zum FN Stri(e)p(e)ling :
in der Trennung Striepel-ing liegt sein Ursprung sicher in einer topographischen Beschaffenheit als Streifen bzw. als ON z.B. in Bochum.
Dieser Teil wurde bei "Heraldik im Netz" von Hendrik Kutzke abgehandelt und kann dort nachgelesen werden.
Es gibt noch eine andere mögliche Ursache, die sicher seltener aber ebenso berechtigt ist :
Striepe-ling , der Gestreifte (Geschlitzte); die Unterscheidung nach der Kleidung, dem sozialen Stand (Beruf).
Die Bezeichnung Stripling (Strip-de-rock) wird für den Landsknecht-Rock verwandt, der ab 1510 in Mode kam. Es war ein Wams, das nur aus üppigen, bunten Streifen und gefüllten Schlitzen bestand und sein Vorbild in den vornehmen Herrenkleidern der Renaissance hatte.
Die Mode der Streifen setzte sich später fort in den Pluderhosen, die in deutschen Landen nicht gefüllt wurden, sondern man trug die Unterhose in langen Streifen hervorquellend.
Irmgard
Striepel / Stripeling
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Irmgard
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- Hendrik_Kutzke
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Striepel / Stripeling /Stri(e)p(e)ling(k)
Irmgard,
du überrascht mich , angenehm.
Da sind neue Gedanken drin die ich noch nicht kenne.
<Striepe-ling , der Gestreifte (Geschlitzte); >
<Die Bezeichnung Stripling (Strip-de-rock) wird für den Landsknecht-Rock verwandt.>
In einem Punkt muss ich aber korrigieren, ich habe den/die FN Stri(e)p(e)ling nicht abgehandelt, sondern "angerissen".
Auch habe ich nicht die Trennung Stri(e)pe-ling angesetzt, das habe ich dort offen gelassen, aber "gedacht" war an Stri(e)pel-ing.
(Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen -ing und -ling, (das habe ich mal bei Ahnen und Wappen erläutert ("angerissen") unter dem FN MORLING).
Der westfälische/ostfälische FN Striep(e)ling schrieb sich im 16. Jh. nämlich Stri(e)p(e)lingk.
Interessant sind Deine Ausführungen zu Strip-de-rock. Gibt es ähnliches zu Stripe-de-pape und Stripe-de-hut?
Hendrik
du überrascht mich , angenehm.
Da sind neue Gedanken drin die ich noch nicht kenne.
<Striepe-ling , der Gestreifte (Geschlitzte); >
<Die Bezeichnung Stripling (Strip-de-rock) wird für den Landsknecht-Rock verwandt.>
In einem Punkt muss ich aber korrigieren, ich habe den/die FN Stri(e)p(e)ling nicht abgehandelt, sondern "angerissen".
Auch habe ich nicht die Trennung Stri(e)pe-ling angesetzt, das habe ich dort offen gelassen, aber "gedacht" war an Stri(e)pel-ing.
(Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen -ing und -ling, (das habe ich mal bei Ahnen und Wappen erläutert ("angerissen") unter dem FN MORLING).
Der westfälische/ostfälische FN Striep(e)ling schrieb sich im 16. Jh. nämlich Stri(e)p(e)lingk.
Interessant sind Deine Ausführungen zu Strip-de-rock. Gibt es ähnliches zu Stripe-de-pape und Stripe-de-hut?
Hendrik
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Irmgard
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Hendrik, es freut mich, wenn ich für angenehme Überraschung gut bin.
Die besonders "lächerlichen" Landsknechte waren übrigends die Fränkischen.
Zu 1.) strip-de-pape bzw. 2.)- hut kann ich nur vermuten und man sollte im Einzelfall prüfen, ob es zutreffend sein könnte:
1.) meint den Karmeliter-Mantel; er bestand aus 7 in Breite und Farbe festgelegten Streifen (der Mantel Elija)
2.) der Hut der Burgunder war besonders üppig und die Träger besonders verhasst.
2a) die Kleiderordnung war zu allen Zeiten bis ins Kleinste festgeschrieben. So war es nur Mädchen erlaubt, ihr Haar offen zu tragen. Verheiratete / verwitwete Frauen trugen Hauben oder Schleier oder andere Kopfbedeckungen. Die Haare niemals offen. Um die Haarpracht trotzdem anzudeuten, nähten sie Bänder an ihre Hauben (sieht man heute noch an den Trachten).
Als die Männer begannen, ihre Hauben / Gugel zu "schmücken" sah das Volk das als weibisch an.
..........
Die Kleidung zu schlitzen entstand aus der Not.
Die Kleiderordnung schrieb vor, sich durch enganliegende Stoffe von der arbeitenden Bevölkerung zu unterscheiden. An den Stellen, wo Bewegung möglich sein mußte, schlitzte man und fügte Keile (Geren) ein. Diese Stoffteile wurden dann immer üppiger... und man schlitze und streifte einfach alles bis ins Maßlose. Erst mit dem 30j. Krieg bedingt durch die entstandene Stoffknappheit (Samt/ Seide/ Brokat) "normalisierte" sich die Mode.
Zu diesem Thema und besonders den beiden gefragten Begriffen wüßte ich selber gerne Genaueres (wie z.B. Örtlichkeit; prägende Personen d. Geschichte).
Auch würde mich interessieren, ob "pape" einen Bezug zu "Papeterie" (Papier) haben könnte?
Dann kämen nämlich noch Ablass-Bändchen (bestickt mit Bibelsprüchen) als ursächlich infrage (später Briefchen). Das Papier damals war kein reines Bütten, sondern aus Haut oder ?Hanf oder Stoff.
Es gibt also noch vieles zu Lesen und zu Finden.
Irmgard
Die besonders "lächerlichen" Landsknechte waren übrigends die Fränkischen.
Zu 1.) strip-de-pape bzw. 2.)- hut kann ich nur vermuten und man sollte im Einzelfall prüfen, ob es zutreffend sein könnte:
1.) meint den Karmeliter-Mantel; er bestand aus 7 in Breite und Farbe festgelegten Streifen (der Mantel Elija)
2.) der Hut der Burgunder war besonders üppig und die Träger besonders verhasst.
2a) die Kleiderordnung war zu allen Zeiten bis ins Kleinste festgeschrieben. So war es nur Mädchen erlaubt, ihr Haar offen zu tragen. Verheiratete / verwitwete Frauen trugen Hauben oder Schleier oder andere Kopfbedeckungen. Die Haare niemals offen. Um die Haarpracht trotzdem anzudeuten, nähten sie Bänder an ihre Hauben (sieht man heute noch an den Trachten).
Als die Männer begannen, ihre Hauben / Gugel zu "schmücken" sah das Volk das als weibisch an.
..........
Die Kleidung zu schlitzen entstand aus der Not.
Die Kleiderordnung schrieb vor, sich durch enganliegende Stoffe von der arbeitenden Bevölkerung zu unterscheiden. An den Stellen, wo Bewegung möglich sein mußte, schlitzte man und fügte Keile (Geren) ein. Diese Stoffteile wurden dann immer üppiger... und man schlitze und streifte einfach alles bis ins Maßlose. Erst mit dem 30j. Krieg bedingt durch die entstandene Stoffknappheit (Samt/ Seide/ Brokat) "normalisierte" sich die Mode.
Zu diesem Thema und besonders den beiden gefragten Begriffen wüßte ich selber gerne Genaueres (wie z.B. Örtlichkeit; prägende Personen d. Geschichte).
Auch würde mich interessieren, ob "pape" einen Bezug zu "Papeterie" (Papier) haben könnte?
Dann kämen nämlich noch Ablass-Bändchen (bestickt mit Bibelsprüchen) als ursächlich infrage (später Briefchen). Das Papier damals war kein reines Bütten, sondern aus Haut oder ?Hanf oder Stoff.
Es gibt also noch vieles zu Lesen und zu Finden.
Irmgard
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Irmgard
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Andreas,
du fragtest vor kurzer Zeit nach einem Namen, der in einem Wappen-Forum erfragt wurde und ich lieferte dir einige Möglichkeiten, die alle ursächlich eine "nicht vorhandene Bindung" auszeichnete.
Ein solcher Bänder / Faden / Schnur-Händler wäre auch ein Strip-ling.
Mir will der Name nicht einfallen..
du fragtest vor kurzer Zeit nach einem Namen, der in einem Wappen-Forum erfragt wurde und ich lieferte dir einige Möglichkeiten, die alle ursächlich eine "nicht vorhandene Bindung" auszeichnete.
Ein solcher Bänder / Faden / Schnur-Händler wäre auch ein Strip-ling.
Mir will der Name nicht einfallen..
- Hendrik_Kutzke
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Irmgard
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Du sagst es!
Aber du fragtest, ob ich mir noch andere Ursachen für strp-de-x bekannt wären und nur diese Frage wollte ich beantworten.
Mag ein jeder mit diesem Namen selber sehen, was zu ihm passt.
Irmgard
Aber du fragtest, ob ich mir noch andere Ursachen für strp-de-x bekannt wären und nur diese Frage wollte ich beantworten.
Mag ein jeder mit diesem Namen selber sehen, was zu ihm passt.
Irmgard
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.
Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!
Fam.-Nam.-Bildung und Wort-/Begriff-Erklärung sind zweierlei! Wort- bzw. Begriff-Erklärungen führen zur Personifizierung eines Fam.-Namens und sind unbewiesene Spekulationen! Tatsächlich sind Fam.-Namen Adressen (wie ihre adligen Vorbilder) nach regionalen Regeln gebildetet aus Orts-/Örtlichkeitsnamen =Herkunftsnamen, die sich manchmal fälschlich als Worte lesen!