der zauberhaften Landschaft rechts und links der Elbe. Durch all das ist die Stadt berühmt. Doch nicht weniger Ansehen genießt der Strietzel-Markt. Viele Beispiele - literarische und solche aus der darstellenden Kunst - könnte man dafür nennen. Wilhelm von Kügelgen schrieb in seinen „Erinnerungen eines alten Mannes": „Uns Kinder lockte jener Markt, der nach einem eigentümlichen Backwerk der Strietzelmarkt genannt wird." Und der liebenswerte Ludwig Richter hinterließ uns Bilder, wo zwischen den Bäckerbuden frierende Kinder stehen und um einen Dreier für ihren Pflaumentoffel betteln. Strietzelmarkt wird noch heute in den Dezemberwochen am Dresdner Altmarkt abgehalten, und auch Pflaumentoffel gibt es, doch keine bettelnden Kinder mehr. Und der Strietzel ist da in alter Pracht, nur den Namen änderte er.
Heute heißt er

Der Stollen

Kaum schreibe ich die Überschrift, so stocke ich schon, denn ich glaube den Einwand zu hören: Der Stollen? Es muß doch die Stolle heißen! Was heißt hier muß? Falsch die Annahme, der männliche Artikel, vorzüglich im Erzgebirge gebraucht, rühre her vom Stollen im Bergbau. Die Form des Gebäcks weist keinerlei Ähnlichkeit damit auf. Wenn überhaupt eine Erklärung für die Herkunft des Begriffs gesucht wird, dann möchte man der Bezeichnung „die Stolle" schon den Vorzug geben, denn angeblich hieß das Backwerk einmal „die Säule".
Aber was soll ein Streit, ob der Stollen oder die Stolle, ob Strietzel oder Strützel der „richtige" Name ist, Hauptsache bleibt: das Produkt entspricht den Forderungen, die wir an das an oberster Stelle rangierende Festgebäck stellen. Die Geschichte des Stollens (einigen wir uns auf den maskulinen Artikel) läßt sich über 500 Jahre zurückverfolgen. Erstmals erwähnt wurde er 1329, als der Bischof Heinrich zu Naumburg „zween lange Weizenstollen" von der Bäckerzunft als Tribut für seinen Hof forderte. Tributpflichtig war auch bis ins 19. Jahrhundert die Dresdner Bäckerinnung, von der 8 Meister und 8 Gesellen unter Führung des Innungsobermeisters ihrem Landesherrn zu Weihnachten 2 Stollen, jeder 36 Pfund schwer, ein und einen halben Meter lang, zu überbringen hatten.
Aus dem Gebäck wurde auch so manchen Bürgern die Steuerschraube gedreht. Ein Dekret von 1491: „Beim Stollenbacken sei der zwanzigste Teil eines Goldgüldens zum Freiberger Dombau jährlich zu entrichten." Das war ein Tribut, den die Bürger sicher nicht ohne Murren gezahlt haben, aber immerhin zahlten, denn auf den Stollen zu Weihnachten mochte keiner verzichten.
Ein weiteres Dokument ist überliefert, das zeigt, wie dieses süße Brot in Politik und Geldwirtschaft hineinspielte. Im Jahre 1615 sperrten die Meißner kurz und bündig ihre Stadttore, wenn Fuhrwerke oder Frauen mit Kiepen aus Siebenlehn anrückten. Handel und Wandel blühten zwar sonst im aufgeschlossenen Sachsenland, aber beileibe nicht mit denen aus Siebenlehn. Deren Ware paßte den Meißner Bäckern durchaus nicht ins Konzept. Nahmen sie ihnen auch nicht gerade das Brot, so doch die Aufträge fürs Stollenbacken, denn die Siebenlehner Waren auf dem besten Wege, sich für diese Strecke zu spezialisieren. Da sei Gott vor! Der Dreißigjährige Krieg setzte dann dieser Gefahr auch ein Ende. Doch schon 1663 gaben die aus Siebenlehn erneut Anlaß zur Beschwerde. Die Dresdner Bäcker führten Klage beim Kurfürsten, weil „die Bäcker zu Siebenlehn zur Weihnachtszeit gar große Fuder Backwerks nach Dresden brächten".

Und jetzt ist es an der Zeit, endlich davon zu sprechen, was denn nun den Stollen so himmelweit von anderen Kuchenarten unterscheidet.
Zunächst einmal nur sein Äußeres. Kein Bäcker und keine Köchin kämen auf die Idee, eine Kuchenform irgendwelcher Art für das Backen zu verwenden. Das wäre dann nie ein Stollen. Sprachen wir eingangs von einer Säule, so trifft das nur ungefähr auf die Form zu, nicht aber auf die Bedeutung dieser Form, der wir, wie bei so vielen „Gebildegebäcken", uns heute gar nicht mehr bewußt sind. Der Stollen sollte ehemals das Kind (Symbol der Fruchtbarkeit) darstellen, schön fest gewickelt, wie in alten Zeiten üblich, als rundliche Walze, nicht wie ein Strampelmatz unserer Tage, denn die festen Bänder sollten dem Kind eine aufrechte Gestalt geben. Deshalb darf der Überschlag bei einem „richtigen" Stollen nicht fehlen. Die dicke Schicht Puderzucker erweckte den Eindruck eines flauschig-weißen Wickeltuchs. Ist schon die Form seit altersher ein für allemal festgelegt, so sind es die Zutaten umsomehr.
Vorweg sei gesagt, daß, wer sie nicht akzeptiert, die Hände vom Stollenbacken gleich ganz weglassen und lieber einen anderen Kuchen nach erprobtem Rezept zubereiten sollte. Zwar gibt es verschiedene Stollenrezepte, die früher Geheimsache jeder Hausfrau waren und allenfalls auf die Tochter übergingen, aber in der Grundzusammenstellung ähneln sie sich alle. Und wie gesagt, Butter spielt die Hauptrolle. Daran ändern auch die neuesten Erkenntnisse nichts, nach denen fett- und kalorienarme pflanzliche Fette geschaffen wurden. Sie mögen für den täglichen Verzehr noch so empfehlenswert sein, wir sind so ketzerisch zu behaupten: für den Stollen eignen sie sich ganz und gar nicht, wenn wir es genau damit nehmen. Eine zweite Regel: Den Stollen darf man nie zu klein backen, erst von einer gewissen Größe an entfaltet er voll seinen Geschmack und sein Aroma. Außerdem garantiert ein großer Stollen weit mehr seine Frischhaltung als ein kleiner, der, das leuchtet wohl ein, viel schneller austrocknet. Eine dritte Regel: Alle Zutaten (mit Ausnahme der Hefe) wollen es warm haben. Deshalb werden sie etwa 12 bis 24 Stunden vor der Teigzubereitung an einem warmen Ort bereitgestellt. Während dieser Zeit baden die Sultaninen, festzugedeckt, in Rum, den sie bis zur Verarbeitung voll aufsaugen. Stollenteig darf auf keinen Fall „erschrecken", das heißt, wir dürfen ihm nicht etwas kühles Mehl oder eine andere nicht gleichmäßig warme Zutat beifügen. „Erschreckt" werden darf er auch nicht durch Luft- oder gar Gegenzug, davon erholt er sich nicht wieder. Also Türen und Fenster geschlossen halten.

In dieser duftenden, mit Aromen geschwängerten Luft geht man zu Werke, bei dem selbst die Kinder gern helfen, sintemalen wir sie nicht mehr wie in früheren Zeiten dazu verdonnern, unentwegt Weihnachts- oder Loblieder zu singen. Das geschah weniger aus Gesinnung als vielmehr aus der Überlegung: Wessen Mund mit Singen beschäftigt, der kann nicht gleichzeitig naschen. Den Kindern oblag es, aus den Sultaninen die Kernchen mittels einer Gabel zu pulen, die Mandeln abzuziehen, Zitronat und Orangeat zu schneiden. Das waren Arbeiten, die man zu Hause erledigte, als die sächsische Hausfrau zum Stollenbacken noch in die Backstube des ortsansässigen Bäckers ging, bei dem sie ihren Termin hatte. Sie hielt dort ein gutes Auge darauf, daß auch ja ihre Zutaten in den Teig kamen, denn neben ihr saßen noch Gevatterinnen, die sich aus dem gleichen Anlaß beim Bäcker aufhielten. Wie leicht konnte es da ein Verwechseln geben.
Nachher brachte man womöglich einen Mandel- statt einen Rosinenstollen nach Hause. Und ihre Rosinen hatten echten Rum geschluckt, die der anderen nur Verschnitt. Es gab also schon einen Grund auszuharren, bis der geformte Stollen, ein Hölzchen mit dem Namen der Besitzerin im Leibe stecken, im Ofen verschwunden war. Wie von ungefähr stellte man sich beim Kneten auch mal neben den Bäcker, scheinbar nur, um ihm zuzusehen, in Wirklichkeit aber, um ein Tütchen aus der Tasche zu nehmen und unbeobachtet eine Prise in den Teig zu streuen. War es Muskatblüte? Hatte die Lehrersfrau da nicht mit einem Glasröhrchen hantiert? Und was mochte darinnen gewesen sein? Rosenwasser? Das waren die kleinen Geheimnisse, die man nicht preisgab.
So, nun war der Stollen im Ofen in guter Ruhe. Die Hausfrau konnte nach Hause gehen, beruhigt, nein, das konnte man nicht sagen. Beruhigt durfte man erst sein, wenn der Stollen, sauber in Leinen eingeschlagen, an seinem kühlen Platz in der eigenen Wohnung lag. Vorher mußte man noch einmal in die Backstube, denn sobald das Prachtstück aus dem Ofen kam, erhielt es noch einen zünftigen Guß zerlassener Butter. Nun wird man fragen, woher denn die Erzgebirgler, die doch sprichwörtlich nicht zu den Reichen des Landes gehörten, all das Geld für den Kauf der köstlichen Zutaten nahmen? Hörte man nicht, daß manche nur zwei, drei Mal im Jahre Fleisch aßen? Ja, so war es. Trotzdem fehlte zum Weihnachtsfest kaum in einem Haus der Stollen, wenn auch Verschnitt statt Rum herhalten mußte. War dann Neuiahr vorbei, sann die wohl vorausberechnende Hausfrau schon wieder darauf, wo sich wohl ein Groschen abzwacken ließe. Der wurde, an sicherem Ort verwahrt, Grundstock für den nächsten Stollen. Die Butter kaufte sie im Sommer, wenn sie wohlfeil war, so nach und nach. Die wurde zerlassen, abgeschäumt und in Steintöpfchen aufgehoben.
Verträgt sich dieses so überaus gehaltvolle Gebäck mit soviel nur schwer verdaulichen Zutaten eigentlich noch mit der nach Kalorien berechneten Ernährung unserer Zeit? Das gleiche könnte man bei der Gans fragen, die so manche Weihnachtstafel ziert. Bei dem einen wie dem anderen gilt es Maß zu halten. Vom Stollen verzehrt man nicht wie beim Kuchen ein Stück nach dem anderen, er will mit Verstand und unter Zurückhaltung genossen werden. Seine Größe allein ist schon dazu angetan, auch Freunden von ihm anzubieten. Und da er lange frisch bleibt - vorausgesetzt, daß wir ihn an kühlem Ort wohlverpackt aufbewahren -, steht er stückchenweise auf Wochen hinaus zur Verfügung, ja Ostern überrascht manche Gastgeberin noch mit einem Stück Stollen. Mit Recht darf sie stolz darauf sein, beweist sie doch damit, daß sie nicht mit Zutaten gegeizt und das Gebäck fachkundig aufbewahrt hat.
Es wird auch von einem Feinschmecker erzählt, der erst im Mai den Weihnachtsstollen so richtig genaß, der sich dann halbwegs in Marzipan verwandelte.
Heute kennt nahezu alle Welt den Dresdner Stollen. Wer einem Freund im Ausland damit eine Festfreude machen will, muß sich rechtzeitig für den Versand anmelden. Das war schon früher so, wie uns die Bekanntmachung von einem Novembermonat aus Dresden zeigt: „Beeilen Sie Ihre Bestellung! Am 13. ist der Abgang unseres letzten Dampfers!" Nicht etwa eines Elbdampfers, sondern eines Schiffes nach Übersee, wo gebürtige Sachsen auf die unentbehrliche Festgabe warteten. Denn was wäre für sie ein Weihnachtsfest in der Fremde ohne Stollen gewesen. Die „Fremde" lag aber auch oft ganz nah; in der Fremde war jeder außerhalb des Familienkreises.
So auch der junge Lessing, der in Leipzig studierte, während die Eltern in Kamenz wohnten. Er bekam deshalb seinen Strietzel durch den Botenfuhrmann zugestellt. Aber nicht lange, da kam den Eltern zu Ohren, daß ihr Gotthold dieses „heilige" Gebäck einer losen Gesellschaft offeriert habe. Lessing verkehrte dazumal bei der Neuberin und ihren Schauspielern. Was mag das für ein lustiger Festschmaus gewesen sein, denn reich gesegnet mit Gütern und Gaben war die Truppe wahrlich nicht, umsomehr mit Witz und Geist. Die Fete hatte übrigens ein Nachspiel. Der alte Lessing beorderte den Sohn nach Hause, „damit er sich verantworte, daß er die von der Mutter geschickten Strützel mit den gottlosen Komödianten der Neuberischen Bande verzehrt habe".
Lessing und die Neuberin sind längst respektabel geworden. Der Stollen ist kein allzuteures Gebäck mehr, für das wir das ganze Jahr über sparen müssen, und er schmeckt uns noch genausogut. Rezepte zu seiner Herstellung stehen in jedem Kochbuch. Doch jener wird als Rohling gescholten, der „des Stollens himmlisch weißes, butterschweres und zuckerstarres, barock gebautes Dach allsogleich herabbröckelt, statt sich zu diesem Genusse letztlich von der trockenen Rinde an heraufzuarbeiten".

Daß Sie dies nicht tun mögen, wünscht
Ihre Hanni Köhler
Q.: Guter Rat 4/74, Verlag für die Frau, DDR Leipzig-Berlin


Hendrik Kutzke
Felix Siebenhühner

Re: Siebenhühner und Siebenhahn

Beitrag von Felix Siebenhühner »

Laut meinem Großvater Ernst Hermann Wilhelm Siebenhühner geht der Name auf einen Bauern zurück, der sieben Hufen/Huben (eine Hube/Hufe entspricht 15-20 Hektar) Land besaß und sich Siebenhüfner oder Siebenhübner nannte. Der Name Siebenhühner sei dann Produkt eines Schreibfehlers gewesen.
Was halten Sie von dieser Theorie?
Irmgard
Stütze des Forums
Beiträge: 7019
Registriert: 25.12.2002 15:29

Re: Siebenhühner und Siebenhahn

Beitrag von Irmgard »

nichts - man wußte wie hübner oder hüfner geschrieben wurde (ein gelesenes -b- ist nicht mit einem -h- zu verwechseln). ausserdem ist es ein regionaler Unterschied ob Huber oder Hüfner.

Aber das lässt sich ja nachprüfen! Änderungen der Schreibweise sind immer dokumentiert - aber immer auch ein EINZELFALL!

netten Gruß.. Irmgard
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
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