Auszug aus dem Thread Kanhold:
---schnipp---schnipp---schnipp---
Ich hoffe du weißt was eine Satire ist.
Herr Billet heißt mit Vornamen Claus und seine und meine Vorfahren sind sich schon im 14. Jhd. begegnet und zwar waren diese Seeräuber. Einer meiner Vorfahren ist mit Godeke Michels dem Berater von Claus Störtebecker zur See gefahren und hat reichlich Beute gemacht.
Der Vorfahre von Claus war ein herrliche Geschichtenerzähler und da die Seeräuber auf ihren langen Kaperfahrten auch oft tagelang warten mussten bis sie ein attraktives Schiff sahen, das sie überfallen konnten, nutzte man diese Wartezeiten für so manche Geschichte. Der Vorfahre von Claus war ein rechter Meister darin und man sagte ihm nach, er hätte gute Verbindungen zu den Nissen der Welt.
Ein Nisse ist eigentlich ein Hausgeist und männlich, auch wenn mach mal weibliche Symbole auftauchen ist dies nissegenerisch absurd (siehe auch Dänisches Außenministerium
http://www.ambberlin.um.dk/de/
dort unter Suchen den Suchbegriff Nisse eingeben;
sie (die Nissen) gab/gibt es auf jedem Bauernhof und nun auch hier in diesem Forum. Um sie wohlgesonnen zu stimmen, solltest du – Andreas - am Weihnachtabend einen Teller Reisbrei weichen Brotfladen oder noch besser ein Bier in die Scheune oder vor die Tür stellen.
---schnipp---schnipp---schnipp---
---schnipp---schnipp---schnipp---
Hallo Hendrik,
ich hoffe, ich darf dich verbessern? Godeke Michels war nicht der Berater von Klaus Störtebecker. Vielmehr war es so, daß Godeke Michels der Anführer der Vitalienbrüder war. Nachdem Störtebecker von den Hamburgern aus der Stadt verwiesen wurde, stieß er zu Godekes Bruderschaft. Godeke war von Störtebecker so begeistert, daß er ihm ziemlich bald eines seiner Schiffe unterstellte. Nach einigen, erfolgreichen Kaperfahrten teilte er sogar den Oberbefehl über die Bruderschaft mit ihm.
Herzliche Grüße
Alois
---schnipp---schnipp---schnipp---
Gödeke Michel, Claus Störtebecker und andere Vitalienbrüder
- Hendrik_Kutzke
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- Hendrik_Kutzke
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Gödeke Michel, Claus Störtebecker und andere Vitalienbrüder
Moin Alois,
aber klar doch. Du hast auch recht, da hab ich was verwechselt, in dachte wohl an das Bild von Störtebecker, was nicht ihn sondern einen Berate des Hofes von ... darstellt.
Du hast mich aber neugierig gemacht.
Wie war das eigentlich mit den Vitalienbrüdern?
Warum hatte Claus Störtebecker eine so herausragende Stellung gegenüber den anderen Kaperkapitänen?
Oder ist es nur eine Verklärung der Nachwelt, die insbesondere durch die nachträglich erzählten Geschichten über seine Hinrichtung in Hamburg zur Folge hatte?
Gödeke Michel ist z.B. etwas später als Störtebecker gefangen und hingerichtet worden, davon spricht kaum einer.
Mich interessieren mal die Meinungen und die Informationen, die die anderen Leser dazu haben.
Herzlichen Gruß
Hendrik Kutzke
aber klar doch. Du hast auch recht, da hab ich was verwechselt, in dachte wohl an das Bild von Störtebecker, was nicht ihn sondern einen Berate des Hofes von ... darstellt.
Du hast mich aber neugierig gemacht.
Wie war das eigentlich mit den Vitalienbrüdern?
Warum hatte Claus Störtebecker eine so herausragende Stellung gegenüber den anderen Kaperkapitänen?
Oder ist es nur eine Verklärung der Nachwelt, die insbesondere durch die nachträglich erzählten Geschichten über seine Hinrichtung in Hamburg zur Folge hatte?
Gödeke Michel ist z.B. etwas später als Störtebecker gefangen und hingerichtet worden, davon spricht kaum einer.
Mich interessieren mal die Meinungen und die Informationen, die die anderen Leser dazu haben.
Herzlichen Gruß
Hendrik Kutzke
- eiche
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Hallo,
das Bild welches hier von einem Forenteilnehmer angesprochen wurde, hat der Nürnberger Kupferstecher Daniel Hopfer rund 130 Jahre nach dem Tod Störtebekers gefertigt.
Wahrscheinlich stellt dieses Bild den Hofnarren Kaiser Maximilians I., Kunz von Rosen, dar.
Es wurde oft auf Märkten verkauft und als Bildnis des Bauernführers Florian Geyer ausgegeben, aber auch als das von Störtebeker.
Es war wahrscheinlich ein geschäftstüchtiger Drucker, der eine Kupferplatte mit der Beschriftung "Claus Stürz den Becher" versah.
Im 17. Jh. kam diese Platte in den Besitz des Nürnberger Buchhändlers David Funck. Vielleicht im besten Glauben an die Echtheit druckte Funck das Portrait dann in großer Auflage.
Das Original Hopfers befindet sich im Berliner Kupferstichkabinett.
Wenn ich jetzt Zeitungsredakteur wäre, könnte ich unter dem Datum
21. Oktober 1401 schreiben:
Der Seeräuber Klaus Störtebeker und 71 seiner Kumpane sind heute auf dem Grasbrook enthauptet worden.Ihre Köpfe wurden auf Pfähle gesteckt und am Elbufer aufgereiht.
Einer Hamburger Flotte ist es inzwischen gelungen, auch Godeke Michels, gleichfalls ein gefährlicher Seeräuber, in der Wesermündung zu stellen und gefangenzunehmen.
Zusammen mit 80 seiner Gesellen befindet er sich auf dem Weg nach Hamburg.
Soweit ein nüchterner Abriss eines möglichen Artikels. Ich weiß nicht ob die Besonderheiten und vor allem die Ursprünge der Piraterie auf Nord- und Ostsee nicht in diesem Forum den Rahmen sprengen würden.
Nur soviel. Der interessierte Leser dieses Forums sollte hellhörig werden, denn die Enthauptung der Seeräuber war ja nicht etwa "schimpflich" denn das kann ein Vergleich beweisen mit den in Hamburg üblichen Strafen zur Zeit 1400:
Diebe werden in einem Korb mehrmals untergetaucht. Sie sollen dabei nicht zu Tode kommen, wenn doch, so ist dem Fron aber kein Vorwurf zu machen,
Raub wird bei einem Wert der Beute von mehr als drei Pfennigen mit Erhängen oder Enthaupten bestraft,
Brandstifter werden in einem umgestülpten Faß so lange über Feuer gehalten, bis sie ersticken und
Falschmünzer werden in einem übergroßen eisernen Kessel bei lebendigem Leibe gesotten.
Ursprünge:
1364 wurde Herzog Albrecht v. Mecklenburg König der Schweden. Der Schwedenkönig war natürlicher Verbündeter der Hansestädte Wismar und Rostocks und des Königs Feinde waren auch damit ihre Feinde.
Des Schwedenkönigs Stellung wurde zunehmend durch Dänemark bedroht. Die Hansestädte stellten nun Kaperbriefe an Jedermann aus, der bereit war, das "Reich Dänemarken" zu beschädigen.
Die Kaperei galt durchaus als ehrenwertes Mittel der Kriegsführung.
1388 nahm Königin Margarete von Dänemark und Norwegen Albrecht gefangen, konnte aber nicht Stockholm einnehmen, dass von mecklenburgischen Truppen und der großen deutschen Bevölkerung besetzt war.
Nun bekamen die Piraten (die sich ja auch Vitalienbrüder, Likedeeler nannten) eine noch sehr größere ehrenvolle Aufgabe, denn nun galt es die belagerte Stadt Stockholm mit Lebensmitteln zu versorgen (Vitalen).
Aber der Krieg ging 1395 zu Ende und die Vitalienbrüder hatten sich an ihr einträgliches Gewerbe so sehr gewöhnt, dass sie garnicht daran dachten, es aufzugeben.
Sie eroberten Wisby auf Gotland als Stützpunkt für ihre Raubzüge, auch gegen die ehemaligen Auftraggeber.
Der erste Versuch sie dort auszuräuchern endete mit einer Tragödie (Flotte von Kalmar u. Danzig), allein Konrad v. Jungingen, Hochmeister des Deutschen Ordens, der als einziger Fürst zur Hanse gehörte, vertrieb die Likedeeler, vernichtete sie aber nicht.
Die wichtigsten Anführer der Piraten waren bis dahin Schweden gewesen:
Otto Peccatel
Arend Stycke und
Sven Sture
Unter Godeke Michels und Störtebeker verlegten die Piraten ihr Aktionsgebiet in die Nordsee.
Das sollte für s erste reichen.
Gruß Eiche
das Bild welches hier von einem Forenteilnehmer angesprochen wurde, hat der Nürnberger Kupferstecher Daniel Hopfer rund 130 Jahre nach dem Tod Störtebekers gefertigt.
Wahrscheinlich stellt dieses Bild den Hofnarren Kaiser Maximilians I., Kunz von Rosen, dar.
Es wurde oft auf Märkten verkauft und als Bildnis des Bauernführers Florian Geyer ausgegeben, aber auch als das von Störtebeker.
Es war wahrscheinlich ein geschäftstüchtiger Drucker, der eine Kupferplatte mit der Beschriftung "Claus Stürz den Becher" versah.
Im 17. Jh. kam diese Platte in den Besitz des Nürnberger Buchhändlers David Funck. Vielleicht im besten Glauben an die Echtheit druckte Funck das Portrait dann in großer Auflage.
Das Original Hopfers befindet sich im Berliner Kupferstichkabinett.
Wenn ich jetzt Zeitungsredakteur wäre, könnte ich unter dem Datum
21. Oktober 1401 schreiben:
Der Seeräuber Klaus Störtebeker und 71 seiner Kumpane sind heute auf dem Grasbrook enthauptet worden.Ihre Köpfe wurden auf Pfähle gesteckt und am Elbufer aufgereiht.
Einer Hamburger Flotte ist es inzwischen gelungen, auch Godeke Michels, gleichfalls ein gefährlicher Seeräuber, in der Wesermündung zu stellen und gefangenzunehmen.
Zusammen mit 80 seiner Gesellen befindet er sich auf dem Weg nach Hamburg.
Soweit ein nüchterner Abriss eines möglichen Artikels. Ich weiß nicht ob die Besonderheiten und vor allem die Ursprünge der Piraterie auf Nord- und Ostsee nicht in diesem Forum den Rahmen sprengen würden.
Nur soviel. Der interessierte Leser dieses Forums sollte hellhörig werden, denn die Enthauptung der Seeräuber war ja nicht etwa "schimpflich" denn das kann ein Vergleich beweisen mit den in Hamburg üblichen Strafen zur Zeit 1400:
Diebe werden in einem Korb mehrmals untergetaucht. Sie sollen dabei nicht zu Tode kommen, wenn doch, so ist dem Fron aber kein Vorwurf zu machen,
Raub wird bei einem Wert der Beute von mehr als drei Pfennigen mit Erhängen oder Enthaupten bestraft,
Brandstifter werden in einem umgestülpten Faß so lange über Feuer gehalten, bis sie ersticken und
Falschmünzer werden in einem übergroßen eisernen Kessel bei lebendigem Leibe gesotten.
Ursprünge:
1364 wurde Herzog Albrecht v. Mecklenburg König der Schweden. Der Schwedenkönig war natürlicher Verbündeter der Hansestädte Wismar und Rostocks und des Königs Feinde waren auch damit ihre Feinde.
Des Schwedenkönigs Stellung wurde zunehmend durch Dänemark bedroht. Die Hansestädte stellten nun Kaperbriefe an Jedermann aus, der bereit war, das "Reich Dänemarken" zu beschädigen.
Die Kaperei galt durchaus als ehrenwertes Mittel der Kriegsführung.
1388 nahm Königin Margarete von Dänemark und Norwegen Albrecht gefangen, konnte aber nicht Stockholm einnehmen, dass von mecklenburgischen Truppen und der großen deutschen Bevölkerung besetzt war.
Nun bekamen die Piraten (die sich ja auch Vitalienbrüder, Likedeeler nannten) eine noch sehr größere ehrenvolle Aufgabe, denn nun galt es die belagerte Stadt Stockholm mit Lebensmitteln zu versorgen (Vitalen).
Aber der Krieg ging 1395 zu Ende und die Vitalienbrüder hatten sich an ihr einträgliches Gewerbe so sehr gewöhnt, dass sie garnicht daran dachten, es aufzugeben.
Sie eroberten Wisby auf Gotland als Stützpunkt für ihre Raubzüge, auch gegen die ehemaligen Auftraggeber.
Der erste Versuch sie dort auszuräuchern endete mit einer Tragödie (Flotte von Kalmar u. Danzig), allein Konrad v. Jungingen, Hochmeister des Deutschen Ordens, der als einziger Fürst zur Hanse gehörte, vertrieb die Likedeeler, vernichtete sie aber nicht.
Die wichtigsten Anführer der Piraten waren bis dahin Schweden gewesen:
Otto Peccatel
Arend Stycke und
Sven Sture
Unter Godeke Michels und Störtebeker verlegten die Piraten ihr Aktionsgebiet in die Nordsee.
Das sollte für s erste reichen.
Gruß Eiche
Wenn die Klugen immer nachgeben, würden die Dummen eines Tages die Welt regieren!
-
Alois Lenz
Hallo Hendrik,
nachdem "Eiche" bereits das wesentliche zu deinen Fragen beantwortet hat, möchte ich nur noch den Begriff "Vitalienbrüder" etwas erweitern.
Vitalienbrüder wurden sie deshalb genannt, weil sie die eingeschlossene Stadt Stockholm mit "Viktualien" oder auf Schwedisch "Vitalien" versorgten.
Zur Person Störtebekers ist noch folgendes von Belang: Störtebeker war ein hünenhafter Mann, der hart und brutal gegen sich selbst und andere war. Also Eigenschaften, die ihn für die Führung gesetzesloser Kumpane regelrecht prädistinierten. Gödeke Michels erkannte schon früh die einzigartigen Qualitäten von Störtebeker. Aus Angst, Störtebeker könnte ihm schon in Bälde den Rang ablaufen, machte er ihm zum "Likedeeler" (Gleich-Teiler). Da auch Gödeke Michels wegen seiner Grausamkeit gefürchtet wurde, waren die beiden quasi Brüder im Geiste.
Mit herzlichem Gruß
Alois
nachdem "Eiche" bereits das wesentliche zu deinen Fragen beantwortet hat, möchte ich nur noch den Begriff "Vitalienbrüder" etwas erweitern.
Vitalienbrüder wurden sie deshalb genannt, weil sie die eingeschlossene Stadt Stockholm mit "Viktualien" oder auf Schwedisch "Vitalien" versorgten.
Zur Person Störtebekers ist noch folgendes von Belang: Störtebeker war ein hünenhafter Mann, der hart und brutal gegen sich selbst und andere war. Also Eigenschaften, die ihn für die Führung gesetzesloser Kumpane regelrecht prädistinierten. Gödeke Michels erkannte schon früh die einzigartigen Qualitäten von Störtebeker. Aus Angst, Störtebeker könnte ihm schon in Bälde den Rang ablaufen, machte er ihm zum "Likedeeler" (Gleich-Teiler). Da auch Gödeke Michels wegen seiner Grausamkeit gefürchtet wurde, waren die beiden quasi Brüder im Geiste.
Mit herzlichem Gruß
Alois
- eiche
- VIP Mitglied
- Beiträge: 228
- Registriert: 19.12.2004 16:58
Hallo,
nur noch einmal ganz kurz zum letzten Kommentar:
Die Seeräuber nannten sich selbst "Likedeeler" denn angeblich (ich selber war nicht dabei) verteilten sie ihre Beute zu gleichen Teilen.
Ihr Wahlspruch lautete:
"Godes vrende unde al der werlt vyande"
Unterschlupf fanden beide (Michels, Störtebeker) an der ostfriesischen Küste, in die nur Einheimische hineinsteuern können. Diese Einheimischen stehen auf Seiten der Likedeeler, auch wenn sie dem Erzbischof von Bremen geschworen haben, selbst nicht auf Seeraub zu gehen.
Sie geben den Räubern Winterquartier und der Friesenhäuptling Keno ten Brooke in Marienhafe hat sogar seine Tochter mit Störtebeker verheiratet.
Man teilte sich auf, Störtebeker übernahm die Elbmündung, Michels blieb England und Flandern näher. Störtebeker führte seine Raubzüge von Helgoland aus, das war sehr einfach so konnte er mit der Flut in die Elbmündung ziehen, zuschlagen und mit der Ebbe nach Helgoland zurück segeln.
Wie groß, stark, hart, grausam usw. er sein sollte kann ich in keinen der mir vorliegenden Belege erkennen.
Seine "Großzügigkeit" hinsichtlich der Beschenkung von Armen beschränkte sich wohl meistens auch nur auf das erkaufen eines Unterschlupfs.
Zu guter letzt möchte ich noch anmerken, dass der Fragesteller sicher den geschichtlichen Werdegang kennt, man erzählt ihm also nichts neues, aber es gibt ja auch noch andere Forenmitglieder und "Nur"-Leser und für die ist dies vielleicht recht interessant.
Gruß, Eiche
nur noch einmal ganz kurz zum letzten Kommentar:
Die Seeräuber nannten sich selbst "Likedeeler" denn angeblich (ich selber war nicht dabei) verteilten sie ihre Beute zu gleichen Teilen.
Ihr Wahlspruch lautete:
"Godes vrende unde al der werlt vyande"
Unterschlupf fanden beide (Michels, Störtebeker) an der ostfriesischen Küste, in die nur Einheimische hineinsteuern können. Diese Einheimischen stehen auf Seiten der Likedeeler, auch wenn sie dem Erzbischof von Bremen geschworen haben, selbst nicht auf Seeraub zu gehen.
Sie geben den Räubern Winterquartier und der Friesenhäuptling Keno ten Brooke in Marienhafe hat sogar seine Tochter mit Störtebeker verheiratet.
Man teilte sich auf, Störtebeker übernahm die Elbmündung, Michels blieb England und Flandern näher. Störtebeker führte seine Raubzüge von Helgoland aus, das war sehr einfach so konnte er mit der Flut in die Elbmündung ziehen, zuschlagen und mit der Ebbe nach Helgoland zurück segeln.
Wie groß, stark, hart, grausam usw. er sein sollte kann ich in keinen der mir vorliegenden Belege erkennen.
Seine "Großzügigkeit" hinsichtlich der Beschenkung von Armen beschränkte sich wohl meistens auch nur auf das erkaufen eines Unterschlupfs.
Zu guter letzt möchte ich noch anmerken, dass der Fragesteller sicher den geschichtlichen Werdegang kennt, man erzählt ihm also nichts neues, aber es gibt ja auch noch andere Forenmitglieder und "Nur"-Leser und für die ist dies vielleicht recht interessant.
Gruß, Eiche
Wenn die Klugen immer nachgeben, würden die Dummen eines Tages die Welt regieren!
- Claus J.Billet
- Stütze des Forums
- Beiträge: 1440
- Registriert: 25.12.2002 15:29
- Wohnort: 70794 Filderstadt
- Kontaktdaten:
ähem....hüstel...
@ Hendrik Kutzke
Zitat:
Herr Billet heißt mit Vornamen Claus und seine und meine Vorfahren sind sich schon im 14. Jhd. begegnet und zwar waren diese Seeräuber.
Ich glaube, daß ich hier was richtigstellen muß !
Sir John DRAKE ist k e i n Vorfahre meiner Familie, sondern er stammt lediglich aus dem Stamm der DRAKE, die von John Drake mit einer Tochter ( Christiana Billet ) meines Vorfahren ( John Billet ) 1420 in Ashe, Devonshire, Engl. gegründet wurde !
siehe auch :
http://www.familytreemaker.com/users/d/ ... -0001.html
@ Hendrik Kutzke
Zitat:
Herr Billet heißt mit Vornamen Claus und seine und meine Vorfahren sind sich schon im 14. Jhd. begegnet und zwar waren diese Seeräuber.
Ich glaube, daß ich hier was richtigstellen muß !
Sir John DRAKE ist k e i n Vorfahre meiner Familie, sondern er stammt lediglich aus dem Stamm der DRAKE, die von John Drake mit einer Tochter ( Christiana Billet ) meines Vorfahren ( John Billet ) 1420 in Ashe, Devonshire, Engl. gegründet wurde !
siehe auch :
http://www.familytreemaker.com/users/d/ ... -0001.html
Zuletzt geändert von Claus J.Billet am 14.09.2005 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
Wappen-Billet.de
M.d.WL
M.d.MWH.
M.d.WL
M.d.MWH.
-
Irmgard
- Stütze des Forums
- Beiträge: 7019
- Registriert: 25.12.2002 15:29
langer Rede kurzer Sinn :
der Störtebeker wurde mehr gefürchtet, weil er die eigenen Geldbeutel bedrohte bzw. verehrt, weil er es den Pfeffersäcken mal so richtig zeigte und ein verwegener Kerl war, der sich was traute - die anderen nur Kaperkapitäne.
Während der Michel weit draußen in fremden Gefilden... die Reissäcke umschubste..tztz
so ist das Volk halt..
Irmgard
der Störtebeker wurde mehr gefürchtet, weil er die eigenen Geldbeutel bedrohte bzw. verehrt, weil er es den Pfeffersäcken mal so richtig zeigte und ein verwegener Kerl war, der sich was traute - die anderen nur Kaperkapitäne.
Während der Michel weit draußen in fremden Gefilden... die Reissäcke umschubste..tztz
so ist das Volk halt..
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.
Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
- eiche
- VIP Mitglied
- Beiträge: 228
- Registriert: 19.12.2004 16:58
Hallo,
zum Vergleich Störtebeker und Michels ist zu sagen, dass Godeke Michels sehr viel effektiver und somit eben auch sehr viel gefährlicher gewesen ist, als es Störtebeker war.
Das machte sich vor allem bemerkbar, indem die England- u. Flandernfahrer Schadensersatz für die aufgebrachten Schiffe haben wollten und sogar dem Senat drohten den Handel komplett einzustellen.
Erst danach rüstete man im Winter 1400 (gegen Störtebeker) den man im April per offener Seeschlacht vor Helgoland besiegte.
Nun ging es gegen Godeke Michels der gegen den sehr erfahrenen Hamburger Ratsherrn Nikolaus Schocke und anderen Kommandanten (Flaggschiff "Bunte Kuh" unter Hermann Nienkerken) eigentlich auch unterlegen sein musste, denn jedes der Schiffe hatte neben seiner Besatzung noch 80 gut Bewaffnete an Bord.
Klaus Sörtebeker wurde fast schon zum Volkshelden und das für mich phänomenale daran ist, dass er für die Ärmsten der Armen absolut nichts über hatte. Es genügte wohl schon um den reichen Großkaufleuten (im Volksmund genannten "Pfeffersäcke") richtigen und echten Schaden zuzufügen.
Das gleiche tat wie o.e. viel effektiver Godeke Michels, aber der war wohl zu weit weg "vom Schuss" um nachhaltig auf die Bevölkerung beiderseits der Elbe "Herzen zu gewinnen".
Vielleicht lag es auch daran dass Klaus Störtebeker vermutlich aus Wismar stammte UB Wismar 1380 Nicolaus Störtebeker wg. Rauferei) und somit "einer aus unseren Reihen" gewesen ist, von Godekes Herkunft ist mir nichts belegbares bekannt.
Eine Legende kann ich hier gleich widerlegen und zwar soll Störtebeker noch auf der Richtstätte mit dem Rat eine Abrede getroffen haben, dass von seinen in einer Reihe aufgestellten Männern, diejenigen begnadigt werden sollen, an denen er ohne Kopf vorbeilaufen könne.
Es sollen elf gewesen sein, dann aber habe ihm der Henker ein Bein gestellt.....
Die Kämmerei-Rechung sagt etwas anderes. Störtebeker wird dort namentlich genannt:
Henker Rosenfeld bekam für 72 abgeschlagener Köpfe die stolze Summe von 12 Mark (z.Vgl.: 3 Tonnen Bier kosteten zu der Zeit 1 Mark), der Abdecker Knoker erhielt auch noch 3 Mark für das "verscharren" der Kopflosen.
Gruß, Eiche
zum Vergleich Störtebeker und Michels ist zu sagen, dass Godeke Michels sehr viel effektiver und somit eben auch sehr viel gefährlicher gewesen ist, als es Störtebeker war.
Das machte sich vor allem bemerkbar, indem die England- u. Flandernfahrer Schadensersatz für die aufgebrachten Schiffe haben wollten und sogar dem Senat drohten den Handel komplett einzustellen.
Erst danach rüstete man im Winter 1400 (gegen Störtebeker) den man im April per offener Seeschlacht vor Helgoland besiegte.
Nun ging es gegen Godeke Michels der gegen den sehr erfahrenen Hamburger Ratsherrn Nikolaus Schocke und anderen Kommandanten (Flaggschiff "Bunte Kuh" unter Hermann Nienkerken) eigentlich auch unterlegen sein musste, denn jedes der Schiffe hatte neben seiner Besatzung noch 80 gut Bewaffnete an Bord.
Klaus Sörtebeker wurde fast schon zum Volkshelden und das für mich phänomenale daran ist, dass er für die Ärmsten der Armen absolut nichts über hatte. Es genügte wohl schon um den reichen Großkaufleuten (im Volksmund genannten "Pfeffersäcke") richtigen und echten Schaden zuzufügen.
Das gleiche tat wie o.e. viel effektiver Godeke Michels, aber der war wohl zu weit weg "vom Schuss" um nachhaltig auf die Bevölkerung beiderseits der Elbe "Herzen zu gewinnen".
Vielleicht lag es auch daran dass Klaus Störtebeker vermutlich aus Wismar stammte UB Wismar 1380 Nicolaus Störtebeker wg. Rauferei) und somit "einer aus unseren Reihen" gewesen ist, von Godekes Herkunft ist mir nichts belegbares bekannt.
Eine Legende kann ich hier gleich widerlegen und zwar soll Störtebeker noch auf der Richtstätte mit dem Rat eine Abrede getroffen haben, dass von seinen in einer Reihe aufgestellten Männern, diejenigen begnadigt werden sollen, an denen er ohne Kopf vorbeilaufen könne.
Es sollen elf gewesen sein, dann aber habe ihm der Henker ein Bein gestellt.....
Die Kämmerei-Rechung sagt etwas anderes. Störtebeker wird dort namentlich genannt:
Henker Rosenfeld bekam für 72 abgeschlagener Köpfe die stolze Summe von 12 Mark (z.Vgl.: 3 Tonnen Bier kosteten zu der Zeit 1 Mark), der Abdecker Knoker erhielt auch noch 3 Mark für das "verscharren" der Kopflosen.
Gruß, Eiche
Wenn die Klugen immer nachgeben, würden die Dummen eines Tages die Welt regieren!
- Hendrik_Kutzke
- Stütze des Forums
- Beiträge: 1124
- Registriert: 08.04.2004 11:04
Hallo Claus,Claus J.Billet hat geschrieben: Ich glaube, daß ich hier was richtigstellen muß !![]()
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Sir John DRAKE ist k e i n Vorfahre meiner Familie, sondern er stammt lediglich aus dem Stamm der DRAKE, die von John Drake mit einer Tochter ( Christiana Billet ) meines Vorfahren ( John Billet ) 1420 in Ashe, Devonshire, Engl. gegründet wurde !![]()
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schade eigentlich
so ein "Sir" wäre doch ganz ansehnlich in der Familie
Hendrik Kutzke
- Hendrik_Kutzke
- Stütze des Forums
- Beiträge: 1124
- Registriert: 08.04.2004 11:04
Man könnte auch sagen, er war viel erfolgreicher als Störtebeker. Dies lässt sich mit den Verlustlisten der Kaufleute nachweisen, die die Übergriffe der Seeräuber sorgfältig dokumentierten. Dabei wird an erster Stelle Gödeke Michels, Klaus Störtebeker – in nachgeordneter Position – (Position 4) genannt. Der zweite und der dritte im Bunde waren wohl Magister Wigbold und Claus Scheld.... hat geschrieben: zum Vergleich Störtebeker und Michels ist zu sagen, dass Godeke Michels sehr viel effektiver und somit eben auch sehr viel gefährlicher gewesen ist, als es Störtebeker war.
Da habe ich eine ganz andere Information.... hat geschrieben: Die Kämmerei-Rechung sagt etwas anderes. Störtebeker wird dort namentlich genannt:
Die Hamburger Kämmereirechnung nennen für die Tätigkeiten des Henkers nur die Vitalienbrüder und deren Anführer Godeke Michels namentlich, nicht Klaus Störtebeker, der auch nach Zeugnis der älteren Chronistik keineswegs an der Spitze der Vitalienbrüder stand, vielmehr nur einer der Hauptleute war, während offenbar Godeke Michels die Führungsrolle inne hatte.
Das Phänomen, dass Störtebeker später zum Volkshelden wurde liegt wohl eher in dem Strauß von Legenden, Geschichten und Sagen die SPÄTER dem Störtebeker zugeordnete wurden. Die Geschichte mit dem Fußstellen des Henkers Rosenfeld war zeitlich VOR Störtebekers Hinrichtung in München in einem anderen Fall erzählt worden.
Übrigens, wo wir gerade dabei sind, die Geschichte, dass Störtebeker die Tochter des ostfriesischen Häuptlings Keno ten Brook geheiratet hat, ist ebenso eine Erfindung und lässt sich damit auch nicht nachweisen.
Doch zurück zur Namenkunde.
Die hier gemachte Erklärung zum Wort 'Vitalienbrüder' ist eine Variante.
Eine andere ist:
„Es kann durchaus ebenso angenommen werden, daß sich der Name von den "Vitaillers" herleitet, jenen plündernden französischen Soldaten, die während des hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England einen sehr zweifelhaften Ruf erlangten, indem diese ganze Landstriche plünderten.“
(Zitat aus: http://www.uebersteiger.de/16/ks1.htm)
Da dies ja ein Namenforum ist möchte ich - langfristig gesehen - auch auf die Leute (Namen) kommen die sich im Umfeld von Gödeke Michel und Klaus Störtebeker bei den Likedeelern befanden. Der engere Kreis war sicher Henning Wichmann, Magister Wigbold und Klaus Scheld.
Darüber hinaus, und vermutlich zeitlich vor den eben genannten, waren auch so bekannte Kapitäne wie Heinrich von Pommern., die Brüder Peter und Hans Haufoote, Claus Boniface und Reinbek (VN ?), später kam noch Heinrich von Hall dazu.
Wenn der Leser nun einige Namen beim Googlen nicht finden kann, so liegt dies sicher an unterschiedlichen Schreibweisen der Namen:
Haufoote = Hawfoote,
von Pommern = van Pomere,
Klaus Scheld = Clays Sheld usw..
Selbst Störtebeker hieß mal
Stertebeker, mal Storebeker, .... usw..
Hendrik Kutzke