Thomas, willst du dich wirklich unbeliebt machen?
Also hier meine Erklärung:
Die erste Einwohnerzahl und die Namen der Hofbesitzer erfahren wir aus dem Voigtsberger Amtserbbuch
1524 11 Bauern: Hans Peuchel (Beuchold), Nickel Pawer (Bauer), Erhardt Teckenkolbe (Degenkolb),
nochmals Nickel Pawer, Erhardt Sinderhauf (Sünderhauf), Heinrich Ranndecker,
Hanns Sinderhauf, Hanns Teckenkolbe,
www.boesenbrunn.de/Ottengruen/index.php?para=wiss
und dazu :
http://freenet-homepage.de/g.leu/00006.htm
Degenkolb, Decenkolb, Decken(n)kolb(e), Deckinkolbe, Teckenkolb(e), Tegkenkolbe
Die Lexika belegen vorwiegend

ostmitteldeutsch Kolbe seit 1503.
Später als Komp. aus mhd. degen "Dolch, Degen" und mhd. kolbe "Kolben, Keule bzw. Griff" verstanden -
1417 Degkenkouwe (Marieney); 1460 Tecknkolbe (Engelhardtsgrün); 1466 Nickel Teginkolb (Ottengrün); 1467 dye Tegenkolbin gebruderen (Ottengrün); 1489 Tegkennkolb (Plauen); 1536 Degkenkolb (Oelsnitz); 1600 Hanß Degenkolb (Taltitz); zudem in Chrieschwitz, Planschwitz, Bobenneukirchen, Dechengrün, Zettlarsgrün, Burghardtsgrün, Posseck, Oberhermsgrün
vergessen wir mal die Deutung, die unbedingt 'deutsch' interpretiert und sehen nur die verschiedenen Ansatzpunkte.
...das sind meine Gedanken dazu

Degen* = Dech_an (siehe Ort Dechaney/ Böhmen)= ....
Kolb = Kolin = Herkunftsname oder böhmisch (tscheschich?) begründeter Begriff für Siedler (colon).
Degen dürfte hier nichts mit Dolch oder Degen gemeinsam haben, so wenig wie Kolb mit Keule - (da muss man sich schon entscheiden - entweder oder

Kurzhaar geschnitte (Pottfrisur) Bauern tragen auch keine Degen..
Pottfrisur bringt mich zu Degel/ tegel = Tiegel = Töpfer
Nun kann ich solche Wortspiele in viele Richtungen entwickeln und keine bringt mich zum Ursprung, sondern nur ins heutige Wort-Verständnis.
Also bleiben wir beim Böhmischen / Slawischen und können eine deutsche Entsprechenung suchen in Ortsnamen(!) Deg(g)en.. Dech.. Frage bleibt: kann man sie so einfach 'übertragen'?
Lieber Thomas,
es gibt Namen, die kann man nur 'deuten' und nicht wirklich erklären.
Seit ich diesen Satz verinnerlicht habe schmerzen mich die dahingesagten Buchwiederholungen nicht mehr und wenn mich ein Name doch allzu sehr reizt, dann weiß ich, es gibt wenigstens einen Ort im Internet, wo weitergedacht wird und nicht nur wiederholt.
netten Gruß.. Irmgard
Hier beißt mich höchstens der Wolf, aber es fliegt mir kein Duden um die Ohren
